Biobasierter Klebstoff für nachhaltige Faltschachtelproduktion

(Bild: Fraunhofer IAP, Andrea Schneidewendt)

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) entwickeln im Projekt SUGRA biobasierte Klebstoffe für Faltschachteln. Diese sollen synthetische Polymere ersetzen und die Verpackungsproduktion nachhaltiger gestalten. Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse.

Faltschachteln gelten als umweltfreundliche Verpackungen, da sie aus Papier und Pappe hergestellt, recycelbar und biologisch abbaubar sind. Dennoch basiert die industrielle Fertigung bisher auf synthetischen Dispersionsklebstoffen, die aus fossilen Rohstoffen gewonnen werden. Das Projekt SUGRA zielt darauf ab, diese durch biobasierte Alternativen zu ersetzen.

Das Team des Fraunhofer IAP, unter der Leitung von Dr. Jens Buller, arbeitet an Klebstoffen auf Stärke-Basis, die die hohen Anforderungen an die industrielle Produktion erfüllen sollen. Diese umfassen schnelle Abbindezeiten, hohe Anfangshaftung und präzises Auftragsverhalten, um eine stabile Verbindung auf Hochgeschwindigkeitsmaschinen mit bis zu 600 Metern pro Minute zu gewährleisten.

In Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft, darunter die Baumer hhs GmbH und das Fraunhofer IST, wurden modifizierte Stärkeprodukte entwickelt und getestet. Ziel ist es, eine lebensmittelkonforme, stabile und nachhaltige Lösung anzubieten, die auch bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur zuverlässig bleibt. Die biobasierten Klebstoffe konnten bereits erfolgreich auf Produktionsmaschinen getestet werden. Ein weiterer Vorteil der neuen Klebstoffe ist ihre gute Löslichkeit, die Recyclingprozesse erleichtert.

“Unsere Ergebnisse zeigen, dass biobasierte Stärkeklebstoffe geeignet sind, um synthetische Polymere in der Faltschachtelherstellung zu ersetzen. Zudem können Sie Recyclingprozesse aufgrund ihrer guten Löslichkeit erheblich vereinfachen. Wir ebnen damit den Weg für ganzheitlich umweltfreundliche und nachhaltige Verpackungen”

Dr. Jens Buller, Leiter der Abteilung Stärkemodifikation / Molekulare Eigenschaften am Fraunhofer IAP

Quelle: Fraunhofer IAP