Der Südtiroler Lebensmittelkonzern Dr. Schär hat mit Niederwieser Spa die nach Unternehmensangaben weltweit erste Verpackung für glutenfreies Brot mit zertifiziert recyceltem Plastik auf den Markt gebracht. Diese bewahrt nicht nur den Geschmack der Produkte, sondern schützt sie auch vor Kontaminierung.
Die neue Verpackung wird Ende 2021 für die glutenfreien Sandwich-Brötchen, die Schär Panini Rolls, in Europa eingeführt und wird mit recyceltem Kunststoff hergestellt, das durch chemisches Recycling aus gemischten Plastikabfällen von Verbrauchern zurückgewonnen wurde.
„Wir wollen in Sachen Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einnehmen. Innovation ist Kern unserer Unternehmensphilosophie, wir haben hart für diesen großen Schritt gearbeitet – nachhaltigere Lösungen zu nutzen und weiterhin leckere und sichere Produkte anbieten. Für unseren Partner Niederwieser und seine Zulieferer SABIC und DSM ist Nachhaltigkeit auch ein wichtiges Thema und sie arbeiten daran, das Angebot an recycelten Materialien zu erhöhen. Zusammen können wir unter den Ersten sein, die den Kreislauf schließen.“ Philipp Schoeller, Dr. Schär CEO
Vergleichbar mit Neumaterial
Die Partnerschaft zwischen den beiden Familienunternehmen Dr. Schär und Niederwieser Spa basiert auf der gemeinsamen Vision einer nachhaltigen Zukunft und einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Die Verwendung von recycelten Materialien spielt im Bereich der Lebensmittelverpackung eine immer wichtigere Rolle. Derzeit wird das Recycling von Kunststoffen in Europa hauptsächlich mit Hilfe mechanischer Verfahren durchgeführt. Das dabei gewonnene Rezyklat ist jedoch aufgrund von Migrations-, Hygiene- und Leistungsproblemen nicht für den Einsatz in Lebensmittelverpackungen mit Lebensmittelkontakt geeignet.
Hier kommt chemisches Recycling ins Spiel, das auch Rezyklate aus bereits verwendeten Verpackungen oder Verbundwerkstoffe wiederverwendbar macht. Die verfügbare Menge des neuartigen Rezyklats ist sehr begrenzt und der Recyclingprozess ist etwas komplexer. Allerdings ist die Qualität des Materials mit der von Neumaterial vergleichbar und daher für sensible Anwendungen mit Lebensmittelkontakt geeignet.
Quelle: Dr. Schär AG / SPA
Weitere Beiträge zum Thema Packmittel und Packstoffe

Constantia Flexibles und Watttron entwickeln Deckelversiegelung
Die Kooperation adressiere eine zentrale Herausforderung der Lebensmittelverpackung: die Vereinbarkeit nachhaltiger Materialien mit effizienter Produktion.

DB Fernverkehr testet Mehrwegboxen für den Transport
Die DB Fernverkehr AG beteiligt sich aktuell gemeinsam mit Turtlebox und dem Fraunhofer LBF an einem Kooperationsprojekt zur Optimierung des Transports technischer Komponenten.

Neues fettresistentes Papier für flexible Verpackungen
Lecta hat mit Creaset GP PFAS-Free FP ein neues einseitig gestrichenes Glanzpapier entwickelt, das speziell für flexible Verpackungsanwendungen konzipiert ist.

Emerald Packaging und Walmart kooperieren
Emerald Packaging und Walmart führen die erste lebensmitteltaugliche Kartoffelverpackung mit 30 % Post-Consumer-Rezyklat in den USA ein.

Mondial Tissus stellt auf wiederverwendbare Transportbehälter um
Mondial Tissus hat seine filialübergreifende Belieferung von Holzpaletten und Einwegkartons auf wiederverwendbare, klappbare Behälter von Corplex umgestellt.

Borealis stellt neue Borstar Nextension Polyethylen Technologie vor
Nach Angaben des Unternehmens soll sie Verpackungsherstellern eine verbesserte Performance bei gleichzeitig höherer Recyclingfähigkeit ermöglichen.