CosmeticBusiness 2024: Nachhaltige Kosmetikverpackungen im Trend

Die Silber- und Metallic-Masterbatches will Lifocolor ermöglichen ein recyclingorientiertes Design von Kosmetikverpackungen, denn sie sollen per Nahinfrarot (NIR) in der Sortieranlage korrekt erkannt werden können. (Bild: Lifocolor)
Die Silber- und Metallic-Masterbatches will Lifocolor ermöglichen ein recyclingorientiertes Design von Kosmetikverpackungen, denn sie sollen per Nahinfrarot (NIR) in der Sortieranlage korrekt erkannt werden können. (Bild: Lifocolor)

Beauty beginnt nicht nur mit einem neu entdeckten pflanzlichen Wirkstoff, der Falten reduziert, sondern auch mit einem Spender oder einem Flakon, deren nachhaltige Fertigung die ökologische Kaufentscheidung bestätigt. Auf der CosmeticBusiness in München präsentieren vom 5. bis 6. Juni über 400 Lieferanten Trends und Entwicklungen aus den Bereichen Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung.

Nachhaltigkeit bleibt das Top-Thema im Bereich Verpackung. In diesem Jahr zeigen die Aussteller vor allem, wie sie mit Monomaterial-Lösungen das Recycling und damit die Kreislauffähigkeit weiter erleichtern. Dass recycelte Stoffe in Form von PCR immer besser genutzt werden können, zeigt die Ausstellung ebenfalls anhand verschiedener Beispiele.

Acht Ecken und weniger Gewicht

Albéa hat seine EcoTop-Familie erweitert. Das kombinierte Verschluss-Kopf-System wird nun durch den achteckigen OctoTop ergänzt. L’Occitane nutzt sie bereits für seine Handcremetuben, da sie dem traditionellen Design der Marke entsprechen. Gegenüber der Vorgängerlösung soll OctoTop laut Hersteller das Gewicht um 21 Prozent verringert haben. Darüber hinaus reduziert er den CO2-Fußabdruck. Die neue Lösung wird aus PE hergestellt und ist für das Recycling im HDPE-Strom geeignet.

(Bild: Albea)

100 Prozent PE = 100 Prozent Recycling

Mit Mono Micro präsentiert Aptar seinen neuen Airless-Spender der Micro-Reihe. Er ist eine zertifizierte Monomaterial-Lösung, bei der mit Kappe, Behälter, Pumpe und Kolben alle Bestandteile ausschließlich aus PE bestehen. Sie ist vollständig recycelbar und nach Cyclos Htp zertifiziert. Darüber hinaus ermöglicht das Airless- System eine gute Restentleerung, ist einfach aus 360° zu bedienen und bietet aufgrund der fehlenden Luftrückführung einen bestmöglichen Schutz für den Inhalt. Mini Micro wird am süddeutschen Standort Villingen gefertigt.

(Bild: Aptar)

Produktportfolio aus nur einem Material

In München zeigt Corpack seine Monomaterial-Verpackungen für Lippenstift, Mascara und Puder. Alle Komponenten bestehen zu 100 Prozent aus Polypropylen (PP). Damit unterstützt der Verpackungshersteller seine Kunden bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte, mit denen sie sowohl die Nachfrage der Verbraucher als auch künftige mögliche Vorgaben bedienen können. Verpackungen aus nur einem Material lassen sich leichter trennen und sortieren, was ihre Recyclingfähigkeit steigert. Hochwertige Rezyklate können so in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden, heißt es weiter.

(Bild: Corpack)

Leichtgewicht und Monomaterial in einem

Auch EPL stellt eine Monomaterial-Lösung auf der Messe vor. In der Flip-Top-Version des Verschlusses Tiara Ring kombiniert der Hersteller das Konzept mit seiner Platina-Laminat-Produktpalette. Der leichte Verschluss spart zudem Materialien ein, was sowohl ökologisch als auch kosteneffizient ist, so das Unternehmen. Der schulterfreie Flip-Top-Verschluss ermöglicht den Einsatz der 360° NEOSeam- Drucktechnologie, also eine nahtlose Rundum-Bedruckung. Der Fokus soll zunächst auf dem Durchmesser von 50 mm liegen. Damit will der Aussteller laut eigener Aussage eine bestmögliche Gewichteinsparung erzielen.

(Bild: EPL)

PCR für farbige Flip-Top-Verschlüsse

KM Packaging setzt auf Recyclingmaterial. Der Hersteller präsentiert seine Flip-Top-Verschlüsse Tango und Melody Ultra, die er ab sofort auch aus PCR-Material fertigt. Eigenen Angaben zufolge verwendet das Unternehmen dabei ein spezielles PCR- Material, das über eine hohe Transparenz verfügt und damit die Herstellung verschiedener farbiger Kappen ermöglicht. Der Anteil an PCR liegt bei 70 Prozent. Die Leistungsfähigkeit des Materials der Flip-Top-Verschlüsse steht laut Hersteller der Qualität von Neukunststoffen in nichts nach.

