Billerud erzielt starkes US-Ergebnis

Der nordamerikanische Standort Escanaba (Bild: Billerud)

Der schwedische Verpackungshersteller Billerud AB verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 eine gemischte Geschäftsentwicklung in seinen beiden Kernregionen.

In Nordamerika konnte das Unternehmen erneut ein sehr starkes Quartalsergebnis erzielen. Das EBITDA der Region erreichte mit 622 Mio. SEK eine Marge von 22 % – der höchste Wert seit dem vierten Quartal 2022. Die Kapazitätsauslastung der Werke stieg auf 76 %. Insbesondere das Geschäft mit grafischen Papieren, allen voran beschichtete Freesheet-Reels, profitierte von steigenden Preisen und wachsendem Absatzvolumen.

In Europa hingegen setzte sich der rückläufige Trend fort. Die Netto-Umsätze der Region gingen im zweiten Quartal um 3 % zurück (währungsbereinigt), das EBITDA halbierte sich auf 333 Mio. SEK (Vorjahr: 630 Mio. SEK), was einer Marge von nur noch 5 % entspricht. Gründe sind laut Unternehmen eine schwache Nachfrage – insbesondere im asiatischen Markt für Flüssigkeitsverpackungen – sowie ein durch Importzölle verändertes Handelsumfeld. Zusätzlich belasteten planmäßige Wartungsstillstände die Ergebnisse mit rund 380 Mio. SEK.

Trotz der Herausforderungen konnte Billerud den operativen Gewinn im Konzern steigern: Das Betriebsergebnis stieg im ersten Halbjahr um 33 % auf 826 Mio. SEK (Vorjahr: 619 Mio. SEK). Der Umsatz wuchs leicht um 1 % auf 21,345 Mrd. SEK, das Konzernergebnis erhöhte sich um 25 % auf 470 Mio. SEK. Die Cash Conversion verbesserte sich im zweiten Quartal deutlich auf 131 %, unterstützt durch striktes Working-Capital-Management und eine reduzierte Lagerhaltung.

Das strategische Transformationsprogramm „Evolution“ in den USA, das eine Verlagerung hin zu Verpackungsmaterialien vorsieht, zeigt laut Unternehmen bessere Fortschritte als geplant. Erste Verkäufe von Testchargen des neuen US-Kartonmaterials seien erfolgt. Das Ziel, 15.000 Tonnen Papierboard 2025 zu vermarkten, werde voraussichtlich übertroffen. Auch der Umbau des Escanaba-Werks verlaufe plangemäß.

Für das dritte Quartal erwartet Billerud stabile Marktbedingungen in Nordamerika, jedoch anhaltende Unsicherheit in Europa. Erste Anzeichen sinkender Holzpreise in den nordischen Ländern könnten die Kostenseite in Europa künftig entlasten. Insgesamt sieht sich das Unternehmen gut positioniert – mit Fokus auf Kostendisziplin, Cashflow und einem selektiven strategischen Vorgehen.

Ausblick und Risikoeinschätzung

Im Ausblick bleibt das Unternehmen vorsichtig: Die geopolitische Lage sowie neue Handelsbarrieren in Europa und Asien belasten weiterhin das Marktumfeld. Gleichzeitig profitiert Billerud vom zunehmenden Interesse an US-Produkten infolge amerikanischer Importzölle. Das Unternehmen verweist zudem auf seine solide Finanzlage, eine stabile Verschuldung (Net Debt/EBITDA: 1,1) und reduzierte Investitionsbedarfe.

Quelle: Billerud