Wer nicht eingefleischter Veganer ist, hat eventuell noch nicht darüber nachgedacht, dass in Kunststoffen Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs (ADC, animal derived components) enthalten sein können. Actega DS bietet seinen Kunden an, alle für Spritzguss- und Extrusionsverfahren geeigneten Kunststoffrezepturen auf Kundenwunsch vegan auszustatten.
Neben dem allgemeinen Trend, dass immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher darauf achten, keine tierischen Produkte zu konsumieren, haben auch Bedenken über die Sicherheit von ADCs dazu geführt, dass die Nachfrage nach ADC-freien Kunststoffen gestiegen ist, wie Actega DS mitteilt. Produkte tierischen Ursprungs geraten dem Bericht zufolge vor allem über Additive, die beispielsweise beim Spritzgießen oder der Extrusion das Festkleben an Metalloberflächen verhindern sollen, in die Kunststoff-Rohstoffe. In typischem Polyethylen befinden sich demnach etwa 100 bis 200 ppm (parts per million) einer langkettigen Fettsäure, die aus aufgeschmolzenem Rinderfett gewonnen wird.
Vegane Additive für verschiedene Branchen
Aber auch Gleitmittel, die direkt in den Extruder oder die Spritzgussmaschine appliziert werden, können ADCs enthalten, ebenso wie Mittel, die die Säure neutralisieren, die während der Polymerisation gebildet wird. Actega DS bietet eine breite Palette an ADC-freien Additiven, sogenannten TPE-Compounds, für verschiedene Branchen an.
Darüber hinaus hat das zu Altana gehörende Unternehmen auch die vermehrt nachgefragten biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffe ohne ADC-Anteile im Angebot. Die Nachfrage nach diesen Produkten steigt: Betrug die weltweite Produktion von Biokunststoffen im Jahr 2015 gerade mal 3,952 Millionen Tonnen, waren es 2018 bereits 4,728 Millionen Tonnen. Bis 2021 soll die weltweite Produktion Prognosen zufolge auf 6,111 Millionen Tonnen steigen. Der Anteil von Biokunststoffen am Weltmarkt soll von 1,7 Prozent im Jahr 2016 auf 2,49 Prozent im kommenden Jahr steigen
Auch Bioplastik kann tierische Produkte enthalten
Auch Biokunststoffe können tierische Produkte enthalten, berichtet Actega DS. So habe das Institut für Biotechnologie und Bioprozesstechnik der Technischen Universität Graz im Jahr 2012 erstmals eine grundsätzliche Möglichkeit erarbeitet, Bioplastik aus Schlachtabfällen herzustellen. Laut Institut könne vom einfachen Verpackungsmaterial bis hin zum Bioimplantat, das in einer festgelegten Zeit vom Körper abgebaut werden kann, eine ganze Bandbreite von Produkten hergestellt werden.
ADC-freie Werkstoffrezepturen bei Biokunststoffen böten sich vor allem dort an, wo es zu einem Kontakt zwischen dem Plastik mit einem Füllgut kommen könne. Dies sei oft bei Lebensmitteln, Getränken, Kosmetika und Medikamenten der Fall. Auch medizinische Produkte seien in dieser Hinsicht sensibel. ADC-freie Biokunststoffe wurden deshalb besonders oft für Verpackungslösungen für den Lebensmittel- und Getränkebereich nachgefragt. Als Beispiel werden Lebensmittelaufbewahrungsboxen genannt, deren Dichtungsmaterial kein ADC enthält.
Acetga DS auf der K 2019: Halle 8A, Stand F 11-3