Aseptikkarton: Es geht auch ohne Aluminium

Der alufreie Pure-Pak-eSense-Karton eignet sich für zahlreiche unterschiedliche aseptisch abgefüllte Produkte.
Der alufreie Pure-Pak-eSense-Karton eignet sich für zahlreiche unterschiedliche aseptisch abgefüllte Produkte. (Bild: Elopak)

Verbraucher, Hersteller und Handel – sie alle suchen nach möglichst klimaschonenden Verpackungslösungen. Der Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit sollte jedoch nicht zulasten der Produktsicherheit, der Convenience oder der Effizienz im Abfüllprozess gehen. Wie es gelingen kann, all diese Ansprüche zu vereinen, zeigt Elopak am Beispiel seiner neuen aseptischen Füllmaschine, die für den alufreien Aseptikkarton Pure-Pak-eSense optimiert ist.

Die Konsumenten sind sich einig: Die Umweltfreundlichkeit von Verpackungen sollte dringend verbessert werden. Im Rahmen der DLG-Verbraucherstudie Sustainable Packaging 2024 stimmten knapp 80 Prozent der Befragten dieser Aussage zu. Mehr als die Hälfte gab an, dass sie bei Lebensmittelprodukten sehr darauf achten, wie umweltfreundlich sie verpackt sind. Aber auch staatliche Institutionen und NGOs fordern von Lebensmittelherstellern immer stärker, ihre Produkte möglichst nachhaltig zu produzieren und Verpackungen zu nutzen, die negative Einflüsse auf die Umwelt weitestgehend vermeiden.

Die damit verbundenen Herausforderungen können immens sein. Zum einen ist es nicht immer einfach, für die jeweilige Anwendung geeignete und verfügbare Optionen mit nachweislich besserer Umweltbilanz zu finden. Zum anderen können sich Veränderungen bei der Verpackung auf die Abfülltechnologie auswirken, sodass Füllmaschinen umgebaut oder ersetzt werden müssen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen.

Elopak, Systemanbieter von Kartonverpackungen und Füllmaschinen, kennt all diese Anforderungen und hat inzwischen bereits viele Abfüller in der Molkerei- oder Fruchtsaftindustrie dabei begleitet, den Wechsel hin zu seinen vielfach bewährten kartonbasierten Verpackungssystem zu vollziehen. Derartige Projekte bedürfen einer umfangreichen Planung und nehmen viel Zeit in Anspruch. Doch die Investitionen zahlen sich langfristig für Kunden und Umwelt aus. Denn der Getränkekarton kann Hersteller und Marken dabei unterstützen, sich nachhaltiger zu positionieren.

Der Karton für Elopaks Pure-Pak-Verpackungen besteht zu durchschnittlich 75 Prozent aus Pappe, hergestellt aus Holz, das ausschließlich aus nachhaltiger und kontrollierter Forstwirtschaft stammt. Auch die eingesetzten Kunststoffanteile können mittlerweile aus pflanzlichen Quellen gewonnen werden. Bei erneuerbarem Polyethylen (PE) setzt das Unternehmen ausschließlich auf biozirkuläre Polymere, die nicht im Wettbewerb zur Lebensmittelproduktion stehen. Das macht den Getränkekarton zu einer kohlenstoffarmen Verbundverpackung, die vollständig recyclingfähig ist.

Dieser Getränkekarton kann Hersteller und Marken dabei unterstützen, sich nachhaltiger zu positionieren. (Bild: Elopak)

Neuer Aseptikkarton ohne Aluminium

Mit dem neuen Getränkekarton Pure-Pak-eSense für die aseptische Abfüllung geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter. Die Barriereschicht besteht hier ausschließlich aus PE-basierten Polyolefinen. Dadurch kann komplett auf den Einsatz von Aluminium verzichtet werden. Gleichzeitig ergeben sich bei Funktionalität, Produktschutz und Convenience keinerlei Abstriche. Der CO2-Fußabdruck der Verpackung verringert sich um bis zu 50 Prozent im Vergleich zum Standard-Aseptikkarton. Zudem vereinfacht sich das Recycling, da der Verbund eine Materialkomponente weniger enthält. Unterm Strich macht ihn das zum bislang nachhaltigsten Aseptikkarton von Elopak.

Der Verzicht auf die Aluminiumschicht bringt allerdings einige technologische Herausforderungen mit sich. Denn Aluminium sorgt nicht nur für Produktschutz vor äußeren Einflüssen, es beeinflusst auch die Steifigkeit des Kartons. So spielt das Leichtmetall eine wichtige Rolle, um die Stabilität des gefalteten Giebels zu gewährleisten. Auch das herkömmliche Versiegelungsverfahren mittels Induktion ist bei einem aluminiumfreien Karton nicht anwendbar.

