Bei einer Drosselung der Erdgasversorgung oder einem vollständigen Stopp wäre die Papierindustrie schwer betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Die Papierindustrie e.V. unter seinen Mitgliedern. Der Verein betont außerdem die wichtige Rolle von Papier in verschiedenen Bereichen der kritischen Infrastruktur.
Bei einer Reduzierung der Gasmenge auf 30 Prozent könnten laut Umfrage im Schnitt nur noch etwa 39 Prozent der sonst üblichen Menge an Papier, Karton und Pappe hergestellt werden. Dies würde für die meisten Fabriken einen Stopp-and-Go Betrieb bedeuten, der in der Praxis oft nicht erprobt ist. Bei einem vollständigen Lieferstopp könnte im Schnitt nur noch etwa 12 Prozent der üblichen Papiermenge produziert werden, wobei es leichte Unterschiede bei den einzelnen Papiersorten gibt.
Produzieren könnten nur die wenigen Herstellern, die andere Energieträger wie Kohle, Öl oder Ersatzbrennstoffe einsetzen. Durch Stilllegungen seien zudem Standschäden an den Papiermaschinen zu befürchten. Auch die Zulieferer von Füll- und Hilfsstoffen für die Papierproduktion würde ein Gas-Stopp treffen und die Lieferketten zusätzlich belasten.
„Eine Einschränkung der Gasversorgung würde unweigerlich zu Engpässen bei wichtigen Papierprodukten führen. Für die meisten Betriebe gibt es keine Alternative. Papier ist zentral, um erhebliche Teile der kritischen Infrastruktur wie Ernährung, Medizin, Hygiene und Medien aufrechtzuerhalten. Das muss die Politik bei allen Überlegungen berücksichtigen.“
Winfried Schaur, Präsident von Die Papierindustrie
Die Rückmeldungen zur Umfrage machen deutlich, dass ein Gas-Stopp nicht nur die Papierherstellung treffen würde. Auch die von manchen Papierfabriken für benachbarte Unternehmen bereitgestellte Prozesswärme stünde bei einem Produktionsstopp nicht mehr zur Verfügung.
Quelle: Die Papierindustrie e.V.
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