Als 1957 die Verpackungsprüfstelle im Posttechnischen Zentralamt in Darmstadt gegründet wurde, erfolgte dies vor allem, um die Sicherheit bei der Beförderung der Güter durch die damalige Deutsche Bundespost noch weiter zu erhöhen. Heute haben sich die Aufgaben der kurzzeitig auch unter „DHL PACKAGINGSERVICE“ firmierenden Gruppe stark erweitert.
Durch die besondere Stellung der Verpackungsprüfstelle im Konzern Deutsche Post DHL Group – fachlich wird sie von der DHL Paket GmbH unterstützt, organisatorisch ist sie der Serviceniederlassung Post/E-Commerce/Parcel der Deutschen Post AG zugeordnet – fungiert sie als Schnittstelle zwischen den internen Beteiligten und vertritt nach außen die Konzerninteressen gegenüber den Kunden.
Hauptanliegen und Aufgabengebiete
Ein wesentliches Ziel der Verpackungsprüfstelle ist die Risikominimierung bei der Beförderung von Brief- und Paketsendungen durch Deutsche Post und DHL Paket, um proaktiv Transportschäden und Arbeitsaufwand zu vermeiden. Wer es nicht nur seiner Erfahrung und dem Zufall überlassen will, ob die Ware unversehrt den Empfänger erreicht, dem wird ein breiter Service angeboten: vom Schnellcheck der Verpackung anhand von Bildern, Spezifikationen sowie Angaben zum Versandgut über Bewertungen von Mustersendungen bis hin zur Prüfung und Zertifizierung von Verpackungen ist alles möglich. Letzteres kann nach erfolgreich durchgeführten ausführlichen Laboruntersuchungen eine Haftungszusage für bis zu fünf Jahren und die Erteilung des Prüfzeichens „DHL-zertifizierte Verpackung“ beinhalten.
In enger Zusammenarbeit mit Verpackungsherstellern und -entwicklern werden auch eine Fertigungsüberwachung und Qualitätskontrolle eigener Verpackungen, z. B. des DHL PACKSET, durchgeführt. Auch Aussagen zur Maschinenfähigkeit der Packungen beim Versandprozess, Materialuntersuchungen oder die Bestimmung des Reibbeiwerts von Kunststofffolien und der DHL-Thermocheck, bei dem Isolierbehälter für den Versand kühlpflichtiger Waren mit Sensoren bestückt werden, die den Temperaturverlauf aufzeichnen und so zur Optimierung der Kühlkonzeption beitragen, sind wichtige Bestandteile der Prüftätigkeit.
Dafür stehen neben Klimaschränken, einer Fallprüfanlage, Stauchdruckpresse und Schwingprüfanlage mehrere Materialprüfgeräte, ein stationäres Beschleunigungsmesssystem, mobile Datenlogger und RFID-Thermosensoren zur Verfügung. Der Hauptanteil der jährlich etwa 1.000 eingehenden Prüfaufträge liegt bei vertikalen Stoßprüfungen an quaderförmigen, zylindrischen oder anders geformten Packmitteln unterschiedlicher Werkstoffzusammensetzung. Bei Bedarf können ergänzende Stauchdruck- und Vibrationsprüfungen durchgeführt werden.
Spezialgebiet Gefahrgutversand
Von wachsender Bedeutung ist die Gefahrgutversandberatung, was sich in etwa 5.000 Anfragen pro Jahr widerspiegelt. Hierbei muss geklärt werden, welche Gefahrgüter unter welchen Bedingungen national und international befördert werden können. Entscheidungsgrundlage dafür sind zum einen der Weltpostvertrag mit den erweiterten Brief- und Paketbestimmungen und zum anderen internationale Gefahrgutvorschriften wie das ADR für den Versand auf der Straße oder ICAO/IATA für den Lufttransport.
Die darauf aufbauenden nationalen „Regelungen für die Beförderung von gefährlichen Stoffen und Gegenständen“ in zwei Teilen werden gemeinsam mit dem Gefahrgutmanagement der Deutschen Post AG erstellt. Darüber hinaus unterliegt die Zulässigkeit des Versands von Gefahrgut in Brief- bzw. Paketsendungen den jeweiligen AGB sowie produktspezifischen Vorgaben, die vom Produktmanagement und den jeweiligen Produktionsbereichen festgelegt werden.
Kontakt:
Deutsche Post AG, Verpackungsprüfstelle
Otto-Röhm-Str. 71
64276 Darmstadt
Gunnar Loose
Telefon: +49 (0)6151 908-5292
E-Mail: verpackungspruefung@deutschepost.de
http://www.dhl.de/verpackungspruefung