Neue Generation der Fülltechnologie

Deshalb hat Elopak eine neue hybride Füllmaschine (E-PS120A Hybrid) entwickelt, die sowohl Kartons mit als auch ohne Aluminium verarbeiten kann und Kunden damit ein Höchstmaß an Flexibilität bietet. Das Maschinenlayout basiert auf der bestehenden Plattform der aseptischen Füllmaschine E-PS120A mit einer Nominalleistung von bis zu 12.000 Getränkekartons pro Stunde, die flexibel für alle Produkte vom Low- bis in den High-Acid-Bereich wie Milch, Säfte, Eistee oder pflanzenbasierte Drinks einsetzbar ist. Zur Abfüllung der alufreien Pure-Pak-eSense-Kartons musste sie an einigen Stellen optimiert werden. Im Zentrum stand dabei der Wechsel von einem induktiven zu einem Ultraschall-Siegelungsverfahren.

Die neue hybride Füllmaschine kann sowohl Kartons mit als auch ohne Aluminium verarbeiten. (Bild: Elopak)

“Die Ultraschalltechnologie an sich ist ein bewährtes Verfahren. Für uns bestand die größte Herausforderung darin, dass wir sehr kompakt bleiben wollten, um die Integrierbarkeit in die bestehende Maschinenplattform zu gewährleisten. Natürlich mussten wir auch alle Parameter, wie Energiebedarf und Siegelzeiten, neu ermitteln und für alle verfügbaren Verpackungsgrößen aufeinander abstimmen. Durch weitere Optimierung des Systems ist es uns gelungen, den Energiebedarf abhängig vom Material um bis zu 30 Prozent zu reduzieren. Im Ergebnis haben wir eine hochflexible Füllmaschine entwickelt, die jede Packstoffqualität umweltschonend verarbeiten kann.“

Saied Nadjafpour, Senior Project and Program Manager bei Elopak

Für maximale Bedienerfreundlichkeit lassen sich die Parameter für Produkt- und Verpackungsumstellungen auf Knopfdruck ändern, was den Zeit- und Arbeitsaufwand für Kunden auf ein Minimum reduziert. Trotz der deutlich gestiegenen Flexibilität konnte die Effizienz der Füllmaschine beibehalten werden. Mit der Möglichkeit, die unterbrechungsfreie Produktion zwischen den Reinigungszyklen auf bis zu 96 Stunden zu verlängern, bietet die neue Füllmaschine nach Unternehmensangaben die höchste Effizienz im Marktvergleich.

Erfolgreich im Markt

Als weltweit erstes Unternehmen hat sich García Carrión aus Spanien für die Systemlösung aus Pure-Pak-eSense-Karton und E-PS120A Hybrid entschieden. Unter der bekannten Marke Don Simón hat das Unternehmen sechs unterschiedliche Pflanzendrinks in der neuen alufreien Packung auf den Markt gebracht. Mittlerweile wurden auch in Deutschland bei einer Molkerei und einem Fruchtsaftabfüller die ersten Maschinen erfolgreich installiert.

Der Wechsel hin zum alufreien Karton wird von Elopak-Technikern engmaschig betreut. Als Systemanbieter stellt Elopak sicher, dass Kunden auf ihren Anlagen jederzeit störungsfrei produzieren können. Das perfekte Zusammenspiel der Verpackungskomponenten ist dafür essenziell. Die Maschinenplattform muss mit variablen Packstoffen immer gleichermaßen zuverlässig funktionieren und verschiedene Kartonverbundmaterialien und Verschlussvarianten müssen im Einklang mit der Fülltechnik arbeiten. Hinzu kommen individuelle Füllkurven und weitere Parameter für das jeweilige Füllgut.

Support über den gesamten Lebenszyklus

Mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung in der Fülltechnologie begleitet der Systemanbieter Kunden entlang des gesamten Maschinenlebenszyklus. Am Elopak-Standort in Mönchengladbach befindet sich neben der Produktion der aseptischen Abfüllmaschinen auch der Hauptsitz des weltweiten Kundenservices sowie das Zentrallager. Von hier aus werden die Teams aus über 200 Technikern und Wartungsingenieuren koordiniert. Sie begleiten die Kunden von der Planung bis hin zur Installation, Schulung und Wartung bei jedem Schritt. Das sorgt für einen reibungslosen Betrieb mit Fokus auf maximale Effizienz, Lebensmittelsicherheit und Kostenvorhersehbarkeit.

„Wir sind stolz darauf, dass wir ein sehr enges Verhältnis zu unseren Kunden haben“, fasst Volker à Brassard, Director Service Operations & Supply bei Elopak, zusammen. „Wir können mit unserem Service schnell reagieren und Ersatzteile in alle Länder Europas verschicken. Zusätzlich haben wir einen Webshop, wo Kunden die Verfügbarkeit von Teilen abrufen und Bestellungen aufgeben können. Wir tun alles, damit sowohl neue als auch bestehende Maschinen beim Kunden das machen, was sie sollen: mit maximaler Performance, Flexibilität und Verlässlichkeit produzieren.“