Weber stattet Schirnhofer mit Slicer-Komplettlinie aus

„Durch die Möglichkeiten, die Weber uns mit der neuen Anlage gibt, haben wir das Potenzial für Wachstum“, freut sich Schirnhofer-Produktionsleiter Jeton Syla. (Bild: Weber Food Technologie)

Als es existenziell bei Schirnhofer um die sprichwörtliche Wurst ging, konnte sich das Unternehmen auf seinen langjährigen Partner für den Maschinen- und Anlagenbau verlassen. Weber Food Technology hat das österreichische Unternehmen mit einer Slicer-Komplettlinie ausgestattet, die es Schirnhofer erlaubt, als Dienstleister im Aufschnittbereich noch eine Scheibe draufzulegen.

Neu erfinden oder verschwinden? Diese Frage stellt sich vermutlich irgendwann einmal für so gut wie jedes Unternehmen, das nur ausreichend lang am Markt aktiv ist. So auch beim Fleischverarbeitungsbetrieb Schirnhofer, der im nächsten Jahr auf 100 Jahre Geschäftstätigkeit zurückschauen kann. Und in dieser Zeit hat sich das österreichische Traditionsunternehmen mit Sitz in Kaindorf bei Hartberg mehr als einmal neu erfunden. Zuletzt vor fünf Jahren, daran kann sich auch Produktionsleiter Jeton Syla gut erinnern: Nach dem Rückzug aus dem Filialwesen seien bei Schirnhofer eine Menge strukturelle Veränderungen und eine strategische Neuausrichtung notwendig gewesen. „Seitdem spezialisieren wir uns konsequent auf Aufschnittprodukte“, erklärt der Produktionsleiter weiter. Weil die dazu erforderlichen Anlagen aber schon über 20 Jahre alt gewesen seien, habe sich das Unternehmen dazu entschieden, noch einmal neu in dieses Geschäftsfeld zu investieren.

Eine Anlage für 40 Rezepte

An Komplexität habe es in diesem Projekt nicht gemangelt, betont Syla: „In unserer Produktion verarbeiten wir über vierzig verschiedene Rezepte. Diese automatisiert zu verpacken, ist sehr anspruchsvoll“, erklärt der Produktionsleiter. Das läge insbesondere an der hohen Anzahl an Formatwechseln. Um bei den zahlreichen Stopps, Umbauten und dem erneuten Anfahren der Linie Schnittstellenprobleme zwischen den einzelnen Anlagenmodulen zu vermeiden, habe Syla eine möglichst tief integrierte Komplettlinie von einem Hersteller nutzen wollen, anstatt Module unterschiedlicher Anlagenbauern zu einer Linie zusammenzusetzen. Darum setzt Schirnhofer auch brandneue Anlagenmodule ein, die Weber gerade erst auf den Markt gebracht hat, beispielsweise den weLabel, den ersten Etikettierer aus dem Hause Weber.

Vertrauen in die Expertise

Die Bestellung für die Komplettlinie von Weber sei schon raus gewesen, erinnert sich Jeton Syla, als er das neue Schnellwechselsystem SmartChange und den neuen Etikettierer weLabel von Weber kennengelernt habe. „Wir wussten, dass dies der erste Etikettierer von Weber ist, aber wir haben einfach darauf vertraut, dass man wie immer gute Arbeit macht.“ Direkt danach habe man besprochen, den Auftrag für die Anlage noch einmal anzupassen und um das SmartChange-System sowie den weLabel 5000 als Oberbahn-Etikettierer und den weLabel 5500 als Unterbahn-Etikettierer zu ergänzen.

Mehrwert in jedem Detail: Der Werkzeugwechsel der Formstation und der unteren Formwerkzeuge der Verpackungsmaschine erfolgt mit SmartChange einfach und in Sekundenschnelle. (Bild: Weber Food Technologie)

Auch die Entscheidung für SmartChange hat man bei Schirnhofer nicht bereut. Im Gegenteil: Das Schnellwechselsystem erlaubt den Werkzeugwechsel der Formstation und der unteren Formwerkzeuge der von Schirnhofer eingesetzten Weber Tiefziehverpackungsmaschine wePack 7000 in Sekundenschnelle.

