
EU-Kommission kündigt Leitlinien für einheitliche Umsetzung der PPWR an
Die Europäische Kommission hat am 10. Dezember angekündigt, in Kürze Leitlinien zur Umsetzung der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) vorzulegen.


Die neue Verpackungsverordnung, bekannt als Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR), stellt eine bedeutende Reform der europäischen Gesetzgebung zur Verpackungsabfallbewirtschaftung dar. Sie zielt darauf ab, die Umweltbelastung durch Verpackungen zu reduzieren, die Ressourceneffizienz zu steigern und eine Kreislaufwirtschaft zu fördern. Diese Verordnung hat weitreichende Auswirkungen auf Hersteller, Händler und Entsorgungsunternehmen in der Verpackungsbranche. In diesem Artikel werden die Hauptmerkmale der PPWR, ihre Auswirkungen auf die Branche und die Schritte zur Umsetzung der neuen Vorschriften detailliert erläutert.
Die PPWR wurde von der Europäischen Kommission als Teil des European Green Deal und des Circular Economy Action Plan initiiert. Hauptziele sind:
1.Reduktion von Verpackungsabfällen: Verringerung der Menge an Verpackungsabfällen durch Präventionsmaßnahmen und Wiederverwendung.
2.Förderung der Recyclingfähigkeit: Verbesserung des Designs von Verpackungen, um die Recyclingfähigkeit zu erhöhen.
3.Förderung von Rezyklaten: Erhöhung des Anteils an recycelten Materialien in neuen Verpackungen.
4.Harmonisierung der Vorschriften: Schaffung einheitlicher Standards innerhalb der EU, um den Binnenmarkt zu stärken und Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
• Recyclingfähigkeit: Alle Verpackungen müssen ab 2030 so gestaltet sein, dass sie recycelt werden können.
• Einsatz von Rezyklaten: ab 2030 verpflichtende Einsatzquoten für Rezyklate in Kunststoffverpackungen
• Materialtrennung: Unterschiedliche Materialien innerhalb einer Verpackung müssen leicht trennbar sein.
• Mehrwegquoten: Verbindliche Mehrwegquoten werden eingeführt, beispielsweise für Getränkeverpackungen.
• Beschränkung von bestimmten Einweg-Verpackungen ab 2030: z.B. Einwegumverpackungen aus Kunststoff oder kleine Einwegverpackungen für Gastgewerbe.
• Technische Dokumentation: Erzeuger müssen Verpackungen nach den neuen Vorschriften die Konformität mit der Verordnung bewerten und dann eine Konformitätserklärung ausstellen.
• Umweltorientierte Vergabe öffentlicher Aufträge: Hierzu sieht die PPWR verbindliche Mindestanforderungen vor, um die Nachfrage nachhaltiger Verpackungen zu fördern.
• Reduktion von Verpackungsabfällen: Die Mitgliedstaaten ergreifen Maßnahmen, um das Recyclingziel von mindestens 65 % des Gewichts aller anfallenden Verpackungsabfälle bis 31. Dezember 2025 zu erreichen.
• Regulierung im Online-Handel: Verpackungen im E-Commerce müssen effizienter gestaltet werden, um unnötige Leerräume zu minimieren.
• Kennzeichnungspflichten: Verbraucher erhalten durch klarere und verbindliche Kennzeichnungen bessere Informationen über Recyclingmöglichkeiten und die richtige Entsorgung von Verpackungen.
• Verbot von PFAS: Die Verwendung von PFAS in Verpackungen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, dürfen nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
Die PPWR hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Verpackungsbranche und erfordert umfassende Anpassungen in den Bereichen Design, Produktion, Logistik und Entsorgung. Hier sind einige der wichtigsten Auswirkungen:
1. Kosten und Investitionen
•Umstellungskosten: Die Einhaltung der neuen Vorschriften erfordert erhebliche Investitionen in neue Technologien, Materialien und Produktionsprozesse. Dies kann zu höheren Kosten für Hersteller führen, die sich jedoch langfristig durch Einsparungen bei den Rohstoffen und eine verbesserte Ressourceneffizienz amortisieren können.
•Förderprogramme: Die EU und die Mitgliedstaaten bieten verschiedene Förderprogramme und finanzielle Anreize, um Unternehmen bei der Umstellung zu unterstützen. Diese Programme sollen die Innovationskraft der Branche stärken und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft erleichtern.
2. Innovation und Wettbewerb
•Förderung von Innovation: Die PPWR fördert die Entwicklung neuer, nachhaltiger Verpackungslösungen und treibt Innovationen in der Branche voran. Unternehmen, die frühzeitig auf nachhaltige Verpackungen setzen, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und neue Marktchancen nutzen.
•Wettbewerbsfähigkeit: Durch die Harmonisierung der Vorschriften innerhalb der EU wird der Binnenmarkt gestärkt und Wettbewerbsverzerrungen werden reduziert. Unternehmen, die den neuen Standards entsprechen, können ihre Produkte leichter innerhalb der EU vermarkten und exportieren.
3. Nachhaltigkeit und Markenimage
•Umweltbewusstsein: Die PPWR trägt dazu bei, das Umweltbewusstsein der Verbraucher zu schärfen und die Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungen zu erhöhen. Unternehmen, die auf umweltfreundliche Verpackungen setzen, können ihr Markenimage stärken und sich als verantwortungsbewusste Akteure positionieren.
•Corporate Social Responsibility (CSR): Die Einhaltung der PPWR kann ein wichtiger Bestandteil der CSR-Strategie von Unternehmen sein und dazu beitragen, das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen und die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen.
Die Verordnung bringt Klarheit in die Begriffe „Hersteller“ und „Erzeuger“, die im regulatorischen Kontext unterschiedlich definiert sind:
Erzeuger bezieht sich auf die Produzenten der Verpackungen selbst.
Dagegen wird ein Unternehmen zum Hersteller, indem es Verpackungen in Verkehr bringt, unabhängig davon, ob diese im eigenen Land oder international hergestellt werden. Beispiel: Ein Joghurthersteller, der Becher in China produzieren lässt und in der EU vertreibt.
Der Begriff Hersteller umfasst die erweiterte Herstellerverantwortung und bezieht sich insbesondere auf den zweiten Lebensabschnitt der Verpackungen nach deren Inverkehrbringen in einem Mitgliedstaat. Dies schließt die Entsorgung und das Recycling ein, die durch die Hersteller organisiert werden müssen.
Die europäische Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation, PPWR) wurde am 22. Januar 2025 im Amtsblatt der EU unter der Nummer 2025/40 veröffentlicht. Damit stehen nun die genauen Termine für das Inkrafttreten und den Beginn der Anwendung fest:
Februar 2025
Ende 2025
Schrittweise Einführung strengerer Recyclingquoten
August 2026
Voraussichtlich 2. Halbjahr 2026
Hier geht es zum offiziellen Text im Amtsblatt der EU – Nummer 2025/40:

