Positive Aussichten für bio-basierte Polymere

(Bild: Shutterstock, Meaw_stocker)

Ein neuer Bericht zum Weltmarkt für bio-basierte Polymere prognostiziert ein jährliches Wachstum zwischen 2023 und 2028 auf 17 Prozent. Die steigende Nachfrage in Asien und den USA treibt das Wachstum voran, wobei der europäische Anteil am Weltmarkt zurückgegangen ist.

Das Jahr 2023 war ein vielversprechendes Jahr für bio-basierte Polymere: Während die PLA-Kapazitäten um fast 50 Prozent stiegen, zeigen auch die Polyamid-Kapazitäten und die Epoxidharzproduktion ein stetiges Wachstum. Erweitert wurden ebenso die Kapazitäten für 100 Prozent bio- basiertes PE. PE und PP aus bio-basiertem Naphtha konnten sich mit wachsenden Mengen weiter etablieren. Aktuelle und künftige Erweiterungen für PHAs sind noch in Planung.

Im Jahr 2023 betrug das Produktionsvolumen aller bio-basierter Polymere rund 4,4 Millionen Tonnen und entspricht damit 1 Prozent des Produktionsvolumens fossil-basierter Polymere. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) für bio-basierte Polymere ist mit 17 Prozent deutlich höher als das Gesamtwachstum des Polymermarktes (2-3 Prozent) – diese Tendenz wird voraussichtlich bis 2028 anhalten.

Der neue Markt- und Trendbericht „Bio-based Building Blocks and Polymers – Global Capacities, Production and Trends 2023-2028“, verfasst von der internationalen Biopolymer-Expertengruppe des nova-Instituts, nennt Kapazitäten und Produktionsdaten für 17 kommerziell verfügbare, bio-basierte Polymere im Jahr 2023 und beinhaltet ebenso eine Prognose für 2028. Der Bericht ist jetzt in voller.

Marken verstärken Einsatz

Einige globale Marken („brands“) erweitern bereits ihre Rohstoffportfolios und beziehen neben fossilem Kohlenstoff auch erneuerbaren Kohlenstoff, CO2, Recycling und insbesondere Biomasse ein, was zu einem Anstieg der Nachfrage nach bio-basierten und biologisch abbaubaren Polymeren führt. Gleichzeitig fehlt besonders in Europe die erforderliche politische Unterstützung, wo nach wie vor nur Biokraftstoffe und Bioenergie gefördert werden. Anders verhält sich die Situation in Asien und in den USA, wo eine unterstützende Gesetzgebung die Nachfrage antreibt.

(Bild: nova-Institut)

Asien verfügt im Jahr 2023 mit 55 Prozent über die weltweit größten installierten bio-basierten Produktionskapazitäten und ist damit der führende Kontinent. Hier stehen u.a. die größten Kapazitäten für PLA und PA. Nordamerika stellt einen Anteil von 19 Prozent, mit großen installierten Kapazitäten für PLA und PTT, während der Anteil Südamerikas 13 Prozent beträgt und primär auf PE basiert. Der europäische Anteil an den weltweiten Kapazitäten für bio-basierte Polymere sank im Vergleich zum Jahr 2022 auf nur noch 13 Prozent.

Dies beruht hauptsächlich auf den aktualisierten Daten der in Europa hergestellten PE und PP, bei denen nur 10 Prozent des Gesamtvolumens bio-basiert sind. 90 Prozent sind „bio attributed“ auf Grundlage von „Mass Balance and Free Attribution (MBFA)“. Der europäische Anteil wird insbesondere von den installierten Kapazitäten für SCPC und PA bestimmt. Weniger als 1 Prozent des Anteils von Australien/Ozeanien basiert auf SCPC (Abbildung 8). Mit einer erwarteten CAGR von 35 Prozent zwischen 2023 und 2028 weist Asien im Vergleich zu anderen Regionen der Welt das mit Abstand höchste Wachstum im Bereich bio-basierter Polymerkapazitäten auf. Dieser Anstieg ist primär auf erweiterte Produktionskapazitäten für PA, PHA und PLA zurückzuführen.

Die jährlich von European Bioplastics und von Plastics Europe veröffentlichten Daten stammen aus dem Marktbericht des nova Instituts, allerdings mit einer jeweils kleineren Auswahl an bio-basierten Polymeren und Anwendungsbereichen.

Quelle: nova-Institut