Viele Tausend Faltschachteln, gestanzte und geklebte Verpackungen mit hochwertiger Flexo- oder Offset-Bedruckung, verlassen täglich das Werk von Mondi am Produktionsstandort Bad Rappenau. Die unterschiedlichen Packformate und großen Produktionsmengen stellen hohe Anforderungen an Umverpackung und Transport.
Wellpappeprodukte in unterschiedlichster Ausführung mit individuellem Druck gehören zum Portfolio: Mehrteilig geklebte Verpackungen („Shelf ready-packaging“), komplexe gestanzte und mehrpunktgeklebte Verpackungen, aber auch Weinkartons, Obst- und Gemüsesteigen sowie Verpackungen für den Versandhandel („E-Commerce“) sind typische Produkte dieses Mondi-Standorts.
In einer von Mondis Hochleistungslinien klebt eine Bobst FFG618 Inlinemaschine Verpackungen entlang ihrer Längsnaht zusammen. Für eine passende Umreifungslösung wendete sich Mondi an den Maschinenbauer Mosca. Das Unternehmen konnte mit einer neu entwickelten SoniXs UATRI-2 XT überzeugen: Geklebte Verpackungen werden vollautomatisch in Bündeln ausgerichtet und vor der Palettierung umreift.
Besondere Anforderungen
Der Transport von Wellpappepackungen muss störungsarm und sicher durch die Verarbeitungsmaschine erfolgen. Eine verlässliche Umreifung der Verpackungsbündel ist zudem Garant für die Stapelqualität und den sicheren Transport der Paletten zum Kunden. Die Umreifung darf andererseits die Produkte aber auch nicht beschädigen. Die schonende Umreifung ist ein wichtiger Aspekt beim Technologieführer Mosca, der dank eigener Fertigung der Umreifungsbänder unterschiedliche Bandbreiten und -dicken zur Verfügung stellen kann und damit auch einem „Einschneiden“ in die Produktoberfläche vorbeugt.
Der Maschinenbauer aus dem Odenwald hatte bereits im Vorfeld für eine Anwendung an einer Faltschachtelklebemaschine eine halb automatische Lösung zum Bündeln von mehrpunktgeklebten Verpackungen entwickelt und ausgeliefert. Bei diesem Projekt überzeugte Mosca neben der geografischen Nähe mit seiner unkomplizierten, zeitnahen und lösungsorientierten Arbeitsweise sowie kurzen Reaktionszeiten.
Betriebsleiter Marcus Mayr wählte Mosca und die sich gerade in der Entwicklung befindende UATRI-2 XT mit SoniXs-Aggregat aus, um ein bestehendes Aggregat auszutauschen: „Wir fanden es sehr interessant, die von Mosca eingeführte Ultraschalltechnologie in der Hochleistungsanwendung einzusetzen.“
Umreifung mit Ultraschall – coole Leistung
Klassischerweise verschließen Umreifungsmaschinen Bandmaterial in einem thermischen Verfahren. Das von Mosca entwickelte SoniXs-Aggregat setzt dagegen auf Ultraschall. „Das Umreifungsaggregat in der Inline-Umreifung unterscheidet sich wesentlich von den gängigen Standard-6-SoniXsggregaten“, erläutert Michael Zimmermann, Leiter Vertrieb Anlagen DACH bei Mosca. Pro Maschine kommen bei der UATRI-2 XT zwei Standardaggregate zum Einsatz. Dieser Aufbau ermöglicht eine doppelte Umreifung bei schmalen Produkten.
„Für ein anderes Kundenprojekt haben wir ein gespiegeltes SoniXs-Aggregat entwickelt und dessen Potenzial für den Einsatz in Inline-Maschinen gesehen. So können wir nun eine energieeffiziente und äußerst zuverlässige doppelte Umreifung für kleinste Produkte garantieren“, erklärt der Fachmann. Im Vergleich zu Heizkeilmaschinen benötigen SoniXs-Modelle neben diesen positiven Aspekten weniger Energie und arbeiten verschleißfreier.
Schnell und flexibel
Für die Neuentwicklung der UATRI-2 XT ist Hochleistung, wie sie bei Mondi erforderlich ist, kein Problem: Sie realisiert bis zu 30 Parallelumreifungen pro Minute bei einer Fördergeschwindigkeit von 1,6 Metern pro Sekunde und einer Paketlänge von 600 Millimetern. Um die Höchstleistung der Maschine voll auszuschöpfen, setzt Mondi neben zwei Aggregaten auch auf einen Doppelabroller. Ist eine Bandrolle verbraucht, so schaltet die Maschine automatisch auf die zweite Rolle um. Die Durchlassbreiten der UATRI-2 XT liegen auch bei der Ultraschalltechnologie bei 1.300, 1.600 und 2.000 Millimetern.
Die Faltschachteln können zu einer Einheit gebündelt und ein- oder zweifach umreift werden. Die Bandbreite der längsnaht verklebten Verpackungen reicht von 240 bis 870 Millimeter und erfordert eine schnelle Anpassung des Umreifungsbildes.
„Für unterschiedliche Artikel werden die Umreifungsparameter wie ein ‚Rezept‘ gespeichert und über eine Referenznummer bei künftigen Aufträgen gleicher Art schnell abgerufen. So ist ein reibungsloser Wechsel zwischen Aufträgen gewährleistet“, erläutert Mayr. Um Packstücke in sehr unterschiedlichen Formaten zu umreifen, können die Seitenausrichter zudem in den drei Schritten „small“, „medium“ und „large“ verstellt werden.
Bündel für Bündel Qualität
Die UATRI-2 XT trägt zudem vollautomatisch für eine Kontrolle der Verpackungen bei: Durch vorgeschaltete Qualitätssicherungssysteme in der Verarbeitungsmaschine werden verschiedene Qualitätsparameter, wie der gerade Einzug des Wellpappbogens, die Faltqualität (in der Fachsprache unter Schlitzbreite „Gap“ und „Fishtailing“ bekannt), die Schlitztiefe der Boden- und Deckelklappen sowie die Qualität des Leimauftrags an der geklebten Längsnaht gemessen. Abweichungen zu den Produktspezifikationen werden detektiert über ein Signal an die Maschine übermittelt.
Diese Bündel werden nach der Umreifung automatisch über einen Kugelkettenförderer ausgeschleust. „Das ist wichtig, denn wir wollen unseren Kunden stets optimale Qualität liefern“, erklärt Marcus Mayr.
„ZERO-DEFECT“-Philosophie
Ein ganz besonders wichtiger Punkt bei der Entscheidung für die Mosca-Maschine war auch der neueste Stand der Sicherheitstechnik, die durch die Abnahme der Maschine durch die Berufsgenossenschaft BG ETEM gewährleistet ist. „Der „ZERO-HARM“-Gedanke ist die wichtigste Säule unserer Mondi-Philosophie: Wir kommen und gehen gesund!“, so Mayr. „Wir verlassen uns mit dieser Maschine auf einen deutschen Hersteller, der hohe Standards erfüllt und die automatische Verstellung der Formate gut realisiert.“
Verlässlicher und innovativer Partner
Im Laufe des Einsatzes bei Mondi konnte Mosca die Maschine auf die Kundenanforderungen hin perfektionieren. Das betraf etwa das Verstellen der hinteren Produktanschläge: Bisher musste dieses manuell erfolgen, aktuell arbeiten die beiden Projektpartner an einer automatischen Umschaltung.
Marcus Mayr zeigt sich sehr zufrieden: „Wir haben stets auf den Service von Mosca zählen können. Die Projektpartner waren verlässlich und schnell zur Stelle, wenn es Probleme gab. Ich finde es auch sehr wichtig, dass wir hier auf einen Partner mit eigener Bandfertigung zurückgreifen können, dann ist auch hier eine eventuell nötige Fehlersuche schnell erledigt.“ Gespannt ist Marcus Mayr auch auf weitere Entwicklungen von Mosca. „Ich habe Mosca als einen testfreudigen und innovativen Partner kennengelernt. Bei weiteren Erneuerungen unserer Linien werden wir sicher auch einen Blick Richtung Odenwald werfen.“