Das Verpackungsunternehmen Modepack hat gemeinsam mit Partnern eine neue Lösung für den E-Commerce vorgestellt: Versandtaschen auf Basis von Lignin, einem biogenen Nebenprodukt aus der Papierindustrie. Die Entwicklung zielt auf eine stärkere Nutzung nachwachsender Rohstoffe und die Reduzierung fossiler Materialien.
Mit der Einführung einer neuartigen Versandverpackung auf Lignin-Basis will das kroatische Verpackungsunternehmen Modepack neue Wege im Bereich biobasierter Materialien beschreiten. Die sogenannten „Lignin Mailing Bags“ bestehen zu mehr als 50 Prozent aus Lignin – einem pflanzlichen Polymer, das als Nebenprodukt bei der Zellstoffherstellung anfällt. Gemeinsam mit der estnischen Firma Lignova Materials und dem Materialentwickler Estiko Packaging Solutions hat Modepack ein Material entwickelt, das biobasierte Inhalte mit recyclingfreundlicher Mono-PE-Struktur kombiniert.

(Foto: Modepack)
Weniger fossile Rohstoffe, mehr Kreislauf
Das Ziel der Innovation ist klar: fossile Materialien im Verpackungsalltag reduzieren und biogene Abfallströme sinnvoll nutzen. Lignin gilt als einer der vielversprechendsten biogenen Rohstoffe, da es in großen Mengen als Nebenprodukt entsteht – etwa in der Papier- und Zellstoffindustrie – bislang aber kaum als hochwertiger Werkstoff in Verpackungen eingesetzt wird.
Laut Angaben der beteiligten Unternehmen werden die neuen Versandtaschen so konzipiert, dass sie vollständig recyclingfähig sind. Das monomaterialbasierte Design – bestehend aus PE und Lignin – soll die Kreislauffähigkeit erhalten und gleichzeitig die CO₂-Bilanz verbessern, da über 50 Prozent des Inhalts nicht-fossilen Ursprungs seien.

(Foto: Modepack)
Einsatz im Onlinehandel
Gedacht sind die neuen Lignin-Taschen insbesondere für den E-Commerce. Verpackungen aus Lignin sollen hier einen Kompromiss zwischen Stabilität, Produktschutz und Nachhaltigkeit bieten. Die Einführung erfolgt zunächst in Testmärkten. Für Modepack ist das Projekt ein Teil einer umfassenderen Nachhaltigkeitsstrategie, die auf den Ausbau alternativer Rohstoffe und kreislauffähiger Strukturen im Versandbereich abzielt.
Forschung und Skalierung
Laut Mitteilung wurde das Projekt durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Materialforschung und Verpackungspraxis möglich. Lignova Materials steuerte das Know-how zur Nutzung des biogenen Rohstoffs bei, Estiko Packaging Solutions übernahm die Weiterverarbeitung zum einsatzfähigen Verpackungsmaterial. Ziel sei es, künftig weitere Anwendungsbereiche für Lignin-basierte Verpackungslösungen zu erschließen und die Technologie in größerem Maßstab zu etablieren.