Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen, dass die Abfallmengen auch durch Verpackungen beim Außer-Haus-Verkauf steigen. Mehrwegsysteme können eine ressourcenschonende Alternative sein. Als bundesweit erste Kommune hat die Landeshauptstadt Kiel für ihr Mehrwegbechersystem zur Kieler Woche den Blauen Engel erhalten.
An jedem Getränkestand kann man den Becher erhalten und wieder zurückgeben. Auf der Kieler Woche wurde der einheitliche Pfandbetrag von 2 Euro pro Kieler-Woche-Becher eingeführt. Damit sollen die Besucher dazu bewegt werden, die Becher nicht wegzuwerfen, sondern zurückzugeben, um den Lebenszyklus möglichst lang zu gestalten.
Das Pfandsystem der Kieler Woche 2022 wird durch den Dienstleister cup&more Mehrweglogistik e.K. aus Bad Segeberg realisiert. Dieser bietet Becher mit verschiedenen Designs – basierend auf dem Produktionsjahr – an. Lediglich die Anzahl der sogenannten Verlustbecher wird im neuen Design nachproduziert. Die Reinigung erfolgt zentral auf dem Wilhelmplatz, auf dem ein Spülmobil aufgestellt wurde.
Abfall durch Außer-Haus-Konsum
Einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zufolge nutzen die Deutschen für Heißgetränke jährlich 2,8 Milliarden Einwegbecher, das entspricht 34 Bechern pro Kopf. Dadurch werden allein in Deutschland pro Jahr ca. 28.000 Tonnen Abfälle durch den „Außer-Haus“-Konsum von Heißgetränken in Einwegbechern erzeugt. Eine Antwort auf die steigenden Abfallmengen stellen umweltverträgliche Mehrwegverpackungen dar. Der Blaue Engel unterstützt die Etablierung von ressourcenschonenden und abfallvermeidenden Mehrwegsystemen im to-go Bereich, indem er diese nachhaltigen Alternativen kennzeichnet.
Das Siegel garantiert, dass ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen die Umwelt weniger belasten als konventionelle Produkte und Dienstleistungen – bei gleicher Gebrauchstauglichkeit und Qualität. Zu den Kriterien für die Vergabe des Umweltzeichens für Mehrwegsysteme (DE-UZ 210) zählen sowohl Anforderungen an Material und Herstellung der Mehrwegbecher- und Schüsseln als auch an die Anbieter. Hersteller verpflichten sich, weder für Becher noch für Deckel umwelt- oder gesundheitsbelastende Materialien zu verwenden. Dazu zählen unter anderem Melaminharze oder Polycarbonat-Kunststoffe.
Um das Abfallaufkommen nicht zu erhöhen, müssen die Becher ein werkstoffliches Recycling ermöglichen. Dies bedeutet, dass Kunststoffbecher nur aus sortenreinem Kunststoff ohne Beschichtung mit anderen Materialien hergestellt werden dürfen. Mehrwegbecher mit dem Blauen Engel müssen zudem mindestens 500 Mal gespült werden können, ohne dabei Schaden zu nehmen. Ökobilanzielle Rechnungen aus einer UBA-Studie zur Reduzierung von Einwegkaffeebechern zeigen, dass die Häufigkeit der Wiederverwendung der Becher ein wichtiges Kriterium zur Umweltentlastung darstellt.
Quelle: Blauer Engel
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