Optima: Hightech für den High-Care-Bereich

Für ein Maximum an Produktionssicherheit sorgen die Funktionsdeckel.
Für ein Maximum an Produktionssicherheit sorgen die Funktionsdeckel. (Bild: Optima)

Optima Consumer hat ein innovatives Lösungskonzept zum vollautomatischen Evakuieren, Begasen und Verschließen von Babymilchpulver-Behältnissen entwickelt. Es ist im Ergebnis einer umfangreichen Marktstudie entstanden und erfüllt die Anforderungen des Infant-Formula-Marktes. Ein erstes Projekt gemeinsam mit den Milchwerken Mittelelbe wurde erfolgreich abgeschlossen.

Der chinesische Babymilchpulver-Skandal sorgte für Aufruhr in der Fachwelt und verschärfte das Bewusstsein für die Produktsicherheit in der Produktion. Optima Consumer nahm dies zum Anlass, die Bedürfnisse neu zu ermitteln. Eine detaillierte Produkt-Markt-Studie zeigte, dass die Branche ihre Anforderungen angepasst und vor allem verschärft hat.

Im Fokus stehen Produkt- und Produktionssicherheit, Produktqualität, Ressourcen und Nachhaltigkeit sowie der Wunsch nach einer Maschinenlösung für die Funktionalitäten Evakuieren, Begasen und Verschließen für den High-Care-Bereich aus einer Hand. Darüber hinaus sind Turnkey-Kompetenzen gefragt.

Christoph Held, Geschäftsführer von Optima Consumer

Christoph Held, Geschäftsführer von Optima Consumer (Bild: Optima)

„Mit der OPTIMA EGS und der OPTIMA FS-Füllmaschine ist es uns möglich, das Herzstück von Babymilchpulver-Produktionslinien aus einer Hand anzubieten.“
Christoph Held, Geschäftsführer von Optima Consumer

Sicherheit und Nachverfolgbarkeit sind entscheidend

Somit war das Ziel des Entwicklungsteams von Optima klar: Gefragt ist eine sichere und effiziente Lösung für den High-Care-Bereich, die in Turnkey-Linien integrierbar ist. Um neben den eigenen Technologieerfahrungen möglichst viele Produktionserfahrungen in den Entwicklungsprozess der OPTIMA EGS einfließen zu lassen, konnte ein langjähriger Partner für dieses Vorhaben gewonnen werden: die Milchwerke Mittelelbe, auch unter dem Namen Elb-Milch bekannt. Mit der Maschine zum vollautomatischen Evakuieren, Begasen und Verschließen von Babymilchpulver-Behältnissen lassen sich bis zu 250 Dosen pro Minute sicher und effizient verarbeiten.

Die OPTIMA EGS (rechts) – das Herzstück jeder Babymilchpulver-Produktionslinie – harmoniert ideal mit der hohen Geschwindigkeit der OPTIMA FS.

Die OPTIMA EGS (rechts) – das Herzstück jeder Babymilchpulver-Produktionslinie – harmoniert ideal mit der hohen Geschwindigkeit der OPTIMA FS. (Bild: Optima)

Track and Trace erhöht die Produktionssicherheit

Mit der OPTIMA EGS ist es möglich, über die Verarbeitungsprozesse hinweg jedem Behältnis eindeutig und nachvollziehbar wichtige Produktionsdaten zuzuordnen. Das schließt auch die Dokumentation aller Prozessparameter wie zum Beispiel die Restsauerstoffwerte der Dosen an allen Prozessschritten mit ein. Dies ist möglich, weil jede Dose einzeln evakuiert, begast und verschlossen wird.

Die Produktionsdaten lassen sich mithilfe der von Optima entwickelten Manufacturing-Intelligence-Lösungen speichern, und wichtige Kennzahlen werden übersichtlich dargestellt. Zudem lassen sich damit ganze Produktionslinien mit Maschinen unterschiedlicher Hersteller vernetzen und so gezielt die Gesamtanlageneffektivität optimieren.

In Kombination mit Softwaretools beispielsweise zur vorbeugenden Wartung, welche die Maschinenverfügbarkeit erhöhen, werden Produktionsprozesse durch die Optima Smart Services noch sicherer und effizienter.

Fremdkörper im Produkt konnten in der Vergangenheit zu Rückrufaktionen führen. Die noch nicht verschlossene Dose zu schützen, ist daher ein Muss. Mit dem patentierten Funktionsdeckel wird diese Anforderung erfüllt. Die Dosen werden nicht offen mit Produkt transportiert, sondern während des Evakuierens und Begasens mit einem Funktionsdeckel verschlossen.

Die aufwendige Zusatzfunktion, jede Dose im Vorfeld zu clinchen entfällt. Das Clinchen (auch Durchsetzfügen genannt) ist ein Verfahren zum Verbinden von Blechen ohne Verwendung eines Zusatzwerkstoffs. Dabei wird der Dosendeckel von oben angepresst.

Der Behältertransport mit eindeutiger Zuordnung aller Dosen. Der Formatwechsel erfolgt werkzeuglos.

Der Behältertransport mit eindeutiger Zuordnung aller Dosen. Der Formatwechsel erfolgt werkzeuglos. (Bild: Optima)

Geringer Platzbedarf, niedriger Restsauerstoffgehalt

Die einzigartige Kombination der Funktionalitäten ist ebenfalls eine klare Antwort auf die Marktanforderung nach einem Footprint-optimierten High-Care-Raum. Dies bedeutet geringere Investitionskosten durch Einsparung des Clinchers, aber auch geringere Produktionskosten durch einen platzsparenden High-Care-Raum bei gesteigerter Sicherheit und Effizienz.

