Laser-Verfahren zur Perforierung von Multilayerfolien ist heiß begehrt

Jürgen Gröninger und Sascha Wagner (Bild: FH Münster/Pressestelle)
Jürgen Gröninger (l.) und Sascha Wagner messen am entwickelten Anlagensystem die Größe der Perforationslöcher. (Bild: FH Münster/Pressestelle)

Das neuartige Laserverfahren zur einfacheren Bearbeitung von Verpackungsfolien, das das Laserzentrum der Fachhochschule Münster mit dem Verpackungshersteller Empac aus Emsdetten entwickelt hat, ist begehrt. Die FH Münster berichtet von vielen Anfragen nach der patentierten Lösung nach Abschluss des Projektes.

Empac und die FH Münster hatten das neue Herstellungsverfahren für ableitfähige Multilayerfolien im Rahmen eines zweijährigen, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projektes entwickelt. Bislang wurden solche Aluminiumverbundfolien per Heißnadelperforationsverfahrens  mit einem Lochmuster versehen. Diese Aufgabe übernimmt nun ein CO2-Laser. Die FH lobt die gefundene Lösung als „einfach, effektiv und kostengünstig“.

Bayer erwägt den Einsatz für spezielle Bigbag-Folien

Jürgen Gröninger und Sascha Wagner, Ingenieure am Laserzentrum, freuen sich über zahlreiche Anfragen seit Abschluss des Projektes. „Zuletzt hat Bayer Kontakt zu uns aufgenommen“, erzählt Gröninger, „Das Unternehmen hat sehr hohe Sicherheitsstandards für Verpackungseinheiten, die zur Lagerung und zum Transport verwendet werden, zum Beispiel bei Medikamenten und Chemikalien.“

Vollautomatisiertes Anlagensystem der FH Münster und von Empac (Bild: FH Münster/Pressestelle)

Dieses vollautomatisierte Anlagensystem haben Jürgen Gröninger (l.) und Sascha Wagner von der FH Münster gemeinsam mit Empac realisiert. (Bild: FH Münster/Pressestelle)

Diese Art von Schüttgütern wird bei Bayer in sogenannte Bigbags gefüllt, weitertransportiert und gelagert. Beim Befüllen und Entleeren reiben die Materialien jedoch an der Verpackungswand, und das sorgt für eine elektrostatische Ladung – die in Kombination mit Staub in der Luft zu gefährlichen Explosionen führen kann. Abhilfe schafft eine bestimmte Bigbag-Folie aus mehreren Schichten, die in Teilen bis zu ihrer integrierten Aluminiumschicht freigelegt ist. Über diesen leitende Aluminiumschicht werden die Ladungen abgeführt, und das Explosionsrisiko ist entschärft.

Erste Musterbeutel wurden bereits hergestellt

Das Münstersche Verfahren überzeugte Bayer nicht zuletzt, weil auch ein Anlagenverfahren entwickelt wurde, das die Folie vollständig automatisiert bearbeitet. Für Bayer wurden bereits Musterbeutel hergestellt. Dabei zeigten sich ein weiteres Mal die Vorteile der Perforierung mit dem CO2-Laser: „In unserem Verfahren bearbeitet der Laser in der Anlage die fertige Folie erst im letzten Schritt ihrer Produktion und legt die benötigten Bereiche frei“, erklärt Sascha Wagner. Die vielen feinen Löcher würden in genau der richtigen Tiefe in die Folie eingebracht.

Wir haben bereits im Februar des vorigen Jahres über das Projekt des Laserzentrums der FH Münster mit Empac berichtet.
Neues Verfahren für ableitfähige Multilayerfolien für Schüttgut

Einen Einblick in das innovative Verfahren erhalten Sie in einem YouTube-Video der FH Münster.