Große Ehre für das Hamburger Start-up traceless: Das Unternehmen wurde als eines von drei Finalisten für den Deutschen Zukunftspreis 2025 nominiert. Mit seiner plastikfreien Verpackungslösung auf Basis pflanzlicher Reststoffe adressiert traceless eine der drängendsten Herausforderungen der Verpackungsbranche.
Das Hamburger Start-up traceless materials hat es mit seiner Entwicklung eines vollständig biobasierten, plastikfreien Verpackungsmaterials in das Finale des Deutschen Zukunftspreises 2025 geschafft. Die Auszeichnung gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftspreise in Deutschland und würdigt technologisch und gesellschaftlich relevante Innovationen mit Marktpotenzial.
Die Lösung von traceless richtet sich gezielt an Verpackungen, die schwer zu recyceln sind oder häufig in der Umwelt landen – etwa Folien, starre Trays oder Beschichtungen von Papier. Das Unternehmen bietet ein natürliches Ersatzmaterial für Kunststoffe, das aus pflanzlichen Reststoffen der Agrarindustrie gewonnen wird – ohne Nutzung von Nahrungspflanzen. Das Material ist mikroplastikfrei, gartenkompostierbar und frei von bedenklichen Zusatzstoffen.
Vom Labor in den industriellen Maßstab
In den vergangenen Jahren hat traceless den Schritt von der Laborlösung zur industriellen Anwendung geschafft. Aktuell läuft die Produktion in einer Pilotanlage in Buchholz i.d.N., 2024 begann der Bau der ersten großtechnischen Anlage in Hamburg. Sie soll mehrere tausend Tonnen Material jährlich liefern. Die Skalierung wurde unter anderem durch das Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums und den EU EIC Accelerator gefördert .
„Diese Nominierung kommt genau fünf Jahre nach der Gründung – was für eine besondere Ehre!“, schreibt Co-Gründerin Anne Lamp in einem Post auf LinkedIn. Neben der Technologie würdige der Preis auch den Weg der Skalierung: „Es bedeutet, Neuland zu betreten, Strukturen aufzubauen, die es zuvor nicht gab, und zu beweisen, dass ökologische und ökonomische Ziele Hand in Hand gehen können.“
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Technische Innovation mit Branchennutzen
Konkret basiert die Nominierung auf einem neuen Verfahren, mit dem Naturpolymere erstmals als Thermoplasten nutzbar gemacht werden – also verarbeitbar auf herkömmlichen Maschinen der Kunststoffindustrie. Daraus entsteht ein Granulat, das zu Formteilen, flexiblen Folien oder Beschichtungen verarbeitet werden kann. Die Innovation adressiert damit direkt Anwender aus der Verpackungsindustrie, etwa bei Markenartiklern oder Produzenten von nachhaltigen Verpackungslösungen.
Kooperationspartner von traceless sind unter anderem OTTO, Lufthansa und C&A. Erste Pilotprodukte werden seit 2022 im Verpackungsbereich getestet .
Preisverleihung mit dem Bundespräsidenten
Die Entscheidung über den diesjährigen Gewinner fällt am 19. November 2025. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Auszeichnung persönlich übergeben. Gemeinsam mit Anne Lamp reisen auch Sina Spingler und Niklas Rambow zur Preisverleihung – sie zählen ebenfalls zum Kernteam des Hamburger Start-ups.
Egal wie die Entscheidung ausfällt – für die Verpackungsbranche ist die Nominierung ein starkes Signal: Innovationen aus der Bioökonomie können nicht nur technologische Maßstäbe setzen, sondern auch Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft bieten.