Nachhaltigkeitspreis: drei Finalisten im Rennen um den ersten Sonderpreis Verpackung

Kompostierbare Pflanzentöpfe (Bild: Fiber Engineering GmbH)
Die kompostierbaren Pflanzentöpfe der Fiber Engineering GmbH werden aus Resten von Nutzpflanzen produziert. (Bild: Fiber Engineering GmbH)

Drei nachhaltige Produktverpackungsideen sind für den erstmals vergebenen Sonderpreis Verpackung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises nominiert worden. Nominiert wurden ein Mehrweg-Pfandsystem für Becher, ein Pflanzentopf aus Pflanzenresten und Deckel aus Polypropylen.

Mit „FairCup“ wurde eine Initiative für einen Pfand-Mehrwegbecher für Coffee to go nominiert, die aus einem Schulprojekt entstanden ist. Der Becher soll bei allen am System teilnehmenden Cafés, Imbissen und weiteren Geschäften zurückgeben werden können. Außerdem soll die Rückgabe über freigeschaltete Flaschenrückgabeautomaten möglich sein.

„Der FairCup ist eine ressourcen- und energieschonende Alternative für die rund sechs Milliarden Einweg-Getränkebecher, die jährlich in Deutschland verbraucht werden. Zudem werden keine Zusätze wie Weichmacher, BPA, Melamin oder Harze verarbeitet“, lobt die Jury des Nachhaltigkeitspreises.

FairCup (Bild: FairCup)

FairCup ist ein Mehrwegbechersystem für Unterwegs-Kaffee. (Bild: FairCup)

Erst Anfang August haben wir im packaging journal über den Pfand-Mehrwegbecher FairCup berichtet. Hier finden Sie den Bericht „Coffee to go“ im FairCup: Eine Mehrwegbecheridee macht Schule.

Pflanzentöpfe sind echtes „Cradle-to-Cradle-Produkt“

Die Fiber Engineering GmbH wurde wiederum für einen zu 100 Prozent kompostierbaren Pflanzentopf nominiert. Die Töpfe werden aus Reststoffen von regional nachwachsenden Nutzpflanzen hergestellt. Es handelt sich also um ein echtes „Cradle-to-Cradle-Produkt“. Es ersetzt Einweg-Pflanzentöpfe aus Kunststoff und kann direkt mit der gekauften Pflanze oder Blume eingepflanzt werden. Hervorgehoben wird in der Begründung für die Nominierung auch der geringe Energie- und Wasseraufwand, der für die Produktion der Pflanzenbehälter nötig ist.

„Der Sonderpreis Verpackung soll einen Beitrag zum Verständnis leisten, dass es nicht darum geht, einfach Kunststoff durch andere Materialien zu ersetzen, vielmehr müssen wir weniger Rohstoffe verbrauchen, Recyclingmaterial einsetzen und alle Verpackungen
recyclingfähig konzipieren.“
Michael Herrenbauer, Mitglied des Expertengremiums und Professor für Verpackungstechnik an der Hochschule der Medien Stuttgart

Deckel für Lebensmittelverpackungen (Bild: Mit der Lösung der Profol Kunststoffe GmbH sollen herkömmliche Aluminiumdecke für Lebensmittelverpackungen ersetzt werden. (Bild: Profol Kunststoffe GmbH ))

Mit der Lösung der Profol Kunststoffe GmbH sollen herkömmliche Aluminiumdecke für Lebensmittelverpackungen ersetzt werden. (Bild: Profol Kunststoffe GmbH )

Für ihre Alternativlösung für die Aluminiumdeckel von Lebensmittelbehältern wird wiederum die Profol Kunststoffe GmbH als preiswürdig eingestuft. Die CPPeel-Einstoff-Platine eignet sich zum Verschließen von Verpackungen für Joghurt, Instant-Suppen oder Margarine. Die aus Polypropylen bestehenden Deckel zeichnen sich durch niedrigeren Energieverbrauch, bessere Recyclingfähigkeit und weniger Lebensmittelverluste aufgrund höherer Durchstoßfestigkeit aus, schreibt die Nachhaltigkeitspreis-Jury. Bei der Entsorgung müssten Verbraucher den Deckel nicht wie bisher vom Becher trennen.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird alljährlich von der gleichnamigen Stiftung vergeben. Der Sonderpreis Verpackung feiert seine Premiere mit Unterstützung der Rewe-Gruppe.Über die Finalisten und Sieger des Wettbewerbs entschied Anfang September eine unabhängige Expertenjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Der Gewinner wird am 22. November 2019 im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf ausgezeichnet.

www.nachhaltigkeitspreis.de