„Der Vorteil ist, dass wir nicht nur einen schnellen, sondern vor allem einen werkzeugschonenden Formatwechsel durchführen können. Und für die Mitarbeiter ist es auch einfacher.“

Jeton Syla, Produktionsleiter bei Schirnhofer

Alles aus einer Hand

Die neue Weber-Komplettlinie umfasst alle Module vom Scanner bis zum Bandvereinzeler. Los geht es mit dem Laserscanner, um bei der großen Vielfalt an verschiedenen Produkten, immer die optimale Produktnutzung mit höchster Ausbeute und minimalem Give-away bei Schirnhofer zu garantieren. Im Weber weScan 5000 kommt daher Laserscantechnik zum Einsatz, die absolute Scanpräzision bei maximaler Scangeschwindigkeit erlaubt.

Präzises Scannen der Produkte: Grundlage für die optimale Weiterverarbeitung in höchsten Leistungsbereichen mit maximaler Ausbeute. (Bild: Weber Food Technologie)

Für das Aufschneiden der Rohprodukte entschied man sich für den Slicer weSlice 7500. Die hier integrierte Variotechnologie erlaubt die unabhängige Produktzuführung auf bis zu vier Spuren entsprechend dem vorherigen Scanergebnis. Das trägt nicht nur zu erstklassiger Ausbeute bei: Scanner, Slicer und Waage arbeiten so harmonisch miteinander, dass Schirnhofer ein Give-away von null Prozent erreicht.

Weitertransportiert werden die Aufschnittportionen vom CompactBuffer, um anschließend vom Pick Roboter wePick vollautomatisch, präzise und hygienisch mit bis zu 130 Picks pro Minute in den Hochleistungsthermoformer wePack 7000 eingelegt zu werden. Vor allem der in die wePack integrierte Klebetisch zum Wechsel der Oberfolie „ist ein riesiger Gewinn für uns“, betont Jeton Syla, „wegen der vielen verschiedenen Foliensorten, die wir verarbeiten müssen und die wir nun viel schneller und vor allem einfacher wechseln können.“

Die in die Verpackungsmaschine integrierten weLabel Querbahn-Etikettierer verleihen den Packungen mit individuellen Etiketten auf der Ober- und Unterseite den letzten Schliff. Zu guter Letzt werden die fertigen Einzelpackungen mithilfe des kompakten Bandvereinzelers weSort 3000 von zwei Spuren auf eine Spur zusammengeführt.

Über Schnittstellenprobleme muss sich Schirnhofer dank der Komplettlinie aus einer Hand keine Gedanken machen. Von der umfassenden Integration und Vernetzung profitiert das Linienpersonal auch in Bezug auf die Liniensteuerung. „Mithilfe der OneControl-Technologie lässt sich jede Linienkomponente von jedem beliebigen Bedienpult aus steuern. Das macht die Arbeit für unser Bedienpersonal einfacher und reduziert Laufwege“, erklärt Jeton Syla weiter. Darüber hinaus sind alle Maschinen- und Leistungsdaten jederzeit und überall an einem der intuitiven Terminals abrufbar.

Mehr geliefert als bestellt

„Weil wir alle Anlagenmodule aus einer Hand bekommen haben, können alle Linienkomponenten dank der tiefen softwareseitigen Integration über eine Steuerung perfekt miteinander kommunizieren. Dank der hervorragenden Kommunikation der Module untereinander wird eine Verpackungsleistung erreicht, die höher ausfällt als ursprünglich vom Kunden vorgegeben.“

Andreas Rosenberg, Weber-Vertretung Franz Gramiller und Sohn in Österreich

Die Weber Komplettlinie, die Schirnhofer für zehn Takte pro Minute gekauft hat, läuft aktuell mit über 13 Takten pro Minute. „Da hat der Kunde ein Drittel Linie kostenlos obendrauf bekommen“, freut sich Tobias Weber, CEO von Weber Food Technology. Bedauerlich findet der Unternehmer diesen Umstand nämlich ganz und gar nicht: „Mich freut es riesig, was Schirnhofer hier jetzt für eine Entwicklung hinlegen kann“, sagt er und zitiert Firmeninhaber Karl Schirnhofer, der gerne zugibt, dass er „die Rampe“ ohne die Linienlösung von Weber gar nicht hätte hochfahren können. „Wenn ich so etwas höre, bekomme ich Gänsehaut“, strahlt Tobias Weber, „das ist einfach nur super.“ Auch Jeton Syla steht der Stolz auf die Leistungsfähigkeit seiner Produktion ins Gesicht geschrieben: „Durch die Möglichkeiten, die Weber uns mit der neuen Anlage gibt, haben wir das Potenzial für Wachstum“, blickt er in die Zukunft. Und für diese Zukunft fasst der Verantwortliche bereits die nächsten gemeinsamen Projekte für neue Verarbeitungs- und Verpackungslinien mit Weber ins Auge.