Amazon setzt auf ein KI-basiertes System zur Optimierung seiner Versandverpackungen. Damit soll nicht nur Verpackungsmaterial eingespart, sondern auch die Nachhaltigkeit im Versandprozess verbessert werden. Laut Unternehmensangaben wurden seit 2015 weltweit über 2 Millionen Tonnen Verpackungsmaterial eingespart.
Mit der sogenannten „Package Decision Engine“ hat Amazon eine interne KI-Lösung entwickelt, die für jedes Produkt die geeignetste Versandverpackung ermittelt. Das System analysiert dafür eine Vielzahl von Faktoren – darunter Größe, Gewicht, Zerbrechlichkeit und historische Daten zu Transportschäden. Ziel ist es, überdimensionierte Verpackungen zu vermeiden und gleichzeitig den Produktschutz während des Transports zu gewährleisten.
Die KI greift dabei auf Methoden des maschinellen Lernens, der natürlichen Sprachverarbeitung und Computer Vision zurück. Auch Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden, beispielsweise über Bewertungen und Rücksendegründe, fließen in die Weiterentwicklung der Algorithmen ein. So soll sich das System kontinuierlich verbessern und auf veränderte Produktportfolios sowie neue Verpackungsmaterialien reagieren können.

Verzicht auf Kunststoffverpackungen und neue Materialien
Neben dem KI-Einsatz zur Verpackungsoptimierung hat Amazon nach eigenen Angaben auch konkrete Veränderungen bei den Materialien vorgenommen. In Europa werden inzwischen keine Einweg-Kunststoffumverpackungen mehr verwendet. Stattdessen kommen zu 100 Prozent recycelbare Pappen und Papiere zum Einsatz. Luftpolster aus Plastik wurden durch recycelbares Papier ersetzt.
Diese Umstellungen tragen laut Unternehmen dazu bei, das Versandgewicht zu reduzieren und die Recyclingfähigkeit der Materialien zu erhöhen – ein Schritt, der sich sowohl auf den ökologischen Fußabdruck als auch auf die CO₂-Bilanz der Lieferkette positiv auswirken soll.

CO₂-Neutralität bis 2040 als langfristiges Ziel
Die Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Nachhaltigkeitsstrategie. Im Rahmen der „Climate Pledge“-Initiative strebt Amazon an, bis 2040 in allen Unternehmensbereichen CO₂-neutral zu werden. Verpackungen gelten dabei als ein zentrales Handlungsfeld. Die Kombination aus datengestützten Entscheidungen und der Umstellung auf nachhaltigere Materialien soll helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Auch wenn konkrete unabhängige Zahlen zur Effektivität der Maßnahmen im Detail fehlen, zeigen erste Ergebnisse laut Amazon positive Entwicklungen. Das Unternehmen will den Weg datenbasierter Verpackungsoptimierung weiter ausbauen und stärker automatisieren.
Weitere Meldungen

Aimplas stärkt Testkompetenz für den globalen Markt
Aimplas baut seine Kompetenzen im Bereich der Zertifizierungsprüfungen für kompostierbare Kunststoffe aus und erhält die Anerkennung durch DIN Certco und BPI.

Future Leaders: Junge Talente setzen Maßstäbe für nachhaltiges Packaging
Mit dem Programm „Future Leaders Class of 2026“ rückt die Paris Packaging Week den Nachwuchs der Verpackungsbranche in den Fokus. Zehn junge Talente zeigen wie Innovation und Nachhaltigkeit in Forschung und Praxis zusammenwirken.

Jindal Films Europe investiert in Italien
Die von Bruckner gelieferte Hybridlinie soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Betrieb gehen.

Eis am Stiel nachhaltig in Papier verpackt
Delfort und Rieusset, ein Unternehmen der Gerosa Group, bieten zusammen eine neue, papierbasierte Barriereverpackung für Speiseeis an.

Amazon startet Recyclingprogramm für Verpackungen in Dubai
In Zusammenarbeit mit dem Recyclingpartner Enviroserve wurden mehr als 150 Sammelstellen in Wohn- und Geschäftsvierteln Dubais eingerichtet, heißt es.

Mondi zukünftig mit zwei Geschäftseinheiten
Die Integration des kürzlich übernommenen Schumacher-Geschäfts schreite voran.