O-I-Glashütte Holzminden: Investitionen für individuellere Glasproduktion

Bei einem Werksrundgangwurde die neue Produktionsanlage vorgestellt. Ganz rechts: Werksleiter Dr. Cyril Thybaut. Bild: Grayling Deutschland
Bei einem Werksrundgangwurde die neue Produktionsanlage vorgestellt. Ganz rechts: Werksleiter Dr. Cyril Thybaut. Bild: Grayling Deutschland

1,8 Millionen Euro hat „Owens-Illinois“ (O-I), der nach eigenen Angaben weltweit größte Hersteller von Glasbehältern, in die Modernisierung seiner Glashütte im niedersächsischen Holzminden investiert. Mit einem neu installierten „Multi Weight Shear-System“ kann die Glasproduktion flexibilisiert und individualisiert werden.

Anlässlich der 120-Jahr-Feier des Holzmindener Werks stellte Vitaliano Torno, President von O-I Europe, die technischen Neuerungen vor. Zu Gast war auch der Landesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Christian Meyer.

In Holzminden produziert O-I Glasverpackungen für Spirituosenhersteller. Ziel der Modernisierungsinvestitionen war es, die Wettbewerbsfähigkeit in diesem Markt zu steigern. Installiert wurde ein sogenanntes „Multi Weight Shear-System“. Damit lassen sich nun gleichzeitig bis zu vier verschiedene Flaschentypen auf einer Anlage produzieren.

Auf den Anlagen der Glashütte Holzminden werden Glasbehältnisse für verschiedene Lebensmittel- und Getränkehersteller produziert

Auf den Anlagen der Glashütte Holzminden werden Glasbehältnisse für verschiedene Lebensmittel- und Getränkehersteller produziert

Vitaliano Torno erläuterte, dass der Spirituosenmarkt von seinen Zulieferern mehr individuelle Designs und kürzere Produktionsabläufe verlange: „Je flexibler wir unsere Flaschen entwickeln und produzieren können, desto besser können wir auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen.“ Landesminister Meyer verwies auf die besondere Geschichte der Glashütte in Holzminden und hob die nachhaltigen und ökologisch vorteilhaften Produkteigenschaften von Glas hervor.

Die in Holzminden hergestellten Glasprodukte sind zu ungefähr 50 Prozent für den Export bestimmt. Geliefert wird vorwiegend in europäische Länder, aber auch nach Neuseeland, Russland und in die USA.

In seinem Werk könnten sowohl große Produktionen für Getränke- und Lebensmittelhersteller gefertigt werden, aber auch kleine, mittlere und Test-Serien für regionale Abfüller und Destillerien, sagte Werksleiter Dr. Cyril Thybaut. Mit diesem Angebot ergänze man sich sehr gut mit dem des O-I-Werks im nahe gelegenen Rinteln. Dieses sei auf Farben spezialisiert.

280 Beschäftigte produzieren jedes Jahr 310 Millionen Flaschen

Die O-I-Glashütte in Holzminden wurde 1897 gegründet. Nach verschiedenen Übernahmen ab Ende der 1980er Jahre kam sie 2004 zum O-I-Konzern. Dieser betreibt 79 Werke auf der ganzen Welt mit insgesamt 27.000 Mitarbeitern. Die Glashütte Holzminden hat 280 Beschäftigte, darunter 28 Auzubildende. Betrieben werden zwei Glaswannen mit jeweils fünf Produktionsmaschinen. 310 Millionen Flaschen mit Fassungsvolumina von 20 bis 3.000 Millilitern verlassen jedes Jahr das Werk.