Die Traditionsmarke Seeberger schätzen Endverbraucher für naturbelassene Trockenfrüchte und Nüsse. Ein weiterer Sortimentsbestandteil sind Kaffeespezialitäten für Geschäftskunden. Um den Abpackprozess effizienter zu gestalten, investierte das Traditionsunternehmen jetzt in Technologie für die Abfüllung der Kaffeebohnen. Mit einer Ishida Mehrkopfwaage CCW-RVE wurde die Anlage zeitgemäß aufgewertet.
Die Seeberger GmbH ist eine der ältesten Kaffeeröstereien Deutschlands und feiert in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen. Am Ulmer Standort werden schon seit dem 19. Jahrhundert Rohkaffeebohnen aufbereitet. Heute produziert das Unternehmen Spitzenkaffees für die Gastronomie und den Firmenkundenbereich, deren intensives Aroma durch schonende Langzeittrommelröstung erreicht wird.
Unter den insgesamt 24 Sorten Röstkaffee finden sich auch zertifizierte Bio- und Fairtrade-Produkte. Immer mehr Abnehmer mahlen den Kaffee selbst, und deshalb wird der Großteil der Seeberger Kaffees in ganzen Bohnen abgepackt. Die vollautomatische Abfüllung einer entsprechenden Verpackungslinie wurde im Februar 2019 modernisiert.
Anspruch Premiummaschinenpark
Vorher war bei Seeberger eine vierspurige Linearwaage in Gebrauch, die ersetzt werden sollte. Die Geschwindigkeit war durch einen Defekt eingeschränkt worden und die Ersatzteilbeschaffung ins Stocken geraten. Seeberger beauftragte Ishida mit der Konzeption einer neuen Verpackungslösung.
„Ausschlaggebend waren die guten Erfahrungen mit mehreren Mehrkopfwaagen dieses Herstellers in unserer Produktion“, erläutert Daniel Rackl, Projekt- und Innovationsmanager bei Seeberger. „Was den Maschinenpark angeht, verfolgen wir eine Premiumstrategie.“
Nach erfolgreichen Tests wurde eine Mehrkopfwaage in Rundbauweise aus der neuen Baureihe CCW-RVE mit elektromagnetischer Zuführrinne installiert. Die 14-köpfige Maschine mit Dreiliterschalen eignet sich optimal für diese Anwendung.
Wiegen mit Hochleistung
Die Kaffeebohnen gelangen durch einen Trichter auf den Verteilteller der Waage. Eine Wiegezelle unterhalb des Tellers reguliert die Zufuhrmenge, und einzeln ansteuerbare Radialrinnen befördern das Produkt zu den Vorschalen. Die dicht schließenden Schalen halten auch kleinste Partikel zurück. In Sekundenbruchteilen berechnet ein Mikroprozessor die Teilmengenkombination, die dem Zielgewicht am nächsten kommt.
Anschließend werden die gewogenen Kaffeebohnen direkt in Standbodenbeutel abgefüllt. Seeberger produziert drei Packformate mit 250, 500 und 1.000 Gramm Füllgewicht. Aktuell wird bei den Großpackungen eine Geschwindigkeit erreicht, die eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorgängermodell bedeutet.
Produktverlust reduzieren – Verfügbarkeit erhöhen
Noch bedeutsamer als die erhöhte Geschwindigkeit ist die verbesserte Genauigkeit der Abfüllung. Die Ishida-Waage reduziert die Überfüllung signifikant. Zugleich beeindruckt die neue Verpackungslösung durch die äußerst schonende Verarbeitung der empfindlichen Kaffeebohnen. Die so erreichte minimale Bruchquote gilt als ein wichtiges Qualitätsmerkmal für hochwertigen Bohnenkaffee.
Die neue Mehrkopfwaage CCW-RVE überzeugt auch mit einer besseren Bedienbarkeit. Nach Auskunft der Seeberger Mitarbeiter ist der Aufwand für manuelle Einstellungen auf ein Minimum gesunken, und das zentrale Bedienerpanel spart viele Laufwege. Für die mehrmals täglich anfallenden Produktwechsel werden nur noch fünf anstelle 15 Minuten benötigt.
Im Rahmen der wöchentlichen Grundreinigung lassen sich alle produktführenden Teile werkzeuglos abnehmen und wieder einsetzen. Das nasse Reinigen ist gemäß Schutzart IP 54 möglich. All diese Faktoren gewährleisten eine maximale Verfügbarkeit.
Waage für die Smart Factory
Seeberger hat mit der Mehrkopfwaage noch weitere Möglichkeiten zur Prozessoptimierung erhalten. Das Modell CCW-RVE ist kompatibel mit Industrie-4.0-Technologie. Über die webbasierte Software Sentinel lässt sich die entsprechend vorkonfigurierte Waage zur Leistungsüberwachung direkt mit dem Ishida-Service verbinden.
Dort können die Produktionsdaten in Echtzeit erfasst und ausgewertet werden. Tägliche Berichte informieren dann über Trendwerte, Losgrößen und Statistiken. Störungen oder Leistungsabfälle werden frühzeitig erkannt und per Ferneingriff behoben.