Relaunch der Reformhausverpackungen: angenehme Haptik für „Erna“

Die neuen Reformhaus-Eigenverpackungen (Bilder: Reformhaus)
Kunststoffbeutelverpackungen schützen die Inhaltsstoffe der Reformhaus-Eigenprodukte optimal. (Bilder: Reformhaus)

Die Reformhäuser wollen ihr Image schärfen. Dazu wurden die Eigenmarken des traditionsreichen Genossenschaftsunternehmens überarbeitet und neu verpackt. Im Mittelpunkt der Verpackungsserie stehen aufwendige Beutelverpackungen.

Reformhäuser: Sofort erscheinen Bilder leicht schummriger Ladengeschäfte vor dem inneren Auge. Dort kaufte man mit Mutter oder Oma gesunde, aber eventuell nicht übermäßig attraktive Lebensmittel ein.

Die Zeiten haben sich geändert. Die seit 1887 existierenden Reformhäuser haben durchaus ein Imageproblem, wie Rainer Plum, Vorstand der Reformhaus-Genossenschaft, bereits vor zwei Jahren in einem Zeitungsinterview einräumte. Dabei präsentieren sich die etwa 900 Reformhäuser in Deutschland mittlerweile als Spezialisten für hochwertige vegetarische und vegane Bio-Lebensmittel.

Rainer Plum, Vorstand der Reformhaus-Genossenschaft. (Bild: Reformhaus)

Rainer Plum, Vorstand der Reformhaus-Genossenschaft. (Bild: Reformhaus)

Die hohe Qualität der eigenen Produkte soll nun deutlicher herausgestellt werden. Dazu wurden die Eigenmarken gründlich überarbeitet. Die Marken Holo und Lihn werden weitgehend durch eine einheitliche und exklusive Reformhaus-Eigenmarke abgelöst.

200 Reformhausprodukte müssen neu verpackt werden

Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Neu verpackt werden müssen nach und nach 200 Produkte, darunter Nussmuse, Trockenfrüchte, Nüsse, Süßungsmittel, Studentenfutter, Trockenfeigen, Quinoaflocken und Fruchtaufstriche.

Hersteller der Eigenprodukte ist seit 1954 die Firma „ReformKontor“ aus Zarrentin am Schalsee in Mecklenburg-Vorpommern. Bei der dortigen Marketingabteilung lag die Federführung für den „Relaunch“. Die Verpackungstexte wurden „inhouse“ verfasst und orientierten sich an der fiktiven Musterkundin „Erna“. Diese ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, ging schon mit der Oma ins Reformhaus, wuchs mit eigenem Garten auf und achtet auf gesunde und nachhaltige Ernährung.

An dieser „Story“ orientierte sich auch die Agentur Zebra aus Chemnitz, die das Verpackungsdesign entwarf und umsetzte. Es dominieren klare, aber gedeckte Farben, eine deutliche Typografie sowie gezeichnete Darstellungen der Inhaltsstoffe.

Junge Reformhauskunden (Bild: Reformhaus)

Reformhäuser richten sich an einer Zielkundschaft aus, die vor allem weiblich und zwischen 30 und 40 Jahre alt ist. (Bild: Reformhaus)

Verpackungsbeutel mit Barrierefunktionen

Dominiert wird das Produktportfolio neben einigen Gläsern und Faltschachteln vor allem von Beutelverpackungen. Hier entschieden sich die Verantwortlichen für Kunststoffbeutel mit einer mattierten Oberfläche und einer angenehmen Haptik.

Wichtig war natürlich, dass die Beutel lebensmittelgeeignet sind. Das ist den Angaben zufolge auch der Grund, warum keine Rezyklate bei deren Herstellung verwendet werden.

Die verschiedenen Folienschichten weisen hohe Barriereeigenschaften auf. Vor allem schützen sie den Inhalt vor dem Eindringen von Sauerstoff und sorgen dafür, dass Aromen, Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien nicht verloren gehen. Eine Wasserdampfbarriere hält Nusskerne, Saaten und Samen knackig und frisch und verhindert, dass Trocken- und Softfrüchte austrocknen. Des Weiteren sind manche Beutel für empfindliche Produkte mit einer Gasbarriere versehen, um Schutzgase in der Verpackung zu halten. Natürlich wurde auch darauf geachtet, dass keine Mineralöle in die Lebensmittel gelangen können.

Damit die neuen Verpackungen wie auch die bewährten Reformhausprodukte nicht nur den Stammkundinnen und -kunden ins Auge fallen, geht „Erna“ auf Tournee. Reformhaus-Teams besuchen mit einem „Foodtruck“ Messen, Märkte oder Festivals und führen die Produkte direkt vor.