Die Europäische Kommission hat am 10. Dezember angekündigt, in Kürze Leitlinien zur Umsetzung der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) vorzulegen.

Täglich landen 400.000 Pakete aus China in Deutschland. Absender sind meistens Temu oder Shein. Viele Versender zahlen keine Entsorgungsgebühren für ihre Verpackungen. Der Bundesumweltminister will das ändern.

Auf der diesjährigen Fachtagung Future Resources tauschen sich die führenden Köpfe der Recycling- und Verpackungsbranche vor allem über die PPWR aus.

In ihrer neuen Kolumne stellt Verpackungsexpertin Sonja Bähr die Frage, ob sich die Umsetzung der PPWR „wohl ausgeht“ – und kommt zu einer klaren Antwort: Nur, wenn Unternehmen jetzt handeln. Sie beschreibt, warum die kommenden Pflichten ab August 2026 eine echte Zäsur für die Branche sind und weshalb ohne digitale Datenbasis keine Konformitätserklärung möglich sein wird. Mit ihrem anschaulichen „Hausbau“-Bild zeigt sie, wie sich Verpacker strukturiert auf die neue Realität vorbereiten können.

Die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR) kommt – und ab August 2026 gelten umfassende Pflichtanforderungen entlang der gesamten Lieferkette. Im Webinar erklären Anwältinnen und die osapiens PPWR-Expertin, wie Unternehmen ihre Prozesse, Daten und Verpackungen rechtzeitig anpassen. Mit Einblicken in rechtliche Vorgaben, Umsetzungsschritte und Compliance-Praxis.

Ab 2030 gelten in der EU verbindliche Mindestquoten für Post-Consumer-Rezyklate – doch schon heute fehlt es an hochwertigem PCR. Eine aktuelle Studie im Auftrag von Interzero zeigt eine drohende Versorgungslücke von rund 1 Million Tonnen. Das Webinar ordnet die Zahlen ein, beleuchtet Ursachen und zeigt, welche strategischen Entscheidungen Unternehmen jetzt treffen sollten.

In seiner neuen Kolumne nimmt unser „Verpackungsverwender“ die kommenden PPWR-Vorgaben mit gewohnt spitzer Feder auseinander: Ab 2030 muss jede Verpackung recycelbar sein – und damit verschwinden viele Alltagsikonen, vom raschelnden Plastiktütchen bis zur glänzenden Chipspackung. Ein humorvoller Abgesang auf Verpackungen, die wir nie hätten lieben sollen – aber irgendwie doch vermissen werden.

Die europäische Glasindustrie fordert Anpassungen an der PPWR. Designfreiheit und Exporte seien gefährdet – gleichzeitig bekennt sich die Branche zu den Umweltzielen.

