Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin wurde 1871 vom Preußischen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten als „Königliche Mechanisch-Technische Versuchsanstalt“ gegründet und hat in der Bundesrepublik Deutschland im Bereich Gefahrgutumschließungen hoheitliche Funktionen.
Die Gründung erfolgte, um Versuche im wissenschaftlichen und öffentlichen Interesse durchzuführen. Heute ist die BAM eine Ressortforschungseinrichtung, die dem Bundeswirtschaftsministerium untersteht. Sie forscht, prüft und berät zum Schutz von Menschen, Umwelt und Sachgütern. Im Rahmen ihrer gesetzlichen und gesellschaftspolitischen Aufgaben identifiziert sie die Anforderungen an die „Sicherheit in Technik und Chemie”.
Sie kommuniziert sicherheitstechnische Problemlösungen und implementiert sie in die Regelsetzung. Beratung, Information und Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien gehören daher zu ihren wesentlichen Arbeitsfeldern.
Tätigkeiten und Prüfeinrichtungen
Die Abteilung 3 der BAM hat den Auftrag, die Bedingungen für den sicherheits-technisch adäquaten und umweltverträglichen Einsatz von Gefahrgutverpackungen, Behältern, Tanks und Ladeeinheiten, die im Gefahrgutrecht als „Umschließungen” bezeichnet werden, zu gestalten. Daraus ergibt sich vor allem die Aufgabe, Menschen, Sachgüter und Umwelt vor den Risiken zu schützen, die sich aus der Nutzung technischer Produkte, Anlagen, Prozesse und Systeme für die Beförderung und Lagerung gefährlicher Güter ergeben können. In der Abteilung sind 128 Mitarbeiter beschäftigt.
Die konkrete Aufgabenverteilung gliedert sich in vier Fachbereiche:
3.1 Gefahrgutverpackungen,
3.2 Gefahrguttanks,
3.3 Transportbehälter für radioaktive Stoffe sowie
3.4 Lagerbehälter für radioaktive Stoffe.
Verpackungsprüfungen
Der Arbeitsbereich Gefahrgutverpackungen ist ein nach DIN EN ISO/IEC 17025:2000 akkreditiertes Prüflabor. Vom Fachbereich 3.1 werden Baumusterprüfungen für Verpackungen, Großverpackungen und Großpackmittel entsprechend den internationalen Regelwerken durchgeführt, wobei dies in der Regel mit Ersatzfüllgut erfolgt. Weitere Prüfungen sind nach individueller Absprache mit dem Auftraggeber möglich. Darüber hinaus werden Eignungsnachweise für Versandstücke im Luftverkehr erstellt. Eine wichtige Aufgabe ist die Anerkennung und Überwachung von Prüfstellen, die Bauartprüfungen durchführen und entsprechende Labormethoden nutzen.
Zusammenarbeit mit anderen Gremien
Die Abteilung 3 kooperiert mit zahlreichen nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und berät Unternehmen bei der Anwendung und Auslegung von Vorschriften. Sie führt Forschungs- und Entwicklungsaufgaben aus und veranstaltet zahlreiche Seminare, Workshops sowie Tagungen für das Aufgabengebiet.
National ist sie in einigen Gremien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vertreten, führt die Geschäfte im Ständigen Ausschuss Gefahrgutbeförderung beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und arbeitet in mehreren Gremien des DIN-Normenausschusses Verpackung (NAVp) mit.
International vertritt die BAM die Bundesrepublik im UN-Sub-Committee of Experts on the Transport of Dangerous Goods (TDG) und ist Mitglied der International Association of Packaging Research Institutes (IAPRI).
Kontakt:
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Abteilung 3 Gefahrgutumschließungen
Unter den Eichen 44-46
12203 Berlin
Dr.-Ing. Thomas Goedecke
Telefon: +49 30 8104-1310
E-Mail: Thomas.Goedecke@bam.de
http://www.bam.de