Berufliche Bildung entscheidet über den Erfolg

Eine Auszubildende schneidet ein Stück Folie von einer Folienrolle
Ãœber die Plattform karriere-papier-verpackung stellen Auszubildende ihre Berufe vor. (Bild: HPV)

Die Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland. Die Unternehmen der Branche bilden in 15 Berufen aus, ermöglichen Weiterbildungen und Studium – und vergüten überdurchschnittlich gut, so der Hauptverband Papier- und Kunststoff­verar­beitung (HPV) e. V.

Die berufliche Bildung ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Es geht darum, den Nachwuchs auszubilden und die Angestellten weiter zu qualifizieren und damit auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. Wir haben mit dem HPV-Hauptgeschäftsführer Stefan Rössing über die berufliche Bildung in der Branche gesprochen.

Herr Rössing, welche Aufgaben hat Ihr Dachverband?

Stefan Rössing: Der HPV ist in zwei Bereichen tätig, Tarifverhandlungen und Bildung. Eine unserer Aufgaben ist es, die branchentypischen Berufe bekannter zu machen. Dazu haben wir beispielsweise die Website karriere-papier-verpackung.de ins Leben gerufen. Sie soll junge Leute gezielt ansprechen und über Ausbildungsmöglichkeiten informieren.

Auszubildende berichten über ihre Berufe

Über die Plattform stellen wir die verschiedenen Berufe vor und lassen junge Menschen zu Wort kommen, die gerade in der Verpackungsbranche eine Ausbildung absolvieren oder diese bereits abgeschlossen haben. Man erfährt dort, was ihnen an ihren Berufen gefällt, welche Karrierewege sie eingeschlagen haben und wie ihr Arbeitsalltag aussieht.

Stefan Rössing ist Hauptgeschäftsführer des HPV

Stefan Rössing ist der Hauptgeschäftsführer des HPV. (Bild: HPV)

Der Kontakt läuft aber nicht nur über die Website, sondern auch über Dienste wie WhatsApp, Facebook oder Instagram. Wir bieten den jungen Leuten auf allen Kanälen Beratung und helfen dabei, das für sie passende Unternehmen zu finden.

Sie richten seit einiger Zeit auch einen Wettbewerb aus. Wen sprechen Sie damit an?

Stefan Rössing: Den Wettbewerb „Pack’s an“ richten wir jetzt bereits zum dritten Mal aus. Damit rufen wir die Auszubildenden auf, Werbemittel herzustellen, mit denen ihre Unternehmen auf sich aufmerksam machen können. Für die Teilnahme am diesjährigen Wettbewerb sollten die Bewerber ein Foto von einem beliebigen Gegenstand machen, diesen sicher, nachhaltig oder als Geschenk verpacken und Fotos von beidem auf Instagram posten. Aus allen Einreichungen ermitteln wir dann auf unserer Mitgliederversammlung den Gewinner. Zur Preisverleihung laden wir nach Berlin ein, was bei den jungen Menschen immer gut ankommt.

Wie erreichen Sie den Nachwuchs sonst noch?

Stefan Rössing: Alle zwei Jahre sind wir auf der IdeenExpo in Hannover vertreten, einer deutschlandweiten Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zur Förderung des Fachkräftenachwuchses. Mit ihrem breiten Angebot ist sie eine Art Kompass zur Berufsorientierung.

Unser Verband ist außerdem zuständig für das Berufsbild des Packmitteltechnologen, den wir arbeitgeberseitig betreuen. Wir informieren aber auch über Berufsbilder wie Verfahrensmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer in der Druckweiter- und Papierverarbeitung und Medientechnologen. Auf unserer Website gibt es eine Fülle von Informationen zu den Ausbildungsberufen, aber auch zu Fortbildungs- und Studienmöglichkeiten.

Viele Informationen zur beruflichen Bildung

Oft interessieren sich junge Leute zunächst für die aktuell angesagten Berufe. Über Berufe wie den Packmitteltechnologen wissen sie häufig zu wenig oder nichts – das wollen wir mit unserer Arbeit ändern.

Haben die Auszubildenden bedingt durch die Corona-Pandemie Probleme, ihre Ausbildung zu beenden oder danach einen Job zu finden?

Stefan Rössing: Die Corona-Krise verzögert die Prüfungen der angehenden Packmitteltechnologen. Aber wir sind sicher, dass diese nachgeholt werden können und sich keine Probleme beim Abschluss der Ausbildung ergeben. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind weiterhin erfreulich: Einigen Unternehmen geht es auch in der aktuellen Krise gut. Hierzu zählen Unternehmen, die Verpackungsmittel für die Lebensmittel- oder die pharmazeutische Industrie herstellen. Andere haben leider mit der Krise zu kämpfen. Insgesamt kann man jedoch davon ausgehen, dass jeder gut ausgebildete Packmitteltechnologe einen Job in Deutschland finden wird.

Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung e. V. (HPV) mit Sitz in Berlin vertritt als Dachverband von neun Landesverbänden und einem fachlichen Arbeitgeberverband die deutsche Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie in allen sozialpolitischen Fragen. Zu den Kompetenzen gehören u. a. der Abschluss von Branchentarifverträgen, Beratung zum Arbeits- und Sozialrecht sowie Bildungspolitik und Nachwuchssicherung.

www.karriere-papier-verpackung.de
www.packsan.com