Angeregte Debatten zur Zukunft der Verpackung

(Bild: Andre Wagenzik)

Verbindungen zwischen Ökologie und Ökonomie schaffen – das war eines der zentralen Themen der Keynote von Umweltbundesministerin Steffi Lemke beim Deutschen Verpackungskongress 2024 in Berlin. Verantwortliche von Politik, Industrie, Handel, Marken und NGOs entlang der Wertschöpfungskette folgten der Einladung des Deutschen Verpackungsinstituts e. V. (dvi) und diskutierten unter dem Motto „Europas Zukunft gestalten“ besonders über die kommende europäische Verpackungsverordnung.

Was die Unternehmen der Verpackungsbranche sich besonders wünschen? Klarheit! Und dafür sei eine Einigung bei der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) dringend nötig. Im Laufe des Verpackungskongress wurde immer wieder deutlich, dass Marken und Hersteller die PPWR befürworten, es aber weiterhin Punkte gibt, die zu diskutieren sind. Entsprechend äußerte sich auch Judith Skudelny, Umwelt- und verbraucherschutzpolitische Sprecherin, FDP-Bundestagsfraktion, die die PPWR als „nicht gelungen, aber auch nicht so schlecht“ beschrieb. Ähnliche Zusammenfassungen hörte man auch von anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung.

Aufklärung der Verbraucher fehlt

Ein anderes Thema, das immer wieder zur Sprache kam und die Branche auch besonders im Rahmen der kommenden gesetzlichen Änderungen beschäftigt, ist die Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Ein Appell kam von Lilith Laux, Senior Packaging Engineer bei Henkel. Wo es ginge, sollten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen Zeit nehmen, um in Kindergärten und Schulen zu gehen und beim Thema Abfalltrennung die Aufklärung bei den Kleinsten starten und aufzuklären.

Zu Diskussionen kam es auch beim Blick auf die Packmittel immer wieder. Wo kann Kunststoff substituiert werden und wo sind Papier und Pappe die richtige Lösung? Die Meinungen gingen auseinander. Wo sind auch die Grenzen der Machbarkeit auf den Maschinen? Zu diesen und weiteren Themen gab es in den Pausen Gespräche und wie in jedem Jahr wurde die Veranstaltung wieder zum Austausch und Netzwerken genutzt.

Während sich die ersten beiden Teile der Veranstaltung mit der Transformation entlang der Wertschöpfungskette und praktischen Beispielen dieser nachhaltigen Transformation aus den Unternehmen beschäftigten, ging es zum Schluss noch um Digitalisierung und Verpackungen. Vorträge zu HolyGrail 2.0 und dem digitalen Produktpass gaben Einblicke darin, was künftig auf Verpackungen abgebildet wird. Die Standardisierung von Daten und deren Kommunikation standen hier im Fokus.

In diesem Themenblock ging es auch um die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und großen Unternehmen und welcher Mehrwert hier für beide Seiten entstehen kann. Beendet wurde der Verpackungskongress wie gewohnt mit einem „Ausreißer“- Thema. Kai Müller, Founder und CEO von Experience One, hielt einen Vortrag zum Einsatz generativer KI. Was ist hier aktuell schon möglich und was wird in Zukunft möglich sein? Im Zentrum standen auch die Chancen der Technologie für Unternehmen und die deutsche Wirtschaft.

Quelle: Deutsches Verpackungsinstitut e.V.