Das Ziel des europäischen Gemeinschaftsprojekt Furnace for the Future (F4F) ist eine klimaneutrale Produktion von Glas. Geplant ist der Bau einer Hybrid-Elektro-Schmelzwanne, die jede beliebige Glasfarbe produzieren und einen hohen Anteil an Recycling-Glas verwenden kann.
Gerresheimer ist eines der insgesamt 19 Unternehmen, die am Gemeinschaftsprojekt Furnace for the Future (F4F) beteiligt sind. In Zusammenarbeit mit der Ardagh Group will Gerresheimer nun die Entwicklung, die Finanzierung und den Betrieb einer Hybrid-Elektro-Schmelzwanne vorantreiben. Im industriellen Maßstab soll dafür im deutschen Obernkirchen eine Schmelzwanne für die kommerzielle Herstellung von Glasbehältern aus erneuerbarem Strom entstehen. Bewertet werden sowohl technische als auch marktspezifische Kriterien für das Schmelzen von Glas zur Herstellung von Glasverpackungen in großem Maßstab. Das Demonstrationsobjekt soll im Jahr 2022 gebaut werden. Erste Ergebnisse werden für 2023 erwartet.
„Wir beteiligen uns gerne an diesem Gemeinschaftsprojekt, von dem sicherlich die ganze Glasbranche profitieren wird. Als Produzent von Spezialgläsern besitzen wir eine große Erfahrung im Einsatz von elektrischer Energie im Glasschmelzprozess und wir würden uns freuen, diese einbringen zu können.“ Andreas Kohl, Global Senior Vice President Operations Technics & Quality Moulded Glass bei Gerresheimer
Die Glasindustrie arbeitet bereits in wenigen ihrer 150 Herstellungsanlagen in ganz Europa mit Elektrowannen, die jedoch nur in kleinem Maßstab und ausschließlich zur Herstellung von Spezialglas verwendet werden. Mit der neuen Technologie soll es möglich werden, Elektro-Schmelzwannen mit mehr als 300 Tonnen Kapazität pro Tag zu betreiben, die jede beliebige Glasfarbe produzieren und einen hohen Anteil an Recycling-Glas verwenden können. Die Verwendung von recyceltem Glas kann zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen, da weniger Energie für dessen Einschmelzung gebraucht wird.
Projekt Furnace for the Future
Die am Projekt „Furnace of the Future“ teilnehmenden Unternehmen produzieren insgesamt mehr als 90 Prozent der Glasbehälter in der Europäischen Union, was mehr als 80 Milliarden Behältern entspricht. Inzwischen gehört das Projekt F4F (Furnace for the Future) zu den Top-70-Projekten, die sich in der zweiten Stufe um eine Unterstützung aus dem ETS-Innovationsfonds der Europäischen Union bewerben, einem der weltweit größten Finanzierungsprogramme zur Förderung und Demonstration innovativer kohlenstoffarmer Technologien.
Quelle: Gerresheimer