In der Region zwischen Erding und Landshut sind die exzellenten Biere des „Bräu z’Loh“ ein Geheimtipp. Bei der Produktsicherheit hat das Traditionsunternehmen, das seit 1928 besteht, nun einen großen Schritt in die Zukunft gemacht. Im Flaschenkeller wurde eine Vollinspektionsmaschine mit Gewindekontrolle des Spezialisten Nagel aus Kaufungen installiert.
Vielen ist der Ort Loh als Heimat des Schriftstellers Georg Lohmeier bekannt, Bierliebhabern natürlich durch die Brauerei. Die wurde von Michael Lohmeier gegründet, weil der Landwirt mit dem Tausch von Gerste gegen Bier unzufrieden war. Die erste Brauanlage hatte eine Ausschlagmenge von 400 l, der erste Sud wurde am 11. Februar 1928 eingekocht. Nach der Gärung und Reifung füllte Lohmeier 300 Literflaschen mit Bügelverschluss und beklebte sie mit handschriftlichen Etiketten. Das Bier war von Anfang sehr gut und wurde bald mit dem Pferdefuhrwerk ausgefahren. 1931 wurde der Grundstein für die jetzige Brauerei gelegt, die anschließend kontinuierlich weiterentwickelt wurde.
Heute wird das Bier an ein bis zwei Tagen pro Woche in braune 0,5-l-Euro- und 0,33-l-Gourmet-Flaschen mit Kronenkorken abgefüllt, die zahlreichen schmackhaften Limonaden in weiße 0,5-l-Euro-Flaschen mit Schraubgewinde. Das Unternehmen war nun für die Produktsicherheit auf der Suche nach einer Inspektionsmaschine, die auch von der Größe her in die Anlage passte: sowohl hinsichtlich der Leistung als auch in Bezug auf den Preis.
„Nachdem wir uns Angebote von vielen Herstellern haben machen lassen, stellte sich sehr rasch heraus, dass die Firma Nagel Automationstechnik die für uns ideale Lösung bietet“, so Barbara Lohmeier-Opper.
Im Juli 1995 startete Joachim Nagel mit der Vermarktung von Leerflascheninspektionsmaschinen, bald schon mit Eigenentwicklungen. Schnell entschieden sich zahlreiche namhafte Getränke- und Lebensmittelbetriebe für den neuen Lösungsansatz, der völlig neue Einbausituationen möglich macht. So werden beispielsweise die Kontrollen innerhalb eines 500-mm-Radius durchgeführt, um so auf sehr kleinem Raum eine Vollinspektion installieren zu können. Bei Karree-Aufstellungen sind immer Kurven vorhanden. Diese Bereiche können laut Joachim Nagel einfach für die Installation verwendet werden. Da zudem die Aussortierung auf einer Grundfläche von nur einem Quadratmeter erfolgt, ist diese Maschinenform für kleine Anlagenaufstellungen optimal gestaltet.
Sämtliche Maschinen sind zukunftsorientiert konstruiert und aufgebaut. So besteht jederzeit die Möglichkeit, veraltete Rechnertechnologien durch ein Upgrade auf den neuesten Stand zu bringen, weshalb es auch keine Gebrauchtmaschine auf dem Markt gibt. Neben Vollinspektionsmaschinen bietet die Firma seit einigen Jahren einen „Mini-Inspektor“ an, der mit kleinsten Abmessungen im Maximalausbau eine Laugen-, Boden- und Mündungskontrolle zur Kontrolle von Gläsern für Kleinstanbieter im Getränke- und Lebensmittelbereich bietet.
Kompakt und transparent
An den „Bräu z’Loh“ wurde eine Vollinspektionsmaschine inklusive Gewindekontrolle geliefert. Aufgrund ihrer optimierten Bauform, aber auch dank mehrerer Neuentwicklungen, etwa im Bereich der Aussortierung, passt sie perfekt in die schmale Lücke zwischen Flaschenwaschmaschine und Füller. Hier wurden spezielle Erweiterungen vorgenommen, um die Flaschen sicher stehend am Stern auszuleiten. Aktuell kann unter vier verschiedenen Varianten gewählt werden. Ziel dieser Aussortierungen ist es, die Flasche direkt am Stern noch sicher stehend auszuleiten.
Flächen für Schmutzablagerungen wurden weitestgehend beseitigt und damit ein modernes Hygienedesign verwirklicht. Die vereinzelten Flaschen laufen bereits einen knappen Meter nach der Waschmaschine auf dem Transportband in die Inspektionsmaschine ein und werden dort von einem hochwertigen Kontrollsystem mit Ethernet CCD-Kameras und verschleißfreier LED-Technik für die Beleuchtung überprüft.
Boden und Seitenwand
Zunächst wird der sensible Bodenbereich mit höchster Genauigkeit auf Beschädigungen und Verunreinigungen kontrolliert. Dabei werden sämtliche Fremdkörper am Flaschenboden erkannt. Auch bekannte, typische Probleme wie Hefereste, Zigarettenfolien oder Spritzen werden sicher detektiert. Der nächste Schritt ist die Überprüfung der Seitenwände auf Beschädigungen und Verschmutzungen. Diese Kontrolle erfolgt über die volle Flaschendrehung, wobei je nach Flaschendurchmesser vier bis zehn Aufnahmen erstellt und ausgewertet werden: Trinkhalme, Maurerdreck, Etikettenreste oder Schimmel werden so sicher festgestellt.
Mündung und Gewinde
Sehr wichtig im Zeichen der Produktsicherheit sind unversehrte Mündungen. Weitere Hochleistungskameras erkennen defekte oder ausgebrochene Flaschenmündungen. Eine Verletzungsgefahr wird so ausgeschlossen, ebenso wie ein undichtes Verschließen und der Verderb des Produkts. Zuverlässig erkannt werden bei den Schraubverschlussflaschen defekte und stark abgeriebene Gewinde. So werden Verletzungen ebenso verhindert wie das Knirschen beim Öffnen.
Speziallösungen rundum
Auch Restflüssigkeit, Lauge und organische Flüssigkeiten werden erkannt: Selbst geringe Mengen an Restflüssigkeit oder Lauge erkennt das System mittels Hochfrequenz-Sender-Empfänger-Messprinzip. Zwischen Sender und Empfänger wird Restlauge ab einer Menge von 1 ml mit hochfrequenten Wellen zu 100 Prozent sicher erkannt. Da die Laugenreste mit Faktor 10 besser erkannt werden als Restwasser, erfolgt eine Erkennung von Restwasser erst ab etwa 10 ml, bei gleicher Erkennungseinstellung. Zum Aufspüren von organischen Flüssigkeiten wie etwa Ölen wird ein Infrarotmessverfahren eingesetzt.
Nach einer Wendung des Transportbands um 180 Grad fahren die kontrollierten Flaschen wieder aus der Inspektionsmaschine hinaus. Sämtliche Fehler, Beschädigungen oder Verunreinigungen, die vom System erkannt wurden, führen zu einer zuverlässigen Aussortierung über Klappentechnik. Die Flaschen werden dabei über zwei Klappen im Stern sicher zur Ausleitung geführt. Der optimale Einbau des Systems konnte überhaupt nur realisiert werden, weil nach umfangreichen Planungen technische Neuentwicklung im Bereich der Aussortierung zum Einsatz kommen.
Die richtige Entscheidung
„Wir haben uns ziemlich schnell für das System von Nagel entschieden. Nicht nur mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis und der wirklich auf unsere Brauereigröße zugeschnittenen Technik, auch mit der menschlichen Komponente sowie der Installation und dem Service, sind wir mit Nagel wirklich hochzufrieden“, betont Barbara Lohmeier-Opper. Brauereiinhaber Nikolaus Lohmeier ergänzt: „Wir sehen bei Nagel die Vorzüge eines leistungsstarken, flexiblen Lieferanten mit viel Erfahrung. Die Maschine passt ideal in unsere Anlage hinein, ist logisch aufgebaut und einfach zu bedienen. Hinzu kommt ein minimaler Energieverbrauch von nur 300 Watt. Und sämtliche Fehler an den Flaschen werden einwandfrei erkannt: Für uns ist diese Maschine von Nagel also die perfekte Lösung.“