In einer neuen Folge von Beiträgen stellt packaging journal in diesem Jahr einige profilierte deutsche Prüfinstitutionen vor und berichtet über deren Möglichkeiten, Packungen und Ladeeinheiten auf „Herz und Nieren“ zu prüfen, um sicherzustellen, dass diese beim Kunden auch unversehrt ankommen können.
Das Welthandelsvolumen, das gegenwärtig etwa doppelt so schnell steigt wie das Bruttoinlandsprodukt der Industrienationen, und die fortschreitende Globalisierung der Märkte erfordern von den an der Warenbeförderung Beteiligten ein hohes Maß an logistischer Kompetenz.
Ein möglichst verlustfreier, effektiver Warenumschlag setzt voraus, dass Verkehrsträger und Dienstleister, vor allem aber Erzeugnishersteller und Verpacker die wesentlichen technischen und organisatorischen Zusammenhänge und Bedingungen der Beförderung ihrer Erzeugnisse kennen. Wichtige Problemkreise bei der möglichst verlustlosen Bewältigung des Warenumschlags sind die optimale Gestaltung der jeweiligen Verpackung sowie die richtige Sicherung von Einzelpackungen, Ladeeinheiten und schließlich der gesamten Ladung auf dem Transportweg.
Warenverkehr und Transportschäden
Zurzeit beträgt die Gesamtmenge beförderter Güter in Deutschland etwa 4.300 Millionen Tonnen. Davon wurden laut Statistischem Jahrbuch 2014 mehr als 3.380 MillionenTonnen auf den Straßen transportiert. Transportschäden in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro jährlich, die zu einem erheblichen Teil durch unzureichende Verpackung und Sicherung der Waren verursacht werden und somit weitgehend vermeidbar wären, bestätigen, dass nicht alle Beteiligten über das erforderliche Know-how verfügen, um den vollständigen Schutz der Waren, aber auch von Personen und Umwelt zu gewährleisten.
Gravierend ist, dass zu den finanziellen Belastungen, die durch Schadensfälle entstehen, Imageverluste hinzukommen, die das jeweilige Unternehmen nachhaltig beeinträchtigen können. Ist Gefahrgut am Transportschaden beteiligt, wie es jährlich bei 200 bis 250 Havarien der Fall ist, variiert der Kostenaufwand nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (bast) von 2014 zwischen einigen Tausend und mehr als 500.000 Euro pro Schadensfall.
Verpackungsprüfung von versandfertigen Packstücken und Ladeeinheiten
Um die Ware vor Verlusten auf dem Weg zum Endverbraucher zu schützen, ist die vorherige Prüfung der Eignung von vorgesehenen Verpackungs- und Ladungssicherungsmaßnahmen ein wichtiger Schritt. Da jedoch zahlreiche Präventionsmöglichkeiten für Schadensfälle wie Laborprüfungen, aber auch ein Testversand oder die Verwendung elektronischer Überwachungstechnik bei der Beförderung vielen Praktikern nur unzureichend bekannt sind, soll unter anderem mit der Vorstellung einiger Institutionen, die Verpackungsprüfungen vornehmen, diese Wissenslücke gefüllt werden.
Ziel der von i. A. zertifizierten Institutionen angebotenen Laborprüfungen ist die Simulierung der normalen mechanischen und klimatischen Belastungen, die in der Logistikkette auf die Packung einwirken. Dabei kann die Eignung der eingesetzten Werkstoffe, der Verpackung ohne Inhalt oder der gesamten Packung (Produkt mit Verpackung) getestet werden. Verpackungsprüfungen erfolgen mit geeigneten Prüfgeräten auf der Grundlage gegenwärtig gültiger nationaler und internationaler Normen oder Prüfrichtlinien und sind für Gefahrgutverpackungen zwingend vorgeschrieben. Die Ergebnisse werden dokumentiert und dem Auftraggeber übergeben.