Neopac präsentiert die erste Tube, deren Verschluss komplett aus „Meeresplastik“ hergestellt worden ist. Auch Tubenschlauch und Tubenschulter wurden zu 75 Prozent aus Recyclingmaterial gefertigt. Für die Bedruckung der Tuben verwendet Neopac lösungsmittelfreie Farben und lösungsmittelarme, UV-gehärtete Lacke.
Die „EcoDesign“-Tube war eine der Hauptattraktionen auf dem Neopac-Messestand auf der Messe „Perfume, Cosmetics & Design“ (PCD) in Paris. Als Rohstoff für das Propylen (PP) der Verschlusskappen dient Kunststoffabfall aus dem Meer. Das Polyethylen (PE) der restlichen Tubenverpackung wiederum besteht zu 50 Prozent aus westeuropäischem Konsumgüter-Rezyklat und zu 25 Prozent aus postindustriellen Kunststoffabfällen.
In der EcoDesign-Produktreihe bietet Neopac weitere Tuben aus besonderen Recyclingmaterialien an. Zum einen wird Zuckerrohr als Rohstoff genutzt, zum anderen „PICEA“. Dieses Material besteht aus einem zu 95 Prozent wiederverwertbaren Material, in das zu zehn Prozent Fichtenholzfasern aus Sägewerksabfällen einfließen.
Um die Entwicklung nachhaltiger flexibler Verpackungen weiter voranzutreiben, hat sich Neopac der europäischen Unternehmensinitiative CEFLEX angeschlossen.
Müll vermeiden und Rohstoffe schonen
Vor der PCD in Paris erläuterte Neopac-Marketingleiterin Cornelia Schmid dem packaging journal Details zur EcoDesign-Produktreihe.
pj: Was sind die besonderen Vorteile der EcoDesign-Produktreihe?
Cornelia Schmid: Wir verfolgen das Ziel der Kreislaufwirtschaft und der Müllvermeidung. Dünnere Tubenwände reduzieren den Materialaufwand. Biokunststoff reduziert den CO2-Fußabdruck. Durch den effektiveren Einsatz recycelter Werkstoffe schonen wir knapper werdende Rohstoffe und stärken die Kreislaufwirtschaft. Dabei gewährleisten wir durch die Verwendung zugelassener Materialien die Produktsicherheit und verhindern, dass wertvolle Rohstoffe ungenutzt auf dem Müll landen. Wir arbeiten außerdem an recyclingfreundlichen, innovativen Barriere-Tuben und engagieren uns in CEFLEX für verbessertes Recycling von flexiblen Verpackungen.
pj: Wie wurde der für die Verschlüsse verwendete Kunststoff aus Meeresabfall gewonnen?
Cornelia Schmid: Das Verschlussmaterial stammt aus Sammelnetzen der maritimen Industrie.
pj: Unterscheiden sich die Anwendungsmöglichkeiten von Tuben aus recyceltem und nichtrecyceltem Material?
Cornelia Schmid: Ja, das Recyclingmaterial der Tuben ist lediglich lebensmittelgerecht und nicht für die Verwendung im Pharmabereich geeignet. Außerdem können wir die Verschlüsse aus Meeresplastik nur in dunklen Farben herstellen, da auch das Recyclinggut eher dunkelfarbig ist.
pj: Können Ihre Kunden die Tuben in pharmazeutischen oder medizinischen Produktionsumgebungen nutzen?
Cornelia Schmid: Wenn Sie lebensmittelgerechte Packmittel für bestimmte Cremes und Salben benötigen, dann ja. Für die Verpackung pharmazeutischer oder medizinischer Produkte sind diese Tuben nicht geeignet.