Kosmetikprodukte in Biokunststoff

(Bild: Kneipp)

Der Würzburger Kosmetikfabrikant Kneipp kooperiert mit dem Waiblinger Start-up Rezemo bei der Herstellung faserbasierter Verpackungen für Bade- und Körperpflegeprodukte. Das Start-up stellt bisher Kaffeekapseln aus Holz her.

Die Anforderungen an die Kosmetikindustrie sind hoch: Neben möglichst natürlichen und hochwertigen Inhaltsstoffen fordern Verbraucher zunehmend nachhaltige Verpackungen für Cremes, Seifen und Co. Mit der Entwicklung von holzfaserbasierten Produkten bietet das Unternehmen Rezemo unter der Marke forewood eine Alternative zu bekannten Kunststoffen an. Mit Kneipp, dem Würzburger Hersteller von Bade-, Körperpflege und Gesundheitsprodukten, ist nun ein Kooperationspartner gefunden, der aktiv bei der Entwicklung konkreter Produktideen mitwirkt.

Problemlöser statt Problemverursacher

„Die Herausforderung bei diesem Projekt ist es, ein biobasiertes Material, das bislang genutzt wurde, um ein trockenes Produkt wie Kaffee zu verpacken, für überwiegend flüssige Kosmetikprodukte zu verwenden. Schließlich müssen unsere Verpackungen hohen Ansprüchen in Sachen Stabilität und Hygiene genügen“, erklärt Philipp Keil, Head of Packaging Materials Management bei Kneipp. Die Rezemo Kaffeekapseln bestehen aus Holzfasern, die bei der Holzverarbeitung als Abfall-, beziehungsweise Nebenprodukte anfallen, beispielsweise klassische Sägespäne, sowie Bindemittel aus Pflanzenstärke. Damit basiert das Material zu 100 Prozent auf nachwachsenden Rohstoffen und ist vollständig biologisch abbaubar. Erstmals zum Einsatz kommt das Material im Rahmen der nächsten Kneipp-Produktlaunches in diesem Jahr.

Julian Reitze, Gründer von Rezemo (links) und Philipp Keil, Head of Packaging Materials Management bei Kneipp (rechts). (Bild: Kneipp)

Bei der Entwicklung plastikfreier Verpackungsalternativen für das Kneipp Sortiment stehe die Schonung natürlicher Ressourcen sowie die Integration des Verpackungsmaterials in geschlossene Kreisläufe im Fokus. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass unsere Verpackungen komplett recyclingfähig sind. Eine alternative Variante sind biologische Kreisläufe und damit Materialien, die sich kompostieren lassen. Wir freuen uns deshalb sehr über die Zusammenarbeit mit dem Team von Rezemo“, so Philipp Keil. „Unsere Vision, Verpackungen von einem Problemverursacher zu einem Problemlöser hinzuentwickeln, ist eine spannende und wichtige Herausforderung, die wir auch über Open-Innovation-Ansätze verfolgen, also über die gezielte Öffnung interner Innovationsprozesse nach außen. Nachhaltigkeit ist eine Aufgabe, der wir uns gemeinsam branchenübergreifend stellen müssen.“

„Wir freuen uns, mit Kneipp einen Partner gefunden zu haben, mit dem wir gemeinsam unsere Technologie für den hochspannenden Bereich der Kosmetikverpackungen anwenden und weiterentwickeln können“, ergänzt Julian Reitze, einer der Gründer von Rezemo. „Wenn uns dies gelingt, haben wir einen echten Hebel, der der nachhaltigen Entwicklung der gesamten Branche enormen Schub verleihen kann.“

Quelle: Kneipp & Rezemo

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