Ein Beutel für sonnige Tage: Das Hongkonger Start-up Invisible Company produziert den Biokunststoff-Beutel Invisiblebag. Der wird nach Gebrauch nicht in den Müll geworfen, sondern lässt sich ganz einfach in heißem Wasser auflösen und im Abfluss entsorgen. Und das alles ohne Mikroplastik oder sonstige Rückstände.
Die Suche nach plastikähnlichen, aber gleichzeitig umweltverträglichen Verpackungsstoffen treibt die Branche um. Ein Hongkonger Start-up liefert mit dem aus Biokunststoff hergestelltem Invisiblebag eine mögliche Lösung. Fünf verschiedene Varianten hat die Invisible Company zurzeit im Angebot: eine Einkaufstüte, einen Versandbeutel, einen Kleidungsbeutel, einen Hundekotbeutel sowie als Prototyp ein Hygiene-Set zum Tätowieren, bestehend aus einem Kabelschlauch und einer Maschinenabdeckung. Damit zeigt sich, dass das Material des Start-ups aus Hong Kong flexibel einsetzbar ist.
Der eigentliche Clou des Beutels ist aber seine wundersame Eigenschaft nach dem Gebrauch. Denn während herkömmliches Plastik ein großes Problem durch Vermüllung der Meere darstellt, lässt sich der Invisiblebag ganz einfach durch Rühren in heißem Wasser über 80 Grad Celsius auflösen. Das Gemisch kann dann ohne weiteres Filtern in den Abfluss geschüttet werden. Möglich macht dies das eigens von der Invisible Company dafür entwickelte Material, aus dem der Invisiblebag besteht.
Die Mischung machts
Der Biokunststoff-Beutel nämlich besteht aus einer Kombination aus Polyvinylalkohol (PVAL), Stärke, Glycerin und Wasser. Dabei ist PVAL für die Wasserlöslichkeit des Produkts verantwortlich. Das Polymer weist die meisten wasserfreien Lösungsmittel ab, ist beständig gegenüber Ölen und Fetten und kann, einmal in Wasser aufgelöst, ohne verbleibende Rückstände im Wasser gefiltert werden. Seine Umweltfreundlichkeit wird dem Produkt durch verschiedene Zertifikate bestätigt. Unter anderem erhielt der Invisiblebag den Nachweis für Kompostierbarkeit bei Kunststoffen nach EN Norm 13432 sowie das US-Pendant ASTM D6400.
Ebenfalls unbedenklich ist die Farbe, mit der die Taschen von Invisible Company bedruckt werden. Die ist Unternehmensangaben zufolge frei von Schwermetallen, Ketonen und Benzol und somit ungefährlich für Umwelt und Gesundheit. Die Aufdrucke lassen sich individuell mit der Invisible Company abklären. Standardmäßig wird die Anleitung zur korrekten Entsorgung auf Englisch aufgedruckt.
Was geht und was nicht?
Nun aber zu den harten Fakten. Was kann der Invisiblebag? Die Standard-Größe des Unternehmens, die Einkaufstüte, hält bei 30 Mikrometern Dicke und einer Größe von 25 mal 45 Zentimetern an die vier Kilogramm Gewicht und somit weist somit eine herkömmlichen Plastiktüten ähnliche Belastbarkeit auf.
![Ein Biokunststoff-Versandbeutel der Invisible Company, gehalten von vier Händen](https://packaging-journal.de/wp-content/uploads/2021/11/invisiblebag2_header-1024x555.jpg)
Für die Branche von besonderem Interesse dürfte aus dem bisherigen Portfolio allerdings die Versandtasche sein. Den gibt es bisher in drei verschiedenen Größen bei jeweils 60 Mikrometern Dicke. Im Grunde kann mit dem Invisiblebag alles versandt werden, was nicht feucht ist. Auch elektronische Artikel können verpackt werden, da das Material antistatisch ist. Als Außenverpackung ist der Invisiblebag allerdings nicht geeignet: Da das Material wasserlöslich ist, kann ein Transport durch Regen oder Schnee schnell in einer bösen Überraschung enden.
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