Pilotanlage für Papier aus Laub geht an den Start

Valentyn Frechka & Alexandra Dublanche (Bild: Releaf Paper)

Mit der Inbetriebnahme der weltweit ersten Produktionslinie auf Basis von herabgefallenem Laub in Les Mureaux, Frankreich, setzt Releaf Paper neue Maßstäbe für nachhaltige Verpackungen. Die Anlage markiert einen Schritt hin zu einer Kreislaufwirtschaft und nutzt vorhandene Rohstoffe.

Releaf Paper hat es sich zur Aufgabe gemacht Verpackungen aus herabgefallenem Laub herzustellen und hat seine erste Pilotproduktionsanlage und ein Innovationszentrum in Les Mureaux, Île-de-France, eingeweiht. Die Anlage, die mit 3,5 Millionen Euro vom Europäischen Innovationsrat kofinanziert wurde, verarbeitet jährlich bis zu 20.000 Tonnen Laub aus Pariser Grünflächen zu Zellstoff. Dieser dient als Grundlage für nachhaltige Verpackungsmaterialien und ermöglicht die lokale Nutzung städtischer Grünabfälle.

“Durch die Herstellung von Fasern aus herabgefallenen Blättern bieten wir der Verpackungsindustrie nicht nur ein alternatives Material, sondern erschließen auch das Potenzial von städtischen Grünabfällen. Unsere Technologie ist so konzipiert, dass sie mit verschiedenen Arten von Rohstoffen arbeiten kann, von städtischem Laub bis hin zu landwirtschaftlichen Nebenprodukten, was es uns ermöglicht, unsere Methoden an die lokalen Ressourcen anzupassen und den ökologischen Fußabdruck der traditionellen Papierherstellung deutlich zu reduzieren.”

Valentyn Frechka, Leiter der Technologieabteilung von Releaf Paper

(Bild: Releaf Paper)

Die innovative Technologie kombiniert mechanische und thermochemische Methoden, um hochwertige Fasern für Anwendungen wie Containerkartons, Verpackungen und potenzielle Biokunststoffe zu gewinnen. Die Pilotproduktion hat laut Releaf Paper einige Umweltvorteile: Sie reduziert den CO₂-Ausstoß um bis zu 70 Prozent im Vergleich zur herkömmlichen Papierherstellung und benötigt nur minimalen Wasserverbrauch. Die Nähe der Rohstoffe zur Produktionsstätte minimiert zusätzlich den Transportaufwand.

Als Teil eines Pilotprojekts liefert Releaf Paper bereits Verpackungen für Uber Eats in Paris. Ziel ist es, Einwegplastik durch recycelbare Verpackungen zu ersetzen. Bis 2030 plant das Unternehmen, weitere Produktionsstätten in Europa zu eröffnen und das Modell international auszuweiten.

“Dies ist mehr als nur eine Fabrik – es ist eine Aussage, dass der Abfall einer Stadt eine wichtige Ressource sein kann. Indem wir gefallenes Laub in Zellstoff umwandeln, beweisen wir, dass nachhaltige Materialien lokal beschafft werden können, von hoher Qualität und skalierbar sind. Unsere Pilotanlage hier in Frankreich ist erst der Anfang; wir wollen die Art und Weise, wie die Welt über Abfall denkt, verändern und dabei eine echte Kreislaufwirtschaft schaffen.”

Alexander Sobolenko, CEO von Releaf Paper

Quelle: Releaf Paper