Immer wieder sieht man Bilder von Vögeln und Fischen, die an Kunststoffabfällen verendet sind, die im Meer landen. Damit sich weniger Kunststoff in Flüssen und Meeren ansammelt, nutzen Sabic und UPM Raflatac das Material, um Verpackungslabel herzustellen. So entsteht das erste Labelmaterial aus zertifiziertem Kreislaufkunststoff aus Meereskunststoff.
Sabic hat sich an einem Projekt mit Wertschöpfungspartnern beteiligt, um UPM Raflatac bei der Einführung des weltweit ersten Verpackungslabelmaterials aus einem Sabic zertifiziertem Polypropylen (PP) zu unterstützen, das auf recyceltem Meeresplastik (Ocean Bound Plastic, OBP) basiert. Das Labelmaterial wird unter dem Markennamen ‚UPM Raflatac Ocean Action‘ vermarktet.
„Wir sind stolz darauf, unseren Kunden eine weitere nachhaltige Materialwahl zu bieten, hinter der das fortschrittliche Recycling von Altkunststoffen steht, die sich sonst in unseren Flüssen und Meeren ansammeln würden. Das Konzept dieser mit OBP gefertigten Labels deckt sich mit unserem TRUCIRCL Programm für Kreislauflösungen, die darauf ausgerichtet sind, den Kunststoffabfall einzudämmen, die fossile Verknappung zu minimieren und unseren Planeten zu schützen.“
Lada Kurelec, General Manager PP, PET, PS, PVC, PU & Elastomers Businesses for Petrochemicals bei Sabic
Ocean Bound Plastic steht für zurückgelassenen Kunststoffabfall, der bis zu 50 km landeinwärts in flussnahen Gegenden vorgefunden wird und schließlich durch Regen, auf Wasserwegen oder im Zug der Gezeitenströmung ins Meer gelangen kann. Nach Schätzung von Zero Plastic Oceans, einer nicht-staatlichen Organisation, die sich der Thematisierung von Kunststoffabfallproblemen verpflichtet hat, bestehen 80 Prozent des Kunststoffabfalls in den Meeren aus unkontrolliert entsorgtem OBP.

„Das neue innovative Ocean Action Labelmaterial ist der jüngste Schritt auf unserer ‚Beyond Fossils‘ Reise. Es trägt nicht nur dazu bei, die Verschmutzung der Meere durch Kunststoffabfälle zu vermeiden, sondern bietet Markeninhabern auch eine Möglichkeit, ihre Zielsetzungen für den Recyclatanteil in ihren Verpackungen zu erfüllen. Es wurde speziell für Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen entwickelt und eignet sich als unkomplizierte Drop-in-Lösung, da es das gleiche Leistungsniveau wie fossil-basierte Etiketten bietet.“
Eliisa Laurikainen, Business Development Manager bei UPM Raflatac
Das in diesem Projekt eingesetzte OBP wird über lokale Partner von HHI zurückgewonnen, einem Recyclingunternehmen in Malaysia. Die nachhaltige Beschaffung, geeignete Sammlung und Handhabung des OBP wird durch Zero Plastic Oceans und Control Union zertifiziert. HHI verarbeitet das OBP in einem fortschrittlichen Recyclingverfahren zu Pyrolyseöl, und Sabic nutzt dieses Öl als alternativen Rohstoff zur Fertigung von zertifiziert zirkulärem Sabic PP-Polymer, das dann von Taghleef zu einer Folie weiterverarbeitet wird. Daraus fertigt UPM Raflatac schließlich das Labelmaterial.
Der in der Prozesswertschöpfungskette des Ocean Action Labelmaterial eingesetzte Kunststoffabfall ist nach dem Zero Plastics Oceans Programm zertifiziert. Das endgültige Labelmaterial ist außerdem nach den Vorgaben des International Sustainability & Carbon Certification (ISCC) Programms zertifiziert. Dies bedeutet, dass der Materialfluss vom OBP bis zur endgültigen Verpackungsanwendung durch ein vordefiniertes und transparentes Regelwerk kontrolliert und nachverfolgt wird.
Das Ocean Action Labelmaterial ist als weiß und klar endbeschichtete PP-Folie mit RP37, RF37, und RP74 Klebern sowie PET 23 PCR- und Glassinträger lieferbar. Beide Typen eignen sich für Konsumgüter des täglichen Bedarfs (FMCG), wie Haushaltsartikel, Körperpflegemittel, verpackte Lebensmittel und Getränke. Da sich das zertifizierte Kreislauf-PP von Sabic genauso verhält wie vergleichbare fossil-basierte PP-Neuware, erforderte die Umstellung auf die OBP-basierte Materiallösung keinerlei Änderungen an den Produktionsverfahren für das Folien und Labelmaterial.
Quelle: Sabic
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