Laut aktuellen Daten von NielsenIQ wird jedes zehnte Bier in Deutschland inzwischen in der Dose verkauft. Die Verpackungsform legt weiter zu – mit deutlichen Implikationen für Marken, Handel und Verpackungsindustrie.
Der Bierabsatz in Deutschland verändert sich – und mit ihm die bevorzugten Verpackungsformen. Wie aus aktuellen Zahlen des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ hervorgeht, entfallen mittlerweile zehn Prozent des gesamten Bierabsatzes auf Dosenverpackungen. Noch deutlicher fällt der Wert bei Biermischgetränken aus: Hier liegt der Dosenanteil sogar bei 17 Prozent. In Summe entspricht das laut Lebensmittel Praxis 344 Millionen verkauften Dosen im Jahr 2023.
Die Gründe für die steigende Nachfrage nach der Dose sind vielfältig. Konsumenten schätzen vor allem die Handlichkeit, das geringe Gewicht und die Eignung für unterwegs. Für die Verpackungsindustrie spielt neben dem Konsumentenverhalten auch der Aspekt der Logistik und der Recyclingfähigkeit eine Rolle: Getränkedosen bestehen aus Aluminium oder Weißblech und sind vollständig stofflich verwertbar. Durch moderne Produktionsprozesse werden zudem stetig Materialeinsparungen erzielt.
Neue Zielgruppen, neue Erwartungen
Besonders jüngere Konsumentinnen und Konsumenten greifen häufiger zur Dose – nicht nur im Festival- oder To-go-Kontext. Auch in den klassischen Absatzkanälen wie dem Lebensmitteleinzelhandel gewinnt die Verpackung an Präsenz. Branchenkenner beobachten dabei eine zunehmende Differenzierung: Neben traditionellen Biermarken setzen auch Craft-Bier-Produzenten, internationale Marken und Anbieter alkoholfreier Varianten auf die Dose, um Sichtbarkeit im Regal zu schaffen und neue Zielgruppen zu erreichen.
Herausforderung Nachhaltigkeit
Trotz positiver Recyclingbilanzen steht die Getränkedose immer wieder in der Kritik, insbesondere im Vergleich zu Mehrwegflaschen. Für Hersteller und Händler gilt es, den Zielkonflikt zwischen Komfort, Klimabilanz und gesetzlichen Vorgaben im Blick zu behalten. Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Materialeffizienz, die Rückführung über Pfandsysteme und Innovationen im Dosenverschluss sind Aspekte, mit denen die Branche auf Umweltdebatten reagiert.