HolyGrail 2.0: Tests mit digitalen Wasserzeichen erfolgreich abgeschlossen

Die Initiative HolyGrail 2.0 konnte nachweisen, dass ihre digitalen Wasserzeichen die präzise Sortierung von Kunststoffabfällen in industriellem Maßstab ermöglichen. (
Die Initiative HolyGrail 2.0 konnte nachweisen, dass ihre digitalen Wasserzeichen die präzise Sortierung von Kunststoffabfällen in industriellem Maßstab ermöglichen. (Bild: Shutterstock, Nordroden)

Die Initiative HolyGrail 2.0 hat einen weiteren Meilenstein erreicht und die Realisierbarkeit der digitalen Wasserzeichentechnologie für die präzise Sortierung von Kunststoffverpackungen in industriellem Maßstab bewiesen.

Die jüngsten Versuche wurden in der Materialverwertungsanlage (MRF) von Hündgen Entsorgung in Swisttal durchgeführt, in der jährlich 100.000 Tonnen Abfall aus drei Millionen Haushalten verarbeitet werden. Das Ziel: Die Effizienz der digitalen Wasserzeichen bei starren Haushaltsverpackungen, die in Deutschland und Dänemark gesammelt wurden, zu bewerten. Die Anlage wurde dazu mit Erkennungsprototypen und Zusatzmodulen ausgestattet, die Technologieanbieter Digimarc und der Maschinenlieferanten Pellenc ST gemeinsam entwickelt haben. Diese Module kombinierten Nahinfrarot- (NIR) und digitale Wasserzeichentechnologie (DW) für eine verbesserte Sortiergenauigkeit.

Die sortierten Materialmengen waren beachtlich: Die Erkennungsraten erreichten durchschnittlich fast 56.000 Erkennungen pro Tag. Die Erkennungseffizienz lag zwischen 87,9 und 93,8 Prozent, wobei die strenge Cloud-basierte Analyse durchweg über 90 Prozent ergab.

Digitale Wasserzeichen auf vielen Markenprodukten

Die Versuche konzentrierten sich auf starre Verpackungsabfälle aus dem Endverbraucherbereich in vier verschiedenen Arten und Formaten: PET-Non-Food-Flaschen, starres PP, starres PE und PET-Schalen. Die teilnehmenden Unternehmen Aldi, Arla foods, Netto Marken-Discount, Haleon, Hochland, Mondelēz International, Orkla und Procter & Gamble hatten ihre Verpackungen zuvor mit digitalen Wasserzeichen versehen und auf dem deutschen und dänischen Markt zur Verwendung durch den Verbraucher, zur Entsorgung und zur Sammlung in ausgewiesenen Gebieten bereitgestellt. Coca-Cola und McDonald’s füllten die Ströme zusätzlich mit weiteren Mengen an Trinkbechern mit digitalem Wasserzeichen auf. In ähnlicher Weise wurden auch Sortierversuche mit Tabakdosen von Imperial Brands durchgeführt.

Die Sortiereffizienz und -reinheit wurde für die verschiedenen Materialfraktionen gemessen. Die Ergebnisse bestätigen, dass das digitale Wasserzeichen eine hochpräzise Sortierung ermöglicht, selbst unter schwierigen Bedingungen im industriellen Maßstab, die durch Materialüberschneidungen und verschmutzte Objektoberflächen gekennzeichnet sind. Es wird erwartet, dass die in Recyclinganlagen übliche Sortierung in zwei Durchgängen die Sortiereffizienz und -reinheit weiter verbessern wird – wie in früheren HolyGrail 2.0-Sortierversuchen bewiesen.

Die Ergebnisse wurden bei einer Sortierung in einem Durchgang erzielt. Es wird erwartet, dass sie sich in industriellen Umgebungen mit zusätzlicher Verarbeitung verbessern werden, was beweist, dass die Technologie für den vollen kommerziellen Einsatz bereit ist.

Digitale Wasserzeichen Holygrail 2.0

Digitale Wasserzeichen auf der Verpackung sind für das menschliche Auge unsichtbar. (Bild: Alliance to End Plastic Waste)

Auf dem Weg zur Marktakzeptanz

Für die Initiative markieren diese Ergebnisse einen bedeutenden Schritt nach vorn bei der Einführung intelligenter Erkennungs- und Sortierlösungen. Die Versuche hätten gezeigt, dass die digitale Wasserzeichentechnologie von Digimarc die Rückverfolgbarkeit von Verpackungsabfällen erleichtern kann und damit auch einen Weg zur Einhaltung der PPWR bietet, insbesondere der Anforderungen an den Recyclinganteil von Kunststoffverpackungen, die ab dem 1. Januar 2030 gelten werden.

Mit dem Abschluss von HolyGrail 2.0 verlagert sich der Schwerpunkt nun auf Programme zur Marktübernahme im Rahmen der Initiative HolyGrail 2030 – Circular Packaging. Ziel ist es, die wirtschaftliche Tragfähigkeit der intelligenten Sortierung und Wiederaufbereitung zu hochwertigen Rezyklaten, die in Verpackungsanwendungen, einschließlich Lebensmittelverpackungen, wiederverwendet werden können, für alle Akteure der Verpackungskette nachzuweisen.

In Belgien (für flexible PP-Lebensmittelverpackungen) und Deutschland (für starre PP-Lebensmittelverpackungen) werden erste Marktpräsentationen durchgeführt, mit dem Ziel der weiteren Skalierung der Technologie und um den Teilnehmern Zugang zu speziellen recycelten PP-Lebensmittelmaterialien zu ermöglichen.

HolyGrail 2.0 wird vom Europäischen Markenverband AIM vorangetrieben und von der Alliance to End Plastic Waste (AEPW) unterstützt.

Quelle: Digitalwatermarks