„Das hat mir so manche schlaflose Nacht bereitet“

interpack-Director Thomas Dohse (Bild: Messe Düsseldorf)

Es war alles angerichtet für die insgesamt 22. interpack: Am 7. Mai 2020, also auf den Tag genau heute vor fünf Jahren, sollten sich die Messetore in Düsseldorf öffnen. Dann kam Corona – und nichts war mehr wie zuvor. Wir blicken aus gegebenem Anlass gemeinsam mit interpack-Director Thomas Dohse zurück auf diese dramatischen Wochen – und voraus: auf den 7. Mai 2026. Denn auch genau heute in einem Jahr öffnen sich die Messetore der 23. interpack; natürlich wieder in Düsseldorf.

Die alles entscheidende Nachricht kam an einem Freitag, den 13. (März 2020): „Coronavirus: interpack 2020 wird verschoben“, so wurde verkündet. Die Botschaft aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt traf die Branche wie ein Faustschlag. Der Unmut seitens der Aussteller war im ersten Moment gewaltig. Und doch, das war allen klar: Die Entscheidung war alternativlos. „Die Messe Düsseldorf verschiebt die internationale Weltleitmesse interpack. Sie wird nun vom 25. Februar bis 3. März 2021 stattfinden“, hieß es zum damaligen Zeitpunkt.

Damit folgte die Messe Düsseldorf im Übrigen nur der Empfehlung des Krisenstabs der Bundesregierung, bei der Risikobewertung von Großveranstaltungen die Prinzipien des Robert-Koch-Instituts zu berücksichtigen. Aufgrund dieser Empfehlung und der deutlich gestiegenen Zahl von Infizierten mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) auch in Europa habe die Messe Düsseldorf die Lage neu bewertet. Hinzu kam die Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt Düsseldorf vom 11. März 2020, derzufolge Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 gleichzeitig anwesenden Teilnehmern generell untersagt wurden. Das war der Knack- und Wendepunkt – der Messestart am 7. Mai 2020 war nicht mehr zu halten.

Der 7. Mai 2025, fünf Jahre später – Anlass genug für einen kommentierenden Rückblick von interpack-Director Thomas Dohse, Happy End inklusive:

„Heute vor genau fünf Jahren hätte die interpack 2020 starten sollen. Alles war vorbereitet und die gesamte Verpackungswelt freute sich auf die Weltleitmesse. Stattdessen herrschte am 7. Mai 2020 Stille auf dem Düsseldorfer Messegelände. Die Corona-Pandemie hatte das Tempo der ganzen Welt verlangsamt, unsere Branche verunsichert, persönliche Begegnungen unmöglich gemacht. Mit Hochdruck organisierten wir zunächst eine Verschiebung in den Februar 2021 – aber auch dieser Ausweichtermin war nicht realisierbar. In enger Abstimmung mit Verbänden, Beiräten und Ausstellern setzten wir die Veranstaltung schließlich aus und kehrten im Mai 2023 in den regulären Turnus zurück.

Das war die mit Abstand größte Herausforderung in meiner über 25-jährigen Tätigkeit bei der Messe Düsseldorf und hat mir so manche schlaflose Nacht bereitet.

Seitdem hat sich viel verändert. Wir arbeiten digitaler, flexibler und haben auch Messeformate neu bewertet. Doch eines wurde schnell klar: Der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen. Gerade im Investitionsgüterbereich zählt das Messeerlebnis mit allen Sinnen: Produkte anfassen, Maschinen in Aktion sehen, spontane Gespräche führen, Vertrauen aufbauen.

Und so ist es ein schöner Zufall, dass die kommende interpack just am 7. Mai 2026 starten wird. Die Messe ist ausgebucht, die Branche voller Erwartung und Vorfreude. Im Fokus stehen dann wieder wegweisende Innovationen, neue Partnerschaften und mutige Ideen – all das, was unsere Branche antreibt: Gestaltungswille und Zukunftskompetenz.“