Nachhaltigkeit ja – aber zu welchem Preis?

(Bild: George Rudy/shutterstock)

Verbraucher achten zunehmend auf die Nachhaltigkeit von Produkten, auch im Bereich Kosmetik und Pflege. Aber wie sehr trägt das zur tatsächlichen Kaufentscheidung bei? Eine aktuelle Studie von Simon-Kucher & Partners liefert Antworten.

Die Ergebnisse der Studie „Nachhaltigkeit im Bereich Kosmetik- und Pflegeprodukte“ der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners zeigen, dass 58 Prozent der Konsumenten in der DACH-Region Wert auf Nachhaltigkeit bei Kosmetik- und Pflegeprodukten legen. Damit steht das Kriterium zur Kaufentscheidung an dritter Stelle nach der Qualität des Produkts (72 Prozent) und dem Preis (70 Prozent).

Mehr Lippenbekenntnis als Ãœberzeugung?

Unter “Nachhaltigkeit” verstehen Verbraucher dabei vor allem eine umweltfreundliche beziehungsweise recycelbare Verpackung. “Das ist der sogenannte ‘reason to believe’; daran machen viele Verbraucher zuerst fest, dass das Produkt für sie nachhaltig ist”, erklärt Nina Scharwenka, Partnerin und Global Head des Consumer Sectors bei der Beratung. “Wenn Produzenten und Hersteller der Beauty-Branche in Sachen Nachhaltigkeit aktiv werden wollen, sollten sie also zuerst in eine umweltfreundliche Verpackung investieren.”

Allerdings zeigt die Studie auch, dass mit 35 Prozent lediglich gut ein Drittel der Befragten bereit ist, für nachhaltige Kosmetik- und Pflegeprodukte mehr zu bezahlen. Und auch innerhalb dieser Gruppe ist die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte nur gering: Gut die Hälfte der Befragten (57 Prozent) würde einen Aufschlag von bis zu zehn Prozent bezahlen; weitere 31 Prozent wären bereit, bis zu 20 Prozent mehr zu bezahlen. “Nachhaltigkeit scheint für die meisten Verbraucher zurzeit mehr Lippenbekenntnis als Ãœberzeugung zu sein”, sagt Benedikt Schmitz, Director im Consumer Sector bei Simon-Kucher. Der Nachhaltigkeitsaspekt bleibe aber dennoch wichtig: “Denn ein nachhaltiges Image kann sich positiv auf die Markenwahrnehmung auswirken – und damit gegebenenfalls indirekt auch auf die Zahlungsbereitschaft”, so Schmitz.

Quelle: Simon-Kucher & Partners

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