Anspruchsvolle Produkte, zum Teil mit neuen Inhaltsstoffen, erfordern einen erhöhten Produktschutz. Reduzierte Restsauerstoffwerte sind das Ziel.

Die Anforderungen an Produktions- und Produktsicherheit werden sich in Zukunft immer mehr an den Pharmastandards orientieren. Hier wurde auf die Erfahrungen innerhalb der Unternehmensgruppe von Optima Pharma zurückgegriffen.

Mit einem speziell für Babynahrungspulver entwickelten Evakuierungsprozess wurde diese Anforderung erfüllt. Ein Restsauerstoffgehalt von 0,6 Prozent wird produktabhängig bei einer Ausbringung von bis zu 250 Dosen pro Minute erreicht. Produktführende Teile lassen sich besonders leicht reinigen, da diese gut zugänglich sind. Teilweise können diese für die Reinigung auch ausgebaut und in einem von der Produktion getrennten Bereich nass gereinigt werden.

Win-win-Partnerschaft

Die Firma Elb-Milch unterstützte Optima Consumer über den gesamten Zeitraum der Entwicklung des neuartigen Systems: z. B. mit dem Abgleich von identifizierten Marktanforderungen, dem Abstimmen erster Konzepte im Virtual-Reality-Center, dem Abgleich von Versuchsergebnissen an der Teststation und am Prototypen sowie mit ersten Feldtests vor Ort in Stendal.

Abschluss dieses gemeinsamen Zukunftsprojekts waren die Validierung und Freigabe der OPTIMA EGS als Produktionsanlage von Elb-Milch.

Stillstand wäre Rückschritt

Das Entwicklungsteam von Optima Consumer arbeitet bereits an weiteren Schlüsselsystemen, um noch mehr Sicherheit und Effizienz bei der Herstellung von Babynahrungspulver bieten zu können. Eine zerstörungsfreie 100-Prozent-Dichtigkeitskontrolle ist auf der Entwicklungs-Roadmap das nächste Ziel.

Parallel wird das Maschinenportfolio im Bereich Fülltechnologie überarbeitet und erweitert. Ein Vakuumfüller, der ebenfalls konsequent auf die Marktanforderungen abgestimmt ist, soll bis 2021 entwickelt werden.

Bei den Milchwerken Mittelelbe wurde die erste OPTIMA EGS in Betrieb genommen. Geschäftsführer Uwe Bedau erklärt, warum man bei diesem Innovationsprojekt mit Optima zusammengearbeitet hat.

pj: Ihr Unternehmen arbeitet bereits seit über 20 Jahren mit Optima zusammen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Uwe Bedau: Optimale Anpassungen und individuelle Lösungen für sensible Produkte wie unsere sind überhaupt erst mit der Fachkompetenz in allen Bereichen möglich. Die Konstruktionslösungen berücksichtigen immer unsere Wünsche von Herstellerseite und die unserer Endkunden. Ergänzend kommt der umfassende Service von der Produktentwicklung bis hin zu technischen Änderungen in der Konstruktionsphase und dem After-Sales-Service hinzu.

pj: Welche technischen Vorteile gibt es aus Ihrer Sicht bei der OPTIMA EGS?

Uwe Bedau: Das optimal abgestimmte Maschinenkonzept vereint hohe Geschwindigkeit mit maximaler Sicherheit und Qualität. Die Restsauerstoffwerte liegen offiziell unter einem Prozent und damit in einem Bereich, der alle Anforderungen an moderne Säuglingsnahrung erfüllt. In der Produktionsrealität liegen die Werte meist noch weit darunter. Hervorzuheben ist außerdem die kompakte Bauweise. Die Anlage ist zudem in jede Linie integrierbar, was sie äußerst flexibel macht. Diese Punkte und das Engagement der Optima-Mitarbeiter haben uns nach der Pilotphase zum Kauf der OPTIMA EGS bewogen.

pj: In den vergangenen zwei Jahren haben Sie eine Füllmaschine, eine Rotocap Verschließmaschine und die EGS von Optima in Betrieb genommen. Wie verliefen die Projekte?

Uwe Bedau: Vom ersten Gespräch an bis zum Anpassen an das bereits vorhandene Optima Equipment lieferten die Optima Mitarbeiter eine absolut saubere Leistung ab. Und das unter nicht ganz so einfachen Bedingungen in puncto Hygienestandards und Produktionsabläufe. Bei der Produktionsbegleitung durch das Fachpersonal von Optima und Elb-Milch vor Ort konnte eine Vielzahl von Optimierungen vorgenommen werden.

Bei der Babymilchpulver-Produktionslinie, für die Optima das Herzstück lieferte, haben wir die Leistung erheblich steigern können, und das mit fantastischen Restsauerstoffwerten und einer sehr hohen Sicherheit für alle unsere Produkte.

Optima ist seit vielen Jahren erfolgreicher Technologiepartner für die Füll- und Wiegetechnik im Infant-Formula-Bereich. Mehr als 30 Füllsysteme wurden in den vergangenen Jahren verkauft, über 60 Optima-Füllsysteme sind weltweit in Produktion. EGS steht für Evakuieren, Begasen und Verschließen (evacuation, gassing, seaming) und wurde nun erfolgreich auf den Markt gebracht.

www.optima-packaging.com