Loop und Carrefour mit Mehrwegsystem in Frankreich

Bild: Terracycle

Loop, die Mehrwegplattform von Terracycle, hat gemeinsam mit Carrefour und weiteren Partnern eigenen Angaben zufolge ein landesweites Mehrwegsystem für Konsumgüter in Frankreich etabliert. In mehr als 340 Supermärkten sind inzwischen über 370 Produkte in wiederverwendbaren Verpackungen erhältlich.

Nach einer Reihe von Pilotprojekten in den USA, Kanada, Großbritannien und Japan ist es Frankreich, wo die Initiative erstmals den Sprung in den industriellen Maßstab geschafft hat: Carrefour war 2019 der erste Händler weltweit, der Loop-Produkte ins Sortiment aufnahm. Seither hat der Einzelhändler die Kooperation deutlich ausgebaut und auch Eigenmarken integriert. Weitere Handelsketten wie Monoprix und Coopérative U folgten. Damit können französische Verbraucher inzwischen ein breites Sortiment – von Wein bis Shampoo – in Mehrwegverpackungen erwerben und die Behälter nach Gebrauch unkompliziert in allen teilnehmenden Märkten zurückgeben.

Nationale Rahmenbedingungen als Erfolgsfaktor

Nach Angaben von Terracycle-Gründer Tom Szaky gelang der Durchbruch nicht allein durch Verbrauchernachfrage, sondern durch ein Zusammenspiel aus Regulierung, Fördermitteln und praktikabler Logistik. Frankreichs Anti-Abfall-Gesetz (Loi AGEC) verpflichtet Händler dazu, bis 2027 Mehrwegverpackungen einzuführen. Zudem werden über die Entsorgungsgebühren Mittel für Infrastruktur wie Rücknahmesysteme bereitgestellt.

„Frankreich hat gezeigt, dass Mehrweg im kommerziellen Maßstab funktioniert“, sagte Szaky. Auch Carrefour sieht das Projekt als Beweis dafür, dass sich Alltagseinkäufe ohne Komforteinbußen auf Mehrweg umstellen lassen. Carine Kraus, Mitglied des Carrefour-Vorstands, erklärte: „Dank Loop haben wir bewiesen, dass es möglich ist, Verbrauchern Produkte in Mehrwegverpackungen anzubieten – ohne das Einkaufserlebnis zu beeinträchtigen.“

Breite Allianz von Marken und Händlern

Zu den teilnehmenden Marken gehören Ferrero, Danone, Suntory, Coca-Cola, McCormick und mehrere Spirituosenanbieter. Gemeinsam mit den Händlern ist so die weltweit größte Mehrweg-Allianz entstanden. Unterstützung kommt zudem von Netzwerken wie Circul’R und vom Weltwirtschaftsforum, das die Initiative bereits 2019 mitbegründet hatte.

Die französische Regierung sieht darin ein Modell mit internationaler Signalwirkung. „Frankreich hat sich entschieden, Vorreiter zu sein“, sagte Véronique Louwagie, Ministerdelegierte für Handel und Mittelstand. „Dieses Beispiel zeigt, dass der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft im großen Maßstab möglich ist.“

Frankreich als „Blaupause“

Während viele internationale Pilotprojekte wieder eingestellt wurden, habe sich das System in Frankreich etabliert, heißt es. Entscheidend war nach Einschätzung der Beteiligten, dass Produkte fertig befüllt in den Handel kommen, keine zusätzliche Reinigung durch Verbraucher notwendig ist und die Rückgabe überall möglich bleibt. Damit werde Frankreich nach Jahren der Erprobung als Vorbild für die Umsetzung von Mehrweg im industriellen Maßstab gesehen.

Quelle: Terracycle