Die Gesellschaft für Verpackungsmartkforschung stellt einen positiven Trend bei der stofflichen Verwertung von Kunststoffverpackungen fest. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2020 rund 5 Prozent mehr Verpackungen recycelt und die Recyclingquote stieg auf 60,5 Prozent. Besonders hoch ist die Recyclingquote von PET-Flaschen.
Die Recyclingquote der PET-Flaschen, die am Pfandautomaten zurückgegeben werden betrug im Jahr 2020 fast 98 Prozent. Auch andere Materialarten wie Papier und Aluminium zeigen beim Recycling eine aufsteigende Tendenz. Im Jahr 2020 wurden knapp 81,6 Prozent des Verpackungsabfalls recycelt – 0,2 Prozentpunkte mehr als 2019. Laut IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen brauche es statt weiteren Verboten Ziele und konkrete Pläne und leistet mit dem Leitfaden Eco Design von Kunststoffverpackungen einen zusätzlichen Beitrag zur angekündigten Strategie für nachhaltige Produkte.
„Für die Kunststoffindustrie bringt der angestoßene Wandel auch neue Chancen. Wie kein anderes Material werden Kunststoffe schließlich für die klimaneutrale Wirtschaft gebraucht, ob als Rotorblätter von Windenergieanlagen oder als energie- und ressourcensparende Verpackungen für Lebensmittel und andere Produkte. Wir arbeiten mit Hochdruck am Schließen der Kreisläufe und Neudenken unserer Produkte.“
Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft bei der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen
Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis
Neben Innovationen sowie der Verfügbarkeit und Qualität steht die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von Recyclingmaterialien zunehmen im Fokus. Denn nur, wenn das Recycling von Kunststoffen ökonomisch attraktiv ist, wird es in der Praxis auch umgesetzt. Daher müssen die regulatorischen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass der Einsatz von Rezyklaten möglich wird.
Die Kunststoffbranche treibt das Umdenken hin zu einer Kreislaufwirtschaft auf vielfältige Weise voran. So stellt die Firma Seufert aus dem Kreis Offenbach beispielsweise Folien aus 100 Prozent wiederverwertetem Kunststoff-Abfall her: Eco-R-PET. Bischof + Klein entwickelt flexible Verpackungen aus Kunststoff. In den vergangenen zwei Jahren hat der Folien- und Verpackungsspezialist mit Stammsitz in Lengerich jeweils mit einer kreislauffähigen Verpackung den Deutschen Verpackungspreis gewonnen.
„Wir Kunststofferzeuger sind schon heute ein wichtiger Teil des Transformationsprozesses, der durch den CEAP der EU-Kommission angestoßen wurde. Die Abkehr vom linearen Verbrauch von Ressourcen ist längst als Ziel bei Politik, Industrie und Gesellschaft angekommen. Unsere Branche treibt das Umdenken hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der wir Ressourcen so lange wie möglich weiter nutzen, auf vielfältige Weise voran.“
Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer beim Kunststofferzeugerverband PlasticsEurope Deutschland
Weitere Meldungen zum Thema Recycling

Italien erreicht 76,7 Prozent Verpackungsrecycling
Den Angaben zufolge stieg auch die Nutzung wiederverwendbarer Verpackungen leicht an.

Start-up Zone zeigt junge Tech-Anbieter auf der K 2025
Für Verpackungsanwendungen ragen mehrere Materialentwicklungen hervor.

Interzero startet „Fit for Recycling“
Mit „Fit for Recycling“ startet Interzero eine neue Dienstleistung, die Unternehmen europaweit eine praxisnahe und kostengünstige Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen ermöglicht.

Frankreich honoriert Rezyklateinsatz in Verpackungen
Die französische Regierung hat mit einem Erlass neue Bonusregelungen für Hersteller eingeführt, die recycelte Kunststoffe in Produkten einsetzen – darunter ausdrücklich Verpackungen.

UK-Pilot zeigt Weg zur flächendeckenden Sammlung von Flexverpackungen
Der Abschlussbericht skizziert, wie flexible Kunststoffverpackungen in Großbritannien flächendeckend per Hausabholung gesammelt und recycelt werden können.

Circular Packaging 2030 – Strategien gegen die PCR-Knappheit
Die Zeit drängt: Ab 2030 gelten EU-Quoten für Rezyklate – doch schon heute fehlt es an hochwertigem PCR. Eine neue Studie im Auftrag von Interzero zeigt eine drohende Lücke von rund 1 Mio. Tonnen. Wer jetzt nicht handelt, riskiert hohe Kosten, Engpässe und Strafen. Wie Unternehmen gegensteuern und sich Wettbewerbsvorteile sichern können.