Der Edeka-Verbund – inklusive Netto Marken-Discount – hat eine neue Leitlinie für zirkuläres Wirtschaften veröffentlicht, die als strategischer Rahmen für die Weiterentwicklung nachhaltiger Produkte, Märkte und Unternehmensprozesse dient. Im Zentrum steht dabei die Transformation der Verpackungen hin zu geschlossenen Materialkreisläufen.
Edeka und Netto sehen Verpackungen als zentralen Hebel für Ressourcenschonung und Emissionsminderung. Ziel ist es, Verpackungen künftig nach dem Prinzip „Design for Circularity“ zu gestalten: Sie sollen reduziert, wiederverwendbar und vollständig recyclingfähig sein. Ergänzend will der Verbund den Einsatz von Rezyklaten deutlich erhöhen und Mehrwegsysteme konsequent ausbauen.
„Wir wollen Verpackungen so gestalten, dass sie Teil geschlossener Kreisläufe werden – und nicht zum Abfallproblem beitragen“, heißt es in der Leitlinie.
Drei Grundprinzipien: Vermeiden, Wiederverwenden, Recyceln
- Vermeidung: Bereits in der Produktentwicklung soll Material reduziert werden. Überflüssige Sekundärverpackungen und nicht trennbare Materialverbunde werden sukzessive aus dem Sortiment entfernt.
- Wiederverwendung: Der Verbund setzt auf Mehrweg- und Nachfülllösungen – etwa im Molkereisortiment mit Mehrweggläsern, bei Coffee-to-go-Bechern oder in regionalen Schüsselsystemen. Ziel ist es, den Anteil wiederverwendbarer Verpackungen im Handel deutlich zu steigern.
- Recyclingfähigkeit: Alle verbleibenden Einwegverpackungen sollen so konstruiert werden, dass sie sortenrein erfasst und hochwertig recycelt werden können. Dabei orientiert sich Edeka an einheitlichen Branchenstandards und strebt den Einsatz digitaler Produktpässe zur Materialnachverfolgung an.
Integration in Sortiments- und Lieferkettenstrategie
Die Verpackungsstrategie wird entlang der gesamten Wertschöpfungskette umgesetzt – von der Rohstoffgewinnung über die Lieferanten bis zur Rückführung der Materialien. Künftig sollen Verpackungen bereits in der Sortimentsplanung auf ihre Kreislauffähigkeit geprüft werden. Produkte, die diese Kriterien erfüllen, sollen bevorzugt gelistet werden.
Zudem arbeitet Edeka mit Lieferanten daran, Rezyklate aus eigenen Materialströmen zu nutzen – etwa aus Kartonagen, Folien oder Einwegpfandflaschen. Damit will der Verbund geschlossene Materialkreisläufe innerhalb des Unternehmensverbundes etablieren.
Verbindung zu Klimazielen
Die Verpackungsleitlinie ist eng an Edekas Netto-Null-Ziel bis 2045 gekoppelt. Verpackungen gelten laut Edeka als ein zentraler Emissionstreiber im Produktlebenszyklus – durch Rohstoffgewinnung, Produktion und Entsorgung. Durch Reduktion und geschlossene Kreisläufe sollen diese Emissionen deutlich sinken.
Beispielprojekte und Pilotmaßnahmen
- Einführung von Mehrweg-Glasverpackungen in Molkereiprodukten
- Ausbau von Nachfüllstationen und Refill-Konzepten für Non-Food-Artikel
- Verwendung von Kartonagenrezyklat für Eigenmarkenverpackungen
- Erprobung digitaler Materialpässe für Sortier- und Recyclingprozesse
Ausblick: Verpackung als zirkuläres Systemelement
Bis 2030 sollen alle Eigenmarkenverpackungen nachweislich zirkulär gestaltet sein. Langfristig will Edeka Verpackungen nicht mehr als Einwegprodukt, sondern als wertvollen Materialträger im technischen Kreislauf verstehen. Der Verbund spricht von einer „Transformation vom linearen Verpackungssystem hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft“.
Quelle: Edeka Zentrale Stiftung & Co. KG