Auf einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung zum Tag der Verpackung mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Florian Pronold, haben die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Verpackungen und Umwelt (AGVU), des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi) und der Initiative Gelbe Tonne (geTon) eine grundsätzlich positive Bilanz des Verpackungsgesetzes von 2019 gezogen.
Es habe mit seinem Regelwerk eine unumkehrbare Dynamik hin zu mehr Kreislaufwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette geschaffen, mit der Zentralen Stelle Verpackungsgesetz für mehr Transparenz und Effizienz gesorgt und zuletzt wichtige Vorgaben der Europäischen Kommission umgesetzt.
„Das Gesetz war damals ein mühsam erkämpfter Kompromiss zwischen allen Marktteilnehmern und den Kommunen, aber es hat den Impuls für mehr Kreislaufwirtschaft gesetzt. Ich bin froh zu sehen, wie seitdem mit dem Ziel, die Recyclingquoten zu erfüllen, Abfallverwerter und Hersteller von Verpackungen in den Dialog getreten sind und Lösungen gefunden haben.“
Umweltstaatsekretär Florian Pronold
Verbraucherkommunikation
Da Kreislaufwirtschaft nur funktioniert, wenn Politik, Wirtschaft, Verbraucherinnen und Verbraucher an einem Strang ziehen, brauche es klare und transparente Trennhinweise auf Verpackungen. Die Aufbruchstimmung in der Branche müsse auch auf die Konsumentinnen und Konsumenten überspringen. Nur dann könne ein Bewusstsein dafür entstehen, welchen Wert Design und Recycling für die Umwelt, das Klima und die Schonung unserer Ressourcen habe. Im Resultat fördere man so eine effiziente haushaltsnahe Entsorgung und stelle die Weichen in Richtung eines funktionierenden Kreislaufs wichtiger Sekundärrohstoffe.
Rezyklateinsatz voranbringen
Beim Thema Rezyklat herrschte Einigkeit, dass eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe ohne einen funktionierenden Markt für Rezyklat nicht umsetzbar ist. Je öfter Materialien im Kreislauf geführt würden, desto größer falle der Beitrag zur Ressourcenschonung aus. Bei Glas und Metallen sei bereits eine unbegrenzte Kreislaufführung möglich, bei Fasermaterialien eine mehrfache. Dank moderner Recyclingtechnologien könne auch Recyclingkunststoff wieder in hochwertige Anwendungen fließen. Insgesamt sei wichtig, dass von Seiten der Politik nicht nur gefordert und besteuert, sondern auch gefördert und unterstützt werde.
Design für das Recycling
Ein zentraler Aspekt bei den Nachhaltigkeitsaktivitäten von Markenherstellern, Handel und Verpackungsindustrie ist das frühzeitige Einbinden des Kreislaufgedankens bereits beim Design von Verpackungen. Auch hier sei eine klare Orientierung der Politik entscheidend, um Kräfte zu bündeln und aus gemeinsamen Anstrengungen praktisch (wieder)verwertbare Ergebnisse werden zu lassen.
Ökobilanzen
Um effiziente Materialströme zur Schonung endlicher Ressourcen, für das Schließen von Kreisläufen und für den Einsatz der jeweils nachhaltigsten Verpackungsarten zu erreichen, sei eine objektive und transparente Entscheidungsgrundlage unerlässlich. Vorwiegend ideologisch verankerte Forderungen für bestimmte Verpackungen oder pauschale Verbote führten dabei nicht zum Ziel. Ökobilanzen könnten hier einen Weg weisen, um fundierte Entscheidungen für mehr Klima-, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu fällen.