Méo, die führende Marke des unabhängigen Kaffeerösters Méo-Fichaux, antizipiert mit adapa die EU-Gesetzgebung um flexible Verpackungen anzubieten, die Leistung und Design for Recycling vereinen

In der ARD-Talkshow „maischberger“ schildert Sandra Maischberger den Fall einer Autohändlerin, die angeblich Verpackungen zukaufen muss, um ein bürokratisches „Soll“ zu erfüllen. Bundesminister Karsten Wildberger kritisiert den „Unsinn“ – wechselt dann aber abrupt zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Ein Auftritt, der weniger über das Verpackungsgesetz verrät als über die Prioritäten der Politik?

Eurostat meldet steigende Kunststoff-Recyclingquoten in der EU – Deutschland bleibt mit 52 Prozent über dem Durchschnitt. Einige Mitgliedstaaten drohen jedoch, das EU-Ziel für 2025 klar zu verfehlen.

Im neuen Packaging People-Podcast sprechen Patrick Neumann und Jonathan Scheck von Interzero über die Ergebnisse der aktuellen Studie Circular Packaging 2030. Sie zeigen, warum die Verpackungsbranche in eine gefährliche Versorgungslücke bei Post-Consumer-Rezyklaten steuert – und welche Strategien jetzt dringend greifen müssen.

Eine neue Analyse des Think-Tanks adelphi zeigt: Vier zentrale Gestaltungsprinzipien können das Verpackungsrecycling in Europa messbar verbessern – auch kosteneffizienter. Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Weichen zu stellen.

FKN-Geschäftsführer Martin Schröder spricht über die Zukunft des Getränkekartons, die Kampagne Think Inside the Box, Herausforderungen durch die PPWR und warum sich die Branche über falsche Mythen und überzogene Abgaben ärgert.

Die Branchenvereinigung European Plastic Films (EuPF) begrüßt, dass Palettenwickelfolien und Umreifungsbänder von den Wiederverwendungszielen der PPWR ausgenommen werden sollen.

Die EU-Kommission hat entschieden, Palettenumwicklungen und Umreifungsbänder von den Wiederverwendungsquoten der Verpackungsverordnung PPWR auszunehmen. Die Änderung folgt auf intensive Gespräche mit der Industrie – und wird von der Branche begrüßt.

Die Erhebung richtet sich an Unternehmen entlang der gesamten Verpackungslieferkette.

Die Zeit drängt: Ab 2030 gelten EU-Quoten für Rezyklate – doch schon heute fehlt es an hochwertigem PCR. Eine neue Studie im Auftrag von Interzero zeigt eine drohende Lücke von rund 1 Mio. Tonnen. Wer jetzt nicht handelt, riskiert hohe Kosten, Engpässe und Strafen. Wie Unternehmen gegensteuern und sich Wettbewerbsvorteile sichern können.

Mehr als 30 europäische Branchenverbände legen eine gemeinsame Stellungnahme zum polnischen Entwurf für ein Gesetz über Verpackungen und Verpackungsabfälle vor.

Mit Blick auf die EU-Verpackungsverordnung baut Henkel seine Prüfkapazitäten für recyclinggerechte Verpackungen weiter aus. Im unternehmenseigenen Packaging Recyclab werden faserbasierte Verpackungen auf ihre Kreislauffähigkeit getestet – ein entscheidender Baustein für regulatorische Sicherheit und nachhaltige Produktentwicklung.

Hochwertiges Rezyklat wird knapp – und die EU macht den Einsatz ab 2030 zur Pflicht. Eine Studie im Auftrag von Interzero zeigt, wo es hakt – und wie Unternehmen jetzt gegensteuern können. Dazu können Sie ein aktuelles Whitepaper kostenfrei downloaden.

Die Logistikbude GmbH hat gemeinsam mit der Stiftung Initiative Mehrweg sowie dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik Verantwortliche in deutschen Unternehmen zur PPWR befragt.

Recycling-Weltrekord, 70 Jahre Alpla und klare Worte zur Regulierung: Philipp Lehner, CEO der Alpla Group, spricht im neuen Podcast über Innovation, Verantwortung und die Zukunft der Kunststoffverpackung – und warum er Europa vor Überregulierung warnt.

Koch Pac-Systeme präsentiert auf der Fachpack 2025 erstmals seine neue modulare Maschinenlösung für die Consumer- und Healthcarebranche.

Das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) lädt für den 4. und 5. Dezember 2025 zur 35. Dresdner Verpackungstagung ein. Bis zum 15. Oktober gelten besondere Konditionen für Frühbucher.

Der Druck auf die Verpackungsbranche ist gestiegen – und wird weiter steigen. Ein Gastbeitrag von Jörg Holzmann, Director Technology & Production der Rixius GmbH.

Die Genossenschaft Euro Plant Tray eG wird von OECD und Bundeskartellamt als positives Beispiel für rechtssichere Nachhaltigkeitsinitiativen im europäischen Pflanzenhandel gewürdigt.
