Die Gerresheimer AG hat ein umfassendes Erweiterungs- und Modernisierungsprojekt am Produktionsstandort Lohr abgeschlossen.
Das Projekt hatte ein Gesamtvolumen von rund 100 Millionen Euro und dauerte mehr als zwei Jahre. Ein zentraler Bestandteil war der Austausch einer der beiden Schmelzwannen durch eine neue Oxy-Hybrid-Schmelzwanne.
Die neue Anlage verfüge über eine gesteigerte Schmelzkapazität und könne bis zu 50 Prozent ihres Energiebedarfs mit Strom decken. Durch die hybride Technologie sollen die CO₂e-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Schmelzwannen um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Der Standort Lohr nutze derzeit bereits zu rund 70 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen; dieser Anteil soll bis 2030 auf 100 Prozent steigen.
Zusätzlich zur Schmelzwanne wurden im Zuge der Baumaßnahmen unter anderem neue Stromtrassen, Versorgungsgebäude, Produktionsanlagen sowie eine adiabatische Kühlung installiert. Letztere zeichne sich laut Unternehmen durch eine höhere Energieeffizienz und einen geringeren Wasserverbrauch gegenüber herkömmlichen Systemen aus.
Der Austausch der Schmelzwanne erfolgte bei laufendem Betrieb der Braunglasproduktion in einem Zeitraum von etwa vier Monaten ab Januar 2025. Neben der technischen Infrastruktur wurden auch mehrere Produktionslinien durch moderne Anlagen ersetzt. Einige davon sind mit einem KI-gestützten Inspektionssystem zur Qualitätssicherung ausgestattet, das von Gerresheimer selbst entwickelt wurde, wie es heißt.
Am Standort Lohr sind rund 500 Mitarbeitende beschäftigt. Produziert werden unter anderem Glasbehältnisse für die Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Die Anlage zählt zu den drei deutschen Werken der Unternehmenssparte Moulded Glass und ist Teil eines weltweiten Netzwerks von insgesamt acht Standorten in diesem Bereich.
Mit der Investition will Gerresheimer eigenen Angaben zufolge die Kapazitäten für zukünftiges Wachstum ausbauen und gleichzeitig die eigenen Nachhaltigkeitsziele weiterverfolgen.
Quelle: Gerresheimer