(Bild: KM Packaging)

Wie Kunststoffe zu Granit und Silber werden

Der deutsche Masterbatch-Anbieter Lifocolor zeigt zwei neue Farbeffekte aus seinem Portfolio. Die Masterbatches für Graniteffekt erzeugen auf PE, PP, ABS, PMMA und TPE eine authentische Steinoptik. Sie sind in verschiedenen Nuancen erhältlich und erfüllen die Vorgaben von EU und FDA für Lebensmittelkontakt, so das Unternehmen. Sie können für Spritzguss- und Extrusionsverfahren bei bis zu 280 Grad Celsius eingesetzt werden. Mit seinen neuen Silber- und Metallic- Masterbatches will Lifocolor vor allem ein recyclingorientiertes Design von Kosmetikverpackungen ermöglichen. Die Silberfarben sollen per Nahinfrarot (NIR) in der Sortieranlage korrekt erkannt und dem Recycling zugeführt werden können.

(Bild: Lifocolor)

PCR-Tuben der nächsten Generation

Linhardt bezeichnet sich selbst als Vorreiter beim Einsatz von PCR-Kunststoffen in Tuben. Dieses Jahr stellt das Unternehmen seine NextGen PCR Plastic Tube vor. Sie ist demnach die erste Tube aus HD- und LLD-PCR. Sie ist aus einer Mischung aus starrem und flexiblem PE, das zu 100 Prozent aus kosmetikgeeignetem PreFin PCR besteht. Dieses, so der Hersteller, weist ein hohes Maß an Reinheit auf und stammt aus einer sicheren, kontrollierten Lieferkette. Die Tuben können im Sieb- und Digitaldruck sowie mit einer 360°-Folierung individuell gestaltet werden.

(Bild: Linhardt)

Biobasierte Verpackungsdesigns – vielseitig wie die Natur selbst

Das japanische Unternehmen Nissha präsentiert eine neue 50-ml-Runddose für wasserbasierte Kosmetik. Gefertigt wird sie aus dem biobasierten und industriell kompostierbaren Material Sulapac. Sie ist in verschiedenen Farben sowie in verschiedenen Materialvarianten erhältlich, die jeweils auf anderen natürlichen Stoffen basieren. Damit lassen sich Look und Feel für unterschiedliche Markendesigns anpassen. Während beispielsweise eine naturnahe Optik mit sichtbaren Holzspänen die Botschaften von Naturkosmetika transportiert, vermittelt die Variante auf Tonerde-Basis dem Verbraucher einen luxuriösen Eindruck, so der Hersteller.

(Bild: Nisha)

Der Stick-Inhalt wird zum erweiterten Markendesign

Quadpack zeigt auf der Messe seinen ShapeUp Stick. Die neuartige Verpackungsform ermöglicht es, dass Beautyprodukte in personalisierter, vorgegebener Form aus dem Spender abgegeben werden. Am oberen Ende wird dafür ein Logo, ein Emoticon oder anderes grafisches Design ausgespart. Durch diese geformte Öffnung erhält das Produkt beim Spenden beispielsweise die Gestalt einer Rose, eines Smileys, eines ikonischen Logos. Der Stick verfügt über ein Fassungsvermögen von 12,5 ml. Er ist leicht nachfüllbar, recycelbar und besteht aus dem Monomaterial PP. Kappe und Basis werden dabei aus PCR PP gefertigt, so der Hersteller.

(Bild; Quadpack)

Neuer Behälter für Kosmetik-Mehrwegsystem „zerooo“

Das Start-up SeaMe stellt seine neue PET-Monomaterialflasche „designed for Reuse and Recycle“ vor. Sie wird ab Mitte des Jahres im Rahmen des von dem Start-up betriebenen Mehrwegsystems „zerooo“ für Kosmetik & Drogerie erhältlich sein. In dem geschlossenen Pooling-System werden standardisierte Behälter von mehreren Marken genutzt. Das junge Unternehmen will damit laut eigener Aussage beweisen, dass „Zero Waste“ massenmarkttauglich ist. Das Mehrwegsystem umfasst eine Rücknahmestruktur mit Handelspartnern, den Service für Rückführung und Reinigung, darüber hinaus die Kommunikation inklusive Ökobilanz, Serialisierung & Tracking (GRAI) sowie das Pfand-Handling.

(Bild: SeaMe)

Ohne Luft, aber mit 100 Prozent Papier

Das Unternehmen Tianshi präsentiert seinen Airless-Spender rebo Paper. Er besteht vollständig aus Papier. Dem Hersteller zufolge eignet er sich für den Einsatz für eine breite Palette von Kosmetik-, Körperpflege- und pharmazeutischen Produkten. Das umweltfreundliche Konzept vereint die Vorteile der Airless- Technologie, zu der ein hohes Maß an Produktschutz und eine einfache Bedienung gehören, mit denen der individuellen Gestaltung. So lässt sich der Spender laut Hersteller mit Heißfolien- und anderen Prägungen versehen. Der Spender kann mit PCR-Kartuschen nachgefüllt werden.

(Bild: Tianshi)

Aluminium-Tube zum Nachfüllen

Verpackungshersteller Tubex stellt in München seine neueste Entwicklung MonoRefill vor. Die Nachfüllverpackung besteht laut dem Unternehmen zu 100 Prozent aus recyceltem Aluminium, wovon 95 Prozent PCR-Material ist. Das Leichtgewicht ist einfach zu recyceln. Die Tube ist in verschiedenen Größen erhältlich und soll sich zum Nachfüllen von Parfümflakons und verschiedenen Arten von Gläsern und Fläschchen eignen.

(Bild: Tubex)

 

Quelle: Leipziger Messe GmbH