Abfülltechnik: Premium trifft technologische Highlights

Schwarzes Etikett und schwarzer Verschluss für stilles Wasser, silbernes Etikett und silberner Verschluss für das kohlensäurehaltige „Sparkling Water“ plus Diamantflasche.

Um die zusätzliche Verbrauchernachfrage zu bedienen, wurde bei Harrogate Water Brands die Installation einer zweiten Abfüllanlage notwendig. Harrogate Water Brands entschied sich als erstes Unternehmen im Vereinigten Königreich für einen ErgoBloc L und damit für das Feinste, was Krones derzeit für die Wasserabfüllung zu bieten hat.

Das erst 2002 gegründete unabhängige Familienunternehmen Harrogate Water Brands erfreut sich signifikanten Wachstums. Jahrzehntelang war das Potenzial des Vertriebs von Mineralwasser aus Harrogate zuvor ungenutzt geblieben. Dabei hat der Ort der Quellen eine jahrhundertealte Tradition. Besucher aus aller Welt kamen in die Stadt, um die Wässer zu genießen. Schon 1571 hatte hier der Leibarzt von Königin Elisabeth die erste Mineralquelle entdeckt und ihre gesundheitsfördernden Vorzüge und heilenden Eigenschaften publik gemacht. Harrogate wurde als „das englische Spa“ bekannt und von wohlhabenden Gästen besucht, darunter der russischen Zarenfamilie, die großen Gefallen an der Stadt in Yorkshire und der britischen Badekultur fand.

1740 wurde Wasser der Marke Harrogate als erstes Mineralwasser Englands abgefüllt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 war Harrogate der größte Exporteur von abgefülltem Wasser im Vereinigten Königreich und versorgte die englischen Truppen bis Bombay mit Wasser aus der Heimat. Obwohl die Wasserförderung ununterbrochen bis in die 70er Jahre fortgesetzt wurde, begann die Nachfrage nach abgefülltem Wasser allgemein zu sinken, was die Produktion in der Stadt zum Erliegen brachte.

Schatz unter den Füßen

Die Stadtväter von Harrogate erkannten, dass die reiche Vergangenheit eine exzellente Möglichkeit bot, Harrogate wieder mehr in den Fokus des Interesses zu rücken. Sie identifizierten eine Quelle im Naturschutzgebiet, die Wasser bester Qualität liefert. In einer förmlichen Ausschreibung boten sie die gewerbliche Nutzung des Wassers und der Markenrechte an. Den Zuschlag erhielt Tony Cain, der Vater des jetzigen Geschäftsführers von Harrogate, und 2002 begann die Abfüllung in dem neu errichteten Brunnenbetrieb auf einer kombinierten Glas- und PET-Anlage mit einer Leistung von 18.000 Flaschen pro Stunde. 2006 stieg sein Sohn James Cain ein, der in der Einzelhandelslogistik zuhause war und Karriere bei der großen Warenhauskette ASDA Walmart gemacht hatte. Eine perfekte Kombination.

Heute führt James Cain zusammen mit seiner Ehefrau Nicky Cain das Unternehmen.

Heute führt James Cain zusammen mit seiner Ehefrau Nicky Cain, die fürs Marketing verantwortlich ist, das Unternehmen. 2013 steigerte Harrogate Water Brands seinen Umsatz auf zehn Millionen Pfund (ca. 12,5 Millionen Euro) und übertraf damit deutlich das 3,3-Prozent-Wachstum des Gesamtmarktes.

Flasche funkelt wie ein Edelstein

Die Marke Harrogate Spring Water hat eine einzigartige Markenidentität. Schwarz, weiß und silber steht für die Marke, die sich im Premiumsegment positioniert hat. Die klassische Ausstattung der Flaschen reflektieren zeitlose Eleganz und Stil. Dies setzt sich auch im Internetauftritt und den Print-Materialien fort – alles spiegelt stilvoll die illustre Herkunft. Auch wenn die Etiketten von Papier auf Kunststoff umgestellt wurden, so bleibt die ikonenhafte Gestaltung doch die gleiche mit schwarzem Etikett und schwarzem Verschluss für stilles Wasser, silbernem Etikett und silbernem Verschluss für das kohlensäurehaltige „Sparkling Water“.

Zeitgleich mit der Inbetriebnahme des neuen Krones ErgoBloc L, der die Abfüllkapazität vervierfachte, initiierte Harrogate einen Relaunch der Marke und ein Neudesign des Flaschensortiments.

„Ich begann zu bemerken, dass viele andere Wassermarken das Flaschendesign anscheinend eher vernachlässigen. Wenn man sich die Regale der Supermärkte anschaut, erkennt man, abgesehen vom Etikett, wenige Unterschiede zwischen den Marken. Wir wollten eine Flasche, die unsere Marke repräsentiert, die für die Konsumenten Qualität versinnbildlicht. Unsere Idee war es außerdem, dass man an der Flasche auch ohne Etikett erkennen könnte, dass es Harrogate Wasser ist“, erklärt Marketingleiterin Nicky Cain.

Klassisch, premium, unkonventionell und authentisch, das waren die Rahmenbedingungen, unter denen gemeinsam mit dem Entwicklerteam des Krones Behälterdesigns die neue Diamantflasche entstand. Durch ihren ganzflächigen Schliff funkelt sie tatsächlich wie ein Edelstein, der das Licht fängt, und entwickelt eine unglaubliche Eigenständigkeit. Eine absolut gelungene Verbindung aus Marketing und Funktionalität.

Harrogate Spring Waters Produkte

Harrogate Spring Waters Produkte

„Right-Weighting“ statt Light-Weighting

Gleichzeitig sah Harrogate dank der ErgoBloc L-Technologie ein mögliches Light-Weighting vor, das aber laut Marketing-Chefin Nicky Cain eher ein „Right-Weighting“ wurde: keine extreme Gewichtsreduzierung auf Kosten der Funktionalität und des Premiumanspruchs an das Produkt, sondern ein vernünftiges Maß an Materialeinsparung, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen. Schließlich ist Harrogate Spring Water in den Varianten „still“ und „sparkling“ die Nummer eins der englischen Premiumquellwässer. In einer sehr zeitgemäßen Art und Weise, mit der sich die Konsumenten auch identifizieren können, wird mit diesem kultigen Marken-Relaunch die Herkunft von Harrogate Spring Water mit Leben erfüllt.

Nachdem die Einführung der neuen Diamant-PET-Behälter zusammen mit der Inbetriebnahme der neuen Linie umgesetzt war, entschied Harrogate Water Brands, auch die Glasflasche auf das Diamantdesign umzustellen, um eine Durchgängigkeit im Markenauftritt zu sichern. Die neue Diamantflasche in Glas wurde im Herbst 2014 vorgestellt. Sie wird auf der „Alt“-Anlage abgefüllt. Der Anteil an der Glasabfüllung liegt derzeit bei rund 20 Prozent.

Für die neue PET-Abfüllanlage erweiterte Harrogate eine Halle um 2.100 m2und verdoppelte damit die bisherige Fläche. Davon werden 1.500 m2 für die neue Linie genutzt. „Wir waren in der glücklichen Lage, das Gebäude um die neue Linie herum planen zu können“, erläutert Geschäftsführer James Cain.

Krones erfüllte die Zielsetzungen nicht zuletzt dank des platzsparenden ErgoBloc L Konzepts mit einem sehr kompakten Anlagendesign.

Krones erfüllte die Zielsetzungen nicht zuletzt dank des platzsparenden ErgoBloc L Konzepts mit einem sehr kompakten Anlagendesign.

Vorzeigelinie mit allen technologischen Highlights

Entstanden ist eine Linie mit allen technologischen Highlights, die eine moderne Abfüllung zu bieten hat. Im März 2012 ging Harrogate das Projekt an, um die steigende Nachfrage besser bedienen zu können. Dann erwarb das Unternehmen die Erlaubnis, die bestehenden Fabrikgebäude zu erweitern, um Platz für die neue Linie und eine Lagerhalle zu schaffen, mit dem Ziel, so wenig Grundfläche wie möglich von der vorhandenen Abfüllung und Lagerhalle für die neue Linie nutzen zu müssen. Ziel war es ferner, die Bedienung und die Wartung der Linie zu vereinfachen, mit der neuen Linie eine hohe Effizienz zu erreichen und eine zukünftige Abfüllung von aromatisierten Wässern zu ermöglichen.

Krones erfüllte diese Zielsetzungen dank des platzsparenden ErgoBloc L. Sein kompaktes Design ermöglichte es, alle vorgesehenen Anlagenteile in dem neuen Raum unterzubringen, ohne Flächen von der bestehenden Fabrik in Anspruch nehmen zu müssen. Am Übergang zum Lager beginnt die Linie. Hier sind nebeneinander die Preform-Aufgabe sowie die Capcade Verschlussaufgaben für Flatcaps und Sportscaps aufgestellt. Die Zuführung der Rohmaterialien für die PET-Behälter kann also einfach mittels Gabelstapler aus dem nahe gelegenen Lagerraum erfolgen.

Der Modulfill-VFJ-Gegendruckfüller verfügt über 84 Füllventile.

Der Modulfill-VFJ-Gegendruckfüller verfügt über 84 Füllventile.

Die Preforms werden dann in rund fünf Metern Höhe quer durch die neue Produktionshalle bis zum ErgoBloc L transportiert. Dieser besteht aus einer Blasmaschine Contiform 3, einer Etikettiermaschine Prontomodul mit dem neuen Contiroll-Aggregat sowie einem Füller Modulfill VFJ mit 84 Füllventilen. Der ErgoBloc L bietet eine ganze Reihe systemimmanenter Vorteile: Die Etikettierung ist integriert, was eine weitere Reduktion von Pufferstrecken zur Folge hat. Es werden weniger Bediener benötigt, der Block kann sogar von einem einzigen Mitarbeiter betrieben werden. Der ErgoBloc L benötigt bis zu 50 Prozent weniger Grundfläche als konventionelle Anlagen, er braucht weniger Verbrauchsmittel, Material, Energie sowie Wartung und arbeitet mit höherer Effizienz.

In die Blasmaschine Contiform ist ein Kontrollsystem PET-View für PET-Behälter integriert. Die Etikettiermaschine Prontomodul ist mit einem Contiroll-Aggregat der neuesten Generation ausgestattet. Das Contiroll HS-Aggregat im neuen Design ist stark ergonomisch verbessert, einfacher aufgebaut und leichter zugänglich. Außerdem nutzt es noch vorhandene Potenziale für einen reduzierten Luft-, Leim- und Energieverbrauch und benötigt einen geringeren Wartungsaufwand. Dem Bediener ermöglicht das Design eine einfachere Bedienung durch die übersichtlichere Anordnung der Funktionseinheiten.

36.000 Behälter pro Stunde

Versorgt wird der ErgoBloc L von einem Contiflow-Mixer für stille, karbonisierte und aromatisierte Produkte. Die Reinigung des gesamten Blocks übernimmt eine VarioClean CIP-Anlage. Im Anschluss an den Block sorgt eine entsprechende Pufferstrecke für einen ruhigen Fluss der Linie. Die fertigen Behälter gelangen dann in einen Variopac Pro TFS, der sowohl Shrinkpacks als auch Tray-Shrinkpacks herstellt. In einer Robobox werden dann die Lagen vorbereitet, die ein Modulpal 2A auf die Paletten setzt.

Die Linie ist ausgelegt auf eine Leistung von 36.000 Behältern pro Stunde, bezogen auf die 0,5-Liter-Flasche, und füllt stilles oder kohlensäurehaltiges Wasser ab. Außerdem ist sie eingerichtet für 330-ml-, 750-ml-, 1.000-ml- und 1.500-ml-PET-Behälter. Ein Liniendokumentationssystem (LDS) erfasst die Betriebsdaten der Abfüllung und Verpackung. Die mit allerneuester Technologie ausgestattete Linie wird im Zweischicht-Betrieb von jeweils drei Mitarbeitern gefahren.