Die italienische Regierung hat im neuen Documento Programmatico di Bilancio (DPB) 2026 bestätigt, dass die nationale Plastiksteuer auf Einwegkunststoffe ein weiteres Mal ausgesetzt wird. Die ursprünglich für 2020 geplante Abgabe wird damit erst ab dem 1. Januar 2027 wirksam.
Die Verlängerung der sogenannten „Sterilisierung“ der Plastiksteuer soll laut Regierung Wettbewerbsfähigkeit und Preisstabilität in der Industrie sichern. Insbesondere die Verpackungs-, Lebensmittel- und Konsumgüterbranchen hatten wiederholt vor Belastungen durch die geplante Abgabe gewarnt.
Die Steuer sieht 0,45 Euro pro Kilogramm nicht recycelten Kunststoffs in Einwegverpackungen vor und betrifft sowohl Hersteller als auch Importeure.
Haushaltsrahmen bleibt EU-konform
Trotz des Einnahmeverzichts hält die Regierung am fiskalischen Kurs fest: Das Defizit soll 2026 bei 2,8 % des BIP liegen und bis 2028 auf 2,3 % sinken. Die Maßnahme fügt sich in das Ziel ein, den wirtschaftlichen Aufschwung zu stützen, ohne die EU-Ausgabenregel zu verletzen.
Signal an Industrie und Verbraucher
Mit dem neuerlichen Aufschub unterstreiche Rom seine Priorität auf Wachstum und Beschäftigung. Umweltabgaben wie die Plastiksteuer treten damit vorerst hinter konjunkturpolitische Maßnahmen zurück. Die Regierung will die Steuer frühestens 2027 einführen – abhängig von der wirtschaftlichen Lage und der europäischen Verpackungsregulierung.
Quelle: Ministero dell’Economia e delle Finanze




 
  
  
 