🎧 Podcast: Live aus Brüssel – Fragen und Antworten zur PPWR

Wie weit ist die neue EU-Verpackunsverordnung wirklich? Viel wird über die PPWR gesprochen. In unserem aktuellen Podcast reden wir direkt mit Europa – oder besser: mit dem Mann, der die PPWR auf den Weg bringen soll. Dr.Wolfgang Trunk beantwortet auch konkrete Fragen der packaging journal Leserinnen und Leser.

Es gibt aktuell wohl wenige Themen, die die Verpackungsbranche so sehr beschäftigen wie die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR). Im April stimmte das EU-Parlament der Verordnung zu und damit geht es nun auf die Zielgerade. Aber es gibt weiter Unsicherheiten.

In packaging people, dem Podcast von packaging journal und interpack, haben wir daher mit einem Experten in Sachen PPWR gesprochen. Dr. Wolfgang Trunk arbeitet in Brüssel daran die Verordnung auf den Weg zu bringen. 

Folge 20 - Dr.Wolfgang Trunk: "Ich lerne jeden Tag noch etwas dazu"

Also politischer Referent bei der EU-Kommission in Brüssel und Teamleiter im Referat der Generaldirektion Umwelt ist Wolfgang Trunk hautnah am Entstehungsprozess der PPWR dran. Und das Thema kommt ihm lange noch nicht zu den Ohren wieder raus:

„Ich finde es immer noch ein faszinierendes Thema. Mit jedem Tag lerne ich noch etwas dazu. Es ist so ein weitreichendes und vielschichtiges Thema, ich höre das Wort also immer noch gerne und setzte mich gerne damit auseinander.“

Im April hat das EU-Parlament die PPWR angenommen. Der Weg bis dahin war teilweise schwer und geprägt von Unsicherheiten. Insgesamt blickt die Branche allerdings hoffnungsvoll auf die kommende Harmonisierung. Mit der Abstimmung im Parlament ist es aber noch nicht getan, wie Wolfgang Trunk weiß:

„Eine Sache, die mich aktuell noch umtreibt, ist der vorläufige Text der Verordnung, dem nun das Parlament und der Rat zugestimmt haben. Jetzt geht es um die sprachjuristische Prüfung des Texts. Wort für Wort gehen jetzt die Juristen noch einmal über den Text. Dann werden die Übersetzungen angefertigt und im Herbst wird das neugebildete Parlament das noch einmal annehmen müssen. Dann geht die Verordnung durch den Umweltausschuss und das Plenum und dann erst geht die Verordnung zum Rat und dann müssen die 27 Mitgliedsstaaten dem Text noch zustimmen. Und was mich dann natürlich umtreibt ist die Umsetzung: Was bedeutet die Verordnung dann für die Wirtschaft und die Verbraucher?“ 

Antworten auf Fragen der Branche

Dr. Wolfgang Trunk von der EU Kommission im Interview.
Dr. Wolfgang Trunk von der EU Kommission im Interview. (Bild: packaging journal)

Im aktuellen packaging journal Podcast hat packaging journal Dr.Wolfgang Trunk mit konkreten Fragen von Leserinnen und Lesern konfrontiert, Hören Sie die Antworten im Podcast

Einer der großen Vorteile, den die Industrie in der PPWR sieht, ist die Harmonisierung innerhalb der EU. Denn aktuell gibt es in den verschiedenen Mitgliedsstaaten noch unterschiedliche Regeln und Standards, so beispielsweise beim Thema Recycling. Wie einheitlich kann es wirklich werden? Wolfgang Trunk sieht es als große Errungenschaft, dass die PPWR und die Harmonisierung, die damit einhergehen soll, in so turbulenten Zeiten entstanden ist und durchgebracht wurde. 

„Aktuell ist die Wirtschaft mit 27 unterschiedlichen Systemen konfrontiert und das führt zu milliardengroßen Effizienzverlusten oder Kosten. Das wollen wir jetzt reduzieren. Durch diese Vereinheitlichung, die wir in vielen Bereichen noch geschaffen haben, schaffen wir große Kostenentlastungen. An unsere Grenzen kommen wir natürlich, wenn Mitgliedsstaaten sagen, dass sie eine spezielle Situation haben. Ein konkretes Beispiel sind kompostierbare Verpackungen in Italien. Hier wurde schon ein System entwickelt. Deshalb werden hier Kompromisse eingegangen, was die Harmonisierung angeht. Wir räumen Italien die Möglichkeit ein, dass diese Verpackungsformate nur in Italien kompostierbar sind. Das ist also eine Ausnahme, eine Sondermöglichkeit, mit der wir Flexibilität für das Land schaffen.“ 

packaging people, der Podcast von packaging journal und interpack erscheint von August an einmal pro Monat. Er kann über alle bekannten Podcastportale, wie Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Deezer oder Google Podcasts abgerufen und abonniert werden. Abrufbar ist er auch auf den Onlineseiten von packaging journal und interpack.