OBI setzt auf neue Verpackungslösung aus Moorpflanzen

Bild: OBI

OBI führt in seinen Märkten einen neuen Pflanzentransportkarton ein, der zu einem Teil aus Paludikultur-Biomasse besteht.

In einem Pilotprojekt unter dem Motto „Gemeinsam MOOR erreichen“ hat der Baumarktbetreiber OBI gemeinsam mit Leipa, Leopold, dem Donaumoos-Zweckverband und Fibers365 einen neuen Pflanzentransportkarton entwickelt. Der Karton enthält zehn Prozent Rohrglanzgras, das auf wiedervernässten Moorflächen wächst – einer sogenannten Paludikultur. Mit dieser Initiative setzt OBI eigenen Angaben zufolge ein Zeichen für nachhaltige Verpackungslösungen und unterstützt aktiv den Klima- und Biodiversitätsschutz.

Moore speichern enorme Mengen an Kohlenstoff, jedoch nur, solange sie nass sind. Durch die Wiedervernässung und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe aus Mooren will das Projekt eine wirtschaftlich tragfähige Alternative zur bisherigen Nutzung entwässerter Moorflächen schaffen.

Nachhaltigkeit und Funktionalität kombiniert

Die neue Transportverpackung steht ab sofort in den deutschen OBI-Märkten zur Verfügung. Jährlich verkauft OBI rund 46 Millionen Pflanzen – viele davon in Kartonverpackungen. Der neue Paludi-Karton biete die gleiche Stabilität und Funktionalität wie herkömmliche Varianten, besteht aber anteilig aus Paludi-Biomasse, kombiniert mit Recyclingpapier.

Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Das Projekt wurde entlang der gesamten Produktionskette realisiert: Der Donaumoos-Zweckverband baut Rohrglanzgras auf renaturierten Flächen an, Fibers365 verarbeitet es zu Fasern, Leipa fertigt die Kartonrohware, und Leopold übernimmt die Weiterverarbeitung zum fertigen Karton. Der Innovationsansatz wurde in Kooperation mit der Allianz der Pioniere der toMOORow-Initiative entwickelt, einem Netzwerk von Unternehmen und Stiftungen, das sich der Wiedervernässung und nachhaltigen Nutzung von Mooren verschrieben hat.

Beitrag zum Klimaschutz und neuer Rohstoffansatz

Das verwendete Rohrglanzgras stammt aus dem Donaumoos in Bayern, dem größten Moorgebiet des Bundeslandes. Durch die nachhaltige Nutzung solcher Flächen soll langfristig ein Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft geschaffen werden.

Angesichts der Tatsache, dass etwa 95 Prozent der deutschen Moore entwässert sind und rund sieben Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen auf trockengelegte Moorflächen zurückgehen, biete die Paludikultur eine praktikable Alternative für Landwirte und Industrie, heißt es abschließend.

Quelle: OBI