Ein Forschungsprojekt hat eine biobasierte Kunststoff-Folie entwickelt, die für die Verpackung von Lebensmitteln deutlich verbesserte Barriereeigenschaften gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf aufweist. Das berichtet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Kunststoff-Verpackungsfolien sind flexibel, dehnbar sowie wasser-und luftdicht – ein wahres Wunderwerk der Technik! Um all diese Funktionen zu erfüllen bestehen sie oft aus mehreren Schichten unterschiedlicher Kunststoffarten wie Multilayerfolien – was jedoch deren Recyclingschwierigkeiten massiv erhöht.
Barrierefunktionen lassen sich aber auch durch eine Beschichtung der Grundfolie erzielen. Diesen Weg hat der Forschungsverbund „Entwicklung neuartiger biobasierter Folien mit besonderen Barriereeigenschaften für Anwendungen im Lebensmittel- und Verpackungsbereich“ (BioBaFol) eingeschlagen. Am Forschungsverbund beteiligt waren die Unternehmen und Forschungseinrichtungen Tecnaro GmbH, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC), Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG, JenCAPS Technology GmbH und SKZ – KFE gGmbH. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, eine Hochleistungsbarrierefolie aus nur einem biobasierten Folienmaterial (PLA) und einer Funktionsschicht (bioORMOCER®) zu entwickeln. Klare Vorgabe war, dass der biobasierte Anteil der fertigen Folie mindestens 80 Prozent beträgt
Biobasierter Ersatz zu Multilayer-Folien
Nach dreieinhalb Jahren Forschungsarbeit steht nun ein Prototyp einer neuartigen, biobasierten Folie auf Basis von PLA und bioORMOCER®, die einen höheren Gesamtbarriereeffekt gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf aufweist als die unbeschichtete Ausgangsfolie. Die Nachhaltigkeitsbewertung zeigt eine Verringerung des Treibhausgaspotentials bei geringerer Foliendicke durch weniger Materialverbrauch sowie Rückführungen von Produktionsabfällen in den Herstellungsprozess – was bei erdölbasierten Multilayer-Folien nicht möglich wäre.
Auf dem Weg zur industriellen Produktion der neuen biobasierten Barrierefolien ist es gelungen, die Verarbeitung des PLA-Compounds und die bioORMOCER®-Synthese vom Labor- auf einen industriellen Maßstab hoch zu skalieren. Daher blicken die beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Verwertung optimistisch in die Zukunft.
Weitere Meldungen
Glashersteller will Emissionen reduzieren
Ardagh Glass Packaging stellt auf der diesjährigen BrauBeviale seine neuesten Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Behälterglasproduktion vor.
Schweizer Verpackungsbranche trifft auf der Empack 2025
Am 22. und 23. Januar 2025 findet in der Messe Zürich wieder die Schweizer Leitmesse der Verpackungsbranche EMPACK statt.
Erhöhter Einsatz von recyceltem Kunststoff
Die European Flexibles Division von Berry Global hat 2024 den Anteil an recyceltem Polyethylen in ihren Produkten um 36 Prozent erhöht.
Digital Hub für nachhaltige Lieferketten
IFCO hat in Barcelona ein digitales Innovationszentrum eröffnet, das mithilfe von IoT und KI nachhaltige Mehrwegverpackungslösungen fördert.
Investition in Produktionseffizienz
Metsä Board plant umfangreiche Investitionen in sein Werk in Simpele, um die Produktionseffizienz zu steigern und den CO₂-Fußabdruck zu senken.
dvi auf der BrauBeviale
Das Deutsche Verpackungsinstitut zeigt auf der BrauBeviale ein vielfältiges Programm. Im Fokus stehen nachhaltige Verpackungslösungen.