Ein TikTok-Trend, ein bisschen Nostalgie und ein ganzer Hype rund um individuelle Actionfiguren im Blister – plötzlich ist Verpackung wieder Popkultur. Was das für die Branche bedeutet.
Ein viraler Hype rund um KI-generierte Fake-Actionfiguren katapultiert die Blisterverpackung zurück ins Rampenlicht. Für die Verpackungsbranche bietet dieser Trend ein überraschendes Image-Upgrade – und kreative Chancen zur Sichtbarkeit.
Von der Kindheitserinnerung zur viralen Selbstdarstellung
Was früher echten Spielzeugfiguren vorbehalten war, ist heute Ausdruck digitaler Selbstinszenierung: eine eigene Actionfigur, stilisiert, retro, idealisiert – verpackt in einer transparenten Blisterverpackung mit knalligem Branding. Möglich machen das Tools wie ChatGPT in Kombination mit Bild-KI wie DALL·E oder Midjourney. Der Trend ist simpel, aber effektiv: Userinnen lassen sich selbst als Heldinnen in Szene setzen – verpackt wie eine Figur aus einem alten Spielzeugladen.
Diese Ästhetik trifft einen Nerv. Auf Social Media überfluten aktuell Posts mit Fake-Figuren das Netz. Ob Influencer, Agenturen oder Tech-Nerds – sie alle springen auf den Zug auf. Die Inszenierung wirkt vertraut und fremd zugleich: eine ironische Hommage an Kindheitsidole, kombiniert mit der KI-gestützten Selbstvermarktung im Jetzt.

Die Verpackung als Star – nicht das Produkt
Erstaunlich daran: Nicht der Inhalt, also die “Figur”, steht im Mittelpunkt der Begeisterung, sondern die Verpackung selbst. Die Blisterverpackung mit ihrem ikonischen Look wird zur Bühne, zur visuellen Klammer der Inszenierung. Sie verleiht dem Bild Authentizität, Kontext und einen Hauch Konsumästhetik. Das Produkt ohne Verpackung wirkt leer – mit Verpackung wird es zum Statement.
Das ist bemerkenswert für eine Branche, die oft hinter dem Produkt zurücktritt. Hier ist es andersherum: Die Verpackung macht das Produkt überhaupt erst sichtbar und bedeutungsvoll.
Mit diesem Prompt erstellen Sie Ihr eigenes Foto

So könnte ein Prompt aussehen, den Sie in ChatGPT oder einer Bild-KI Ihrer Wahl nutzen können – um Ihre eigene personalisierte Figur im Blister zu erstellen.
„Stelle dir vor, ich bin eine Actionfigur in einer klassischen Blisterverpackung wie aus einem 90er-Jahre-Spielzeugregal. Beschreibe mich als … (z.B. charismatische Hauptfigur mit Anzug und Brille, in cooler Pose). Neben mir sollen typische Accessoires wie… (einsetzen) sichtbar sein – alles sauber in transparenten Blisterkammern angeordnet. Die Hintergrundkarte ist… (z.B. kräftig pink mit gelber Schrift). Oben steht… (Text oben) . Unten: … (Text unten)“

Visuelle Kraft mit Signalwirkung
Auch wenn es sich bei den KI-generierten Bildern oft nicht um technisch exakte Blisterverpackungen handelt, ist ihre Wirkung enorm. Die typischen Gestaltungselemente – transparente Kunststoffkammern, Kartonrücken mit starkem Branding, geordnete Platzierung kleiner Objekte – aktivieren beim Betrachter sofort das visuelle Gedächtnis: „Das kenne ich – das ist Verpackung.“
Die Darstellungen funktionieren als visuelle Zitatfläche, die das Verpackungsdesign selbst zum zentralen Symbol erhebt. Verpackung wird hier nicht zum Schutz, sondern zum Medium – ähnlich einem Magazin-Cover oder einer Filmplakat-Ästhetik. Genau das eröffnet neue Spielräume für kreative Markenarbeit.

Ein Imagegewinn für die Verpackungsbranche
Für die Verpackungsindustrie ist dieser Trend mehr als nur ein virales Phänomen. Er bietet:
Relevanz im Mainstream: Verpackung wird plötzlich nicht nur mitgedacht, sondern inszeniert und gefeiert.
Neue Aufmerksamkeit: Medien berichten nicht über recycelbare Materialien, sondern über das Look & Feel der Verpackung selbst – im popkulturellen Kontext.
Inspirationsquelle: Agenturen, Startups und Hersteller können sich vom Stil dieses Trends inspirieren lassen – z. B. für Limited Editions, Social Media Content oder Kampagnen, die Packaging in den Vordergrund stellen.
Verpackung ist wieder Gesprächsstoff
Dass Verpackung mehr ist als nur Hülle – das wusste die Branche schon immer. Doch selten wurde das so offensichtlich wie jetzt. Der KI-Hype um Fake-Actionfiguren zeigt, was passiert, wenn Verpackung zum kulturellen Code wird: Sie begeistert, inspiriert und wird Teil des öffentlichen Diskurses. Für die Verpackungsbranche ist das eine echte Chance, alte Klischees abzulegen und neue Narrative zu setzen. Am besten schön verpackt.
5 Ideen, wie Verpackungsunternehmen den Blister-Hype nutzen können
Bieten Sie Kunden oder Partnern digitale Tools, mit denen sie eigene Blisterverpackungen im Retro-Design erstellen können – ideal als visuelle Spielerei für Messen, Onboarding oder Marketing.
Inszenieren Sie Ihren Messestand als Blister-Kulisse. Besucher können sich in einer echten oder digital simulierten Verpackung fotografieren lassen – ein aufmerksamkeitsstarkes PR-Instrument.
Stellen Sie Ihr Team als „Action Line-up“ vor – mit humorvollen KI-generierten Figuren Ihrer Mitarbeitenden in typischer Blisterverpackung. Funktioniert hervorragend auf LinkedIn oder im Recruiting.
Bringen Sie ausgewählte Verpackungsdesigns im Look von Spielzeugverpackungen heraus – als ironisches Sammlerstück oder Highlight für Design-affine Kunden.
Kooperieren Sie mit Influencern oder Designern, die diesen Stil bereits kreativ einsetzen. So erreicht Ihre Verpackungskompetenz neue Zielgruppen – und zeigt kulturelles Gespür.

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