Kompostierbare Alternative zu klassischen Sachets für Flüssigkeiten

Die Unternehmen Futamura, Repaq und GK Sondermaschinenbau haben gemeinsam eine biologisch abbaubare Verpackungslösung für kleine Flüssigbeutel entwickelt. Die neue Struktur basiert auf Zellulosefolie, ist heim- und industriell kompostierbar und soll herkömmliche Mehrschicht-Sachets ersetzen.

Klein, praktisch – und bislang ein Problem für die Kreislaufwirtschaft: Sachets für Flüssigprodukte wie Ketchup, Saucen oder Handcreme bestehen oft aus mehrlagigen Verbundmaterialien, die sich schlecht oder gar nicht recyceln lassen. Futamura, Hersteller von kompostierbaren Barrierefolien (NatureFlex), das Verpackungsunternehmen Repaq und der Maschinenbauer GK Sondermaschinenbau haben nun gemeinsam eine Lösung entwickelt, die dieses Segment nachhaltiger machen soll.

Die auf Zellulose basierende Verpackungsstruktur kombiniert eine hochdichte Barrierefolie mit einer ebenfalls biobasierten Versiegelungsschicht. Sie wurde für flüssige, ölige oder feuchtigkeitsempfindliche Inhalte optimiert und ist laut Angaben der Unternehmen sowohl industriell als auch im Heimkompost kompostierbar. Erste Anwendungen mit typischen Saucen zeigen laut Mitteilung eine Haltbarkeit von bis zu zwölf Monaten.

Effizient auf Standardmaschinen verarbeitbar

Ein besonderes Merkmal der neuen Verpackung: Sie kann auf bestehenden Verpackungsmaschinen von GK verarbeitet werden – ohne wesentliche Anpassungen. Tests hätten laut Hersteller gezeigt, dass die Produktion mit der kompostierbaren Struktur genauso effizient abläuft wie mit herkömmlichen Kunststoffen. Für Markeninhaber bedeutet das, dass die Umstellung keine neuen Anlagen erfordert und bestehende Prozesse weitgehend erhalten bleiben.

„Unsere Verpackungen bieten einen hervorragenden Produktschutz und erhebliche ökologische Vorteile bei gleichen Verpackungsgeschwindigkeiten“, sagte Sven Seevers, Technologiemanager bei Repaq. Die Sauerstoffdurchlässigkeit liege unter 0,5 OTR bei Standardbedingungen – ein Wert, der für viele Lebensmittelanwendungen ausreichend sei.

Auch GK Sondermaschinenbau zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. Vertriebsleiter Nico Merkel erklärte, die Tests hätten gezeigt, „dass für den Einsatz der von Repaq gelieferten Lösung fast keine Anpassungen erforderlich waren“.

Herausforderung Sachets: Jetzt auch kompostierbar

Hintergrund der Entwicklung ist das große Abfallaufkommen durch Sachets weltweit. Laut einer Marktanalyse wurden im Jahr 2018 rund 855 Milliarden dieser Kleinverpackungen verwendet – meist aus schwer trennbaren Laminaten. Die neue Lösung will hier eine kompostierbare Alternative bieten, die auch in ökologisch sensiblen Märkten Akzeptanz findet.

Futamura-Manager Joachim Janz sieht in dem Material eine „perfekte Ergänzung“ für Marken, die anspruchsvolle Produkte in nachhaltige Verpackungen bringen wollen – gerade bei kleinen Beuteln, die im Recycling bisher kaum Chancen hatten.