Eine aktuelle Studie von IW Consult hebt die wichtige Rolle der Papierindustrie als Motor für die ökologische, soziale und gesellschaftliche Nachhaltigkeit hervor. Daher sei es besonders im Interesse der Volkswirtschaft, dass die Branche den Strukturwandel erfolgreiche meistere.
Die Bedeutung der deutschen Papierindustrie reicht weit über die eigenen Beiträge zur Wertschöpfung und Beschäftigung hinaus. Sie steht mit ihren vor- und nachgelagerten Stufen für 522.000 Beschäftigte, eine Wertschöpfung von 35 Mrd. Euro. und einen Umsatz von 93 Mrd. Euro. Ohne Papier geht in Wirtschaft und Gesellschaft wenig. Das sind die zentralen Aussagen einer aktuellen Studie von IW Consult, einer Tochter des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW).
IW Consult hat sich in seiner Studie mit der Rolle der Papierindustrie als Vorleistungsindustrie befasst, die tief in nationale und internationale Wertschöpfungsketten eingebettet ist. Das Spektrum reicht von der Forstwirtschaft und der Entsorgungsbranche in der Vorstufe hin zu Verlagswesen, Verpackungsindustrie, Medizin und vielfältigen Spezialanwendungen in der nachgelagerten Stufe.
Papierindustrie als Arbeitgeber
Neben der wirtschaftlichen Bedeutung als Schlüsselindustrie hebt die Studie die Rolle der Papierunternehmen als Arbeitgeber hervor. Hier zeichnet sie sich durch die hohe Qualifikationsstruktur ihrer Mitarbeiter aus, die von Fachkräften dominiert ist. Fast 77 Prozent der Mitarbeiter haben eine berufliche Ausbildung – deutschlandweit liegt diese Quote nur bei knapp 61 Prozent.
Die Papierindustrie stabilisiert den ländlichen Raum im überdurchschnittlichen Ausmaß. Rund 82 Prozent ihrer Beschäftigten haben dort ihren Arbeitsplatz. Zum Vergleich: Über alle Branchen betrachtet sind es nur 56 Prozent. Zudem leisteten die Betriebe auf freiwilliger Basis vielfach nennenswerte Beiträge im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility
Herausforderungen der Branche
Für die weitere Entwicklung der deutschen Papierindustrie benennt IW Consult vier große Herausforderungen. Dekarbonisierung, Digitalisierung, Bewältigung des demografischen Wandels und Renationalisierung der Wertschöpfungsketten. Die Papierindustrie sei dafür gut gerüstet.
Die Reduzierung von CO2 zur Erreichung der Klimaziele bleibt die wesentliche Herausforderung. Für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Papierindustrie sei eine Klimapolitik mit Augenmaß und Weitblick erforderlich. Der Staat müsse aktiv den Aufbau regenerativer Energieerzeugung und die Entwicklung ressourcenschonender Produktionsverfahren fördern. Für die energieintensiven Branchen bleiben befristete Übergangshilfen zum Ausgleich der Mehrkosten notwendig.
Die abnehmende Zahl der Fachkräfte wird die Papierindustrie mit ihren besonders beruflich qualifizierten Fachkräften besonders treffen. Das Hauptproblem werde dabei nicht in der Besetzung typischer Papierberufe, sondern bei der Verfügbarkeit von Mitarbeitern mit Querschnittskompetenzen in den Bereichen Digitalisierung und GreenTech.
„Die Papierindustrie ist überdurchschnittlich globalisiert. Nach den Erfahrungen der Corona-Krise und den Folgen des Ukraine-Krieges gibt es jedoch Tendenzen für eine Renationalisierung von Wertschöpfungsketten. Das bedeutet neue Chancen für den Produktionsstandort Deutschland. Dazu müsse es aber einen engeren Schulterschluss zwischen der papiererzeugenden Industrie und den Verwendern von Papierprodukten geben. Die eng verwobenen Lieferketten können nur gemeinsam resiliente und regionsnahe Wertschöpfungsketten entwickeln.“
Winfried Schaur, Präsident des Verbandes Die Papierindustrie
Quelle: Die Papierindustrie